Nachhaltig campen? So geht’s! 25+ Tipps fürs umweltbewusste(re) Öko-Camping

von Elisa | take an adVANture

Nachhaltig campen und der Versuch möglichst umweltfreundlich zu leben und zu reisen. Wie nachhaltig ist Vanlife eigentlich? Bin ich damit wirklich so ökologisch unterwegs, wie ich es immer denke? Was kann ich tun, um möglichst nachhaltig zu campen? Und gibt’s Greenwashing auch in dieser Branche?

Mein Lebensmittelpunkt ist beweglich. Seit mehreren Jahren lebe ich monatelang oder manchmal auch jahrelang mit meinem Mann in unserem (mittlerweile T3-)Bulli, auf kleinstem Raum. Für mich ist diese Art des Lebens die Verwirklichung eines riesengroßen Traums.

Ich kann in Länder reisen, die ich nur aus Büchern kenne, ohne Hast. Ich kann meine Leidenschaft von Minimalismus leben. Und ich kann Utopien sammeln. Über all die Zeit und die vielen abgelegenen Orte habe ich außerdem Erfahrungen gesammelt, um möglichst nachhaltig campen zu können, die ich gerne mit dir teilen möchte.

Du findest hier Ideen zum Öko-Camping, aber auch kritische Worte rund ums romantisierte Vanlife. Alle Tipps eignen sich zudem fürs Camping für Anfänger:innen.

Nachhaltig campen und ökologisch reisen

Die folgenden Zeilen sind Inspirationen, ohne Anspruch auf Vollständigkeit oder gar Fehlerlosigkeit. Ich habe versucht, mein Van-Leben möglichst neutral und unvoreingenommen zu betrachten, was mir sicherlich oft – aber auch nicht immer – gelungen ist.

Ich möchte weder belehren noch den Zeigefinger erheben, denn meiner Meinung nach führt das nicht zu dem Austausch, den dieses Thema nötig hat. Stattdessen möchte ich Impulse setzen und zum Nachdenken anregen.

Falls dir zu all den Worten wertschätzend und konstruktiv noch etwas einfällt, dann hinterlasse sehr gerne einen Kommentar am Ende des Beitrags oder schreibe mir eine Mail an elisa(at)takeanadVANture.com.

Zusammenfassend geht es um folgende Themen:

  1. Freistehen mit Bedacht
  2. Spritverbrauch reduzieren und CO2 kompensieren
  3. Öko-Campingplätze wählen
  4. Müll sammeln
  5. Camper nachhaltig ausbauen
  6. biologisch abbaubare Camping Hygiene verwenden
  7. Campingtoilette ohne Chemie nutzen / verbauen
  8. Lagerfeuer achtsam entfachen
  9. nachhaltig campen mit der Wahl der richtigen Lebensmittel
  10. Slow Travel – langsam reisen
  11. Wasser sparen und filtern
  12. Camper mit Hausmitteln reinigen
  13. Öko-Camping mit Öko-Strom
  14. in Kreisläufen denken
  15. Minimalismus ist der neue Luxus
  16. antizyklisch reisen und Hotspots meiden
  17. nachhaltige Bank wählen
  18. nachhaltig campen mit der Wahl des richtigen Fahrzeugs
  19. Sachen selber machen
  20. Unterstützung nachhaltiger / sozialer / ethischer Organisationen
  21. nachhaltig grillen
  22. Öko-Camping dank Camper-Sharing
  23. Einwegverpackung minimieren
  24. Firmen mit Impact wählen
  25. nachhaltig campen mit den 5 R’s

Tiefergehende Erläuterungen zu jedem einzelnen Punkt, Tipps und Beispiele findest du in diesem umfangreichen Ratgeber zum Öko-Camping.

#1 – Freistehen mit Bedacht

In vielen Ländern Europas ist das Freistehen verboten und der Campingboom in Kombination mit dem (teilweise) exzessiven Drang nach Inszenierung des perfekten Vanlife-Moments (und Fehlverhalten) hat dazu geführt, dass diese Verbote ausgeweitet wurden.

Das Übernachten mitten in der Natur gilt dabei als ultimatives Sinnbild von Freiheit. Mit dieser Freiheit geht aber eine Verantwortung einher, derer wir uns bewusst sein müssen: Wir haben eine Verantwortung gegenüber Pflanzen und Tieren, gegenüber der lokalen Bevölkerung, gegenüber anderer Reisenden, gegenüber der Umwelt.

Freistehen beim Camping, VW T5 Cmper in Armaenien mit Ararat im Hintergrund

Möglichst nachhaltig campen beim Freistehen kannst du mit folgenden Ideen:

  • nicht in Naturschutzgebieten campen
  • festen Untergrund bevorzugen und (vor allem feuchte) Wiesen meiden
  • Müll mitnehmen und Toiletteninhalt korrekt entsorgen
  • kein Dauercamping und keine großen Wagenburgen aufbauen
  • immer Platz für die Locals lassen
  • weitersuchen, wenn der Platz bereits belegt ist
  • Waldbrandgefahr beachten (mehr dazu weiter unten)
  • Lieblingsplatz geheim halten und nicht in einschlägigen Apps teilen
  • genügend Abstand zu Gewässern lassen
  • nicht die eigenen Bedürfnisse über den Schutz der Natur stellen
  • weniger Inszenierung (und Glorifizierung), dafür mehr Realität und Achtsamkeit
  • spurlos sein und wirklich rücksichtsvoll damit umgehen
  • Regeln und Gesetze akzeptieren
  • anderweitig monetär etwas zurückgeben
  • kostenfreien Gebrauch öffentlichen Raumes auch mal infrage stellen (und das Freistehen nicht als Nonplusultra des Campings ansehen)
  • alternative Angebote wie Landvergnügen oder MyCabin nutzen

Das Wildcampen ist wahrscheinlich das sensibelste Thema innerhalb des Camping-Booms, weshalb ich es gleich mal an den Anfang gestellt habe. Lass uns hier gerne umdenken, aber dennoch nicht pauschalisieren.

Das Land – der Ort – gehört uns nicht. Wir sind Gäste und haben die einmalige Gelegenheit, ein Teil dessen zu sein und Gastfreundschaft kennenzulernen. Wir sollten immer auch daran denken, wie wir uns selbst fühlen würden, wenn wir gewisses Verhalten bei uns im Heimatort beobachten würden.

#2 – Spritverbrauch reduzieren und CO2 kompensieren

Zum Sprit brauche ich dir wahrscheinlich nicht viel zu sagen. Auf Basis einer endlichen Ressource benötigt die Herstellung selbst extrem viel Energie und die Abgase sorgen für Luftverschmutzung.

Es gibt ein paar Maßnahmen, um den Spritverbrauch beim nachhaltigen Camping zu reduzieren. Du kannst z. B.:

  • die Geschwindigkeit anpassen und mit geringer Drehzahl fahren
  • vorausschauend fahren und die Motorbremswirkung nutzen
  • auf den richtigen Reifendruck achten und somit Rollwiderstand reduzieren
  • Autobahn bei Langstreckenfahrten (wie z. B. der Anreise) nutzen
  • das Gesamtgewicht reduzieren (und z. B. nicht mit vollen Wassertanks fahren)
  • Klimaanlage und Standheizung sinnvoll nutzen
  • ÖPNV am Zielort nutzen und Fahrräder ausleihen
  • lokal konsumieren, um ‚externen‘ Sprit (z. B. durch lange Zulieferung) zu reduzieren
Person steigt mit Pflanzen in der Hand aus VW T5 Camper

Den während der Fahrt ausgestoßenen Kohlenstoffdioxid kannst du außerdem kompensieren. ABER: CO2-Kompensation ist eigentlich eher moderner Ablasshandel, was bedeutet, dass ich mich von meinen CO2-Sünden freikaufe. Es ist kein Freifahrschein. An erster Stelle sollte immer die Vermeidung stehen.

Dennoch ist es eine guter Anreiz, umweltschützende Organisationen finanziell zu unterstützen. Bald schon gibt es einen ausführlichen Artikel zu, eins aber vorweg: Die in diesem Zusammenhang am meisten beworbene CO2-Kompensation mittels Baumpflanzungen ist nicht per se gut.

Zum Beispiel schafft es nur jeder 3. Baum ins ‘Erwachsenenalter’, es dauert zudem Jahre, bis ein Baum CO2 speichert. Besser ist in diesem Zusammenhang der Baumschutz (also der Schutz bestehender Laub- und Mischwälder) und der Moorschutz (bzw. die Wiedervernässung).

#3 – Öko-Campingplätze wählen

Die Wahl des richtigen Campingplatzes hat ebenfalls einen großen Einfluss aufs nachhaltige Campen. Campingplätze können nämlich genau das Gegenteil von klimafreundlich sein, z. B. wenn die Flächenversiegelung massiv und der Ressourcenverbrauch groß ist.

Bei Öko-Campingplätzen sieht es dagegen bestenfalls so aus: Strom wird regenerativ erzeugt, Lebensmittel sind bio und regional, Plastik wird reduziert oder ganz vermieden, vegane Produkte werden angeboten, Trinkwasser wird zum Abfüllen zu Verfügung gestellt, Flächenversiegelungen werden minimiert, Wasser wird wieder aufbereitet – und somit werden die Natur geschützt und Lebensräume wie auch die Biodiversität gesichert.

Wegweiser im Salemo Eco Camp an der Algarve, einem Öko-Campingplatz an der Algarve

Um beim Campen nachhaltige Campingplätze zu finden, gehe ich folgendermaßen vor:

  1. Ich suche genau unter diesem Stichpunkt online, also “nachhaltiger Campingplatz + dem jeweiligen Ort” oder “Naturcamping + dem jeweiligen Ort”.
  2. Ich schaue, welche Campingplätze bei ECOCAMPS gelistet sind. ECOCAMPS ist Teil einer Initiative für ökologisches Camping.
  3. Ich recherchiere nach Landtourismus-Angeboten (Agrotourismus).

Mehr als 50 kleine, charmante Campingplätze im Grünen findest du im Buch “Secret Campsites“, an dem ich mitschreiben durfte. Du kaufst es am besten in deiner örtlichen Buchhandlung, oder
➔ online z.B. hier: GeniaLokal* (lokal) // Buch7 (sozial) // Amazon*

#4 – Müll sammeln

Es ist einer der klassischsten Tipps rund ums nachhaltige Campen: Müll sammeln. Und zwar geht es darum, den eigenen Müll mitzunehmen und korrekt zu entsorgen, aber vor allem auch den Müll anderer Leute.

Es gibt kaum noch Orte ohne Müll. Stellplätze leiden darunter, bei Wanderungen liegt immer irgendwo Verpackungsmüll herum, im Gebüsch verrotten Berge von Taschentüchern (nicht), nach einem Sturm spült es eine Plastikflut ans Land … die Liste könnte ich endlos weiterführen.

Müll sammeln beim Vanlife, für mehr nachhaltiges Campen

Das Müllsammeln fühlt sich manchmal an wie der legendäre Kampf gegen Windmühlen – und wahrscheinlich ist es das auch. Nichtsdestotrotz ist es für mich selbst eine Möglichkeit, aktiv etwas gegen die Verwahrlosung der Natur durch den Menschen zu tun.

Pssst: Ich nutze zum Müllsammeln die Plastikbeutel von WILDPLASTIC. Das im Verantwortungseigentum gegründete Start-Up sammelt ‚wildes‘ Plastik an Land (u. a. aus der Natur, noch bevor es in Gewässer gelangt) und macht daraus diese Beutel.

Und noch ein Tipp zum Schluss: Wenn du nur für ein Wochenende / eine kurze Zeit unterwegs bist, dann nimm deinen Müll am besten wieder mit nach Hause und trenne ihn dort fachgerecht.

#5 – Camper nachhaltig ausbauen

Ich habe Architektur studiert und später eine Weiterbildung zur Baubiologin absolviert. Letzteres hat bei mir das Bewusstsein für unsere gebaute und gelebte Umwelt noch einmal mehr ins grüne Licht gerückt. Alternative Wohnmodelle und die Eigenschaften von Naturmaterialien gehören dabei zu meinen Lieblingsthemen.

Umgesetzt habe ich das Wissen vor allem beim T3 Camper Ausbau. Der Bulli ist ein Öko-Upcycling-Projekt geworden, mit natürlichen und / oder gebrauchten Materialien.

nachhaltiger Camper Ausbau mit Hanf- und Korkdämmung

Bei einem nachhaltigen Camper Ausbau kannst du:

  • deinen Camper natürlich dämmen (siehe Korkdämmung Camper)
  • auf eine Holzbehandlung verzichten (v. a. wenn du keine farbliche Gestaltung möchtest)
  • dir Werkzeuge ausleihen (nicht jedes Werkzeug musst du selbst besitzen)
  • nutzen, was da ist und Gebrauchtes verbauen (Kühlboxen, Dachfenster, Wasserkanister o. ä. findest du via Kleinanzeigen)

➔ Weitere Tipps rund um einen nachhaltigen Camper Ausbau findest du im verlinkten Artikel.

#6 – biologisch abbaubare Camping Hygiene verwenden

Bei der Wahl deiner Camping Hygiene liegt dein Fokus am besten auf Naturprodukten. Dabei werden Mikroplastik und Palmöl vermieden, Verpackungsmüll reduziert, synthetische und gesundheitsgefährdende Inhaltsstoffe kommen gar nicht erst zum Einsatz und biologische Abbaubarkeit ist oft garantiert.

Das ist erstmal super, denn es bedeutet, dass das Produkt dank seiner chemischen Struktur zersetzt werden kann – es zirkuliert im biologischen Kreislauf.

Eins ist aber ganz wichtig: Nur weil ein Produkt biologisch abbaubar ist, heißt das jedoch nicht, dass wir es einfach so in der Natur (noch schlimmer: im Wasser) entsorgen können.

Nachhaltic campen mit biologisch abbaubarer Camping Hygiene

Die Angaben zu einer biologischen Abbaubarkeit von Produkten beziehen sich nämlich ausschließlich auf biologische Verfahren in Kläranlagen (bzw. unter Laborbedingungen), wo optimale Bedingungen herrschen. Zudem sagt ‚biologisch abbaubar‘ nichts darüber aus, wie lange dieser Abbauprozess am Ende dauert. Und es bedeutet auch nicht gleichzeitig kompostierbar.

Ganz besonders wichtig ist dieses Wissen in der Umgebung von Gewässern.

Die biologischen Abbauprozesse entfesseln ihre volle Wirkung nämlich vor allem an Land. Dabei handelt es sich um Filtration, Abbau und Mineralisierung durch Mikroorganismen und diverse Gesteinsschichten, heraus kommt CO2 und Biomasse. Je länger sich das Wasser dabei im Boden aufhalten kann, desto besser ist der Abbaugrad.

➔ Weitere Tipps für eine natürliche (und minimalistische) Camping Hygiene findest du im verlinkten Artikel.

#7 – Campingtoilette ohne Chemie nutzen / verbauen

Hier gibt’s gleich zwei Möglichkeiten, dem Chemiewahn ein Schnippchen zu schlagen. Die Kassettentoilette, der Klassiker unter den Campingklos, kannst du entweder ohne chemische Zusätze – mit kurzen Leerungsintervallen – betreiben, oder aber du nutzt biologisch abbaubare Toilettenzusätzen auf mikrobiologischer Basis.

Nachhaltig campen mit  Campintoilette ohne Chemie

Die zweite Möglichkeit ist der Einbau einer Trockentrenntoilette. Bei einer Trockentrenntoilette werden Urin und Fäkalien mittels Trenneinsatz getrennt aufgefangen und später entsorgt. Der Urin kommt in einen Ausguss, die Fäkalien landen, verschlossen in einem Plastikbeutel aus recyceltem (!) Kunststoff, im Restmüll.

➔ Weitere Tipps für eine nachhaltige Campingtoilette ohne Chemie (und Wissenswertes rund um den ökologischen Kreislauf) findest du im verlinkten Artikel.

#8 – Lagerfeuer achtsam entfachen

Auch der richtige und achtsame Umgang mit einem Lagerfeuer gehört dazu, wenn du nachhaltig campen möchtest. Ein Lagerfeuer ist natürlich toll. Als eines der 4 Grundelemente befriedigt es Ur-Instinkte, das Hacken von Holz und das Entfachen eines Lagerfeuers sorgt für tiefste Zufriedenheit.

Der falsche Umgang kann jedoch zu Problemen führen, bis hin zu katastrophalen Folgen im Falle eines großflächigen Brandes. Es geht dabei aber nicht nur um das Wo, sondern auch um das Wie.

Denke z. B. immer daran, dass wildlebende Tiere durch den Lagerfeuergeruch irritiert werden könnten. Oder dass es im Wald zu unterirdischen Wurzelbränden kommen kann. Oder dass von Totholz (als Brennholz gesammelt) leergeräumter Boden schlecht fürs Ökosystem ist.

Holz fürs Camping Lagerfeuer schlagen

So kannst du ein Camping Lagerfeuer mit Bedacht entfachen:

  • kein Lagerfeuer innerhalb von Naturschutzgebieten
  • Waldbrandstufe beachten (im Wald ist Lagerfeuer grundsätzlich verboten)
  • keine Bäume fällen (zudem eignet sich frisch geschlagenes Holz meist sowieso nicht)
  • bereits bestehende Lagerfeuerstellen verwenden (Hitze geht in die Tiefe und zerstört in dem Bereich die Mikroorganismen)
  • Löschwasser immer griffbereit haben
  • keine chemischen Anzünder verwenden (Tipp: ökologische Anzünder selber machen)
  • bestenfalls Feuerschale nutzen

In vielen Ländern bzw. Gegenden (z. B. bei einer Yukon Reise mit dem Camper, einem Roadtrip durchs Baltikum, einem Campingaufenthalt in Schweden) gibt es ausgewiesene (teilweise kostenfreie) Naturcampingplätze, die mit Feuerholz und Feuerstellen ausgestattet sind.

#9 – nachhaltig campen mit der Wahl der richtigen Lebensmittel

Du bist, was du isst – diese Redewendung kommt nicht von ungefähr. Die Wahl der richtigen Lebensmittel ist eine kleine Maßnahme mit ziemlich großer Wirkung. Denn von unseren Konsumentscheidungen sind immer auch Menschen in anderen Ländern betroffen.

Da wären u. a. der Einfluss auf die Bodengesundheit, auf Ethik und soziale Gerechtigkeit, auf Politik, auf CO2-Bilanzen – summa summarum tatsächlich auf die gesamte Klimakrise! Wie und womit wir uns ernähren, hat große globale Auswirkungen.

Ein Beispiel: Viele Erdbeeren aus Spanien, die bei uns außerhalb der Saison im Supermarkt liegen, kommen aus einem Anbaugebiet nahe dem Nationalpark Doñana, UNESCO Weltnaturerbe und ehemals wichtigstes Feuchtgebiet. Dieser massive, teilweise sogar illegale Anbau hat zur Folge, dass der Nationalpark fast ausgetrocknet ist (Quelle).

Lebensmittel im Camper richtig lagern.

Auf folgende Punkte kannst du achten, um deine Ernährung beim Öko-Camping nachhaltig und fair zu gestalten:

  • Regionaler und saisonaler Genuss, denn das Geschmackserlebnis ist in der lokalen Erntesaison am intensivsten.
  • Bio-Qualität bevorzugen, um nachhaltige Landwirtschaft zu fördern, für mehr Gesundheit für Mensch und Natur.
  • Lebensmittel richtig lagern, um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden (trocken, dunkel und meist kühl).
  • Faire und gerechte Arbeitsbedingungen unterstützen (z. B. bei Kaffee und Schokolade).
  • Pflanzenbasierte Ernährung in den Speiseplan integrieren, als großen Gewinn fürs Klima (mehr Tipps – nicht nur das Essen betreffend – findest du unter: vegan campen)
  • Essensliste erstellen und mit Plan einkaufen, um Fehlkäufe zu vermeiden (wir überlegen uns Gerichte für 3 bzw. 4 Tage und kaufen gezielt danach ein).

Es ist nicht nur ein schönes Erlebnis, über regionale Wochenmärkte zu schlendern, es ist auch eine wunderbare Möglichkeit, Menschen vor Ort direkt zu unterstützen.

#10 – Slow Travel – langsam reisen

Die Kunst des langsamen Reisens. Langsames Reisen bedeutet weniger Spritverbrauch, weniger CO2-Emissionen, weniger Reifenabrieb, aber viel mehr Genuss. Wer langsam reist, sieht und fühlt mehr. Momente werden bewusster erlebt und du kannst dich aufs Umfeld intensiver einlassen.

Entschleunigung ist hier das Stichwort. Statt also im Urlaub ein ganzes Land zu bereisen, kannst du dir eine bestimmte Gegend aussuchen (zum Beispiel die Bretagne anstelle ganz Frankreich). Oder statt eine ganze Region zu erkunden, schaust du dir ein Land intensiver an (zum Beispiel bei einem Roadtrip durch Bosnien-Herzegowina anstelle einer Fahrt über den ganzen Balkan).

Heißluftballons über dem Love Valley in Kappadokien in der Türkei

Die Vorteile von Slow Travel beim Vanlife liegen auf der Hand: Es ist günstiger, Stress und Hektik haben keinen Platz, du hast mehr Zeit für dich und übst dich in Wertschätzung, es führt zur Entspannung, Authentizität kommt fast von selbst – und du kannst viel besser nachhaltig campen.

Wir sind seit ein paar Jahren Langzeitreisende und haben den Luxus der Zeit. Und diesen Luxus kosten wir so gut es geht aus. Es geht mir nicht (mehr) darum, möglichst viele Länder zu bereisen, es geht mir stattdessen darum, ein Land zu sehen, zu fühlen, zu schmecken und somit bewusst wahrzunehmen.

Elisa Model - take an adVANture - das grüne Camping-Manifest

#11 – Wasser sparen und filtern

Nur knapp 3 % des globalen Wasservorkommens ist Süßwasser – und gerade einmal 0,3 % stehen uns davon als Trinkwasserquelle zur Verfügung. Wasser ist somit kostbarstes Gut und Camping eine wunderbare Möglichkeit, sparsam damit umzugehen.

Denn der geringe Platz im Camper macht, dass der Wasservorrat endlich ist. Zum Vergleich: Der Wasserverbrauch liegt im klassischen Haushalt, lt. Umweltbundesamt, bei knapp 130 Litern pro Kopf und Tag (Quelle), für Körperpflege, Kochen, Trinken, Wäschewaschen, usw.

Wir selbst verbrauchen unterwegs im Durchschnitt nur rund 15 Liter am Tag zu zweit. Spartipps sind z. B.: Kochwasser ggf. zum Aufwasch nutzen, Länge der Duschzeit / Duschhäufigkeit anpassen, wasserlose Campingtoilette nutzen, Wäschewaschen reduzieren.

Wiederbefüllbare Trinkflasche von soulbottles auf Holztisch

Ich filtere das Wasser beim Zapfen aus unbekannter Quelle meist auch noch und kann somit auf die vielen Einweg-Plastikflaschen verzichten, von denen in Deutschland rund 2 Millionen pro Stunde (!) anfallen (Quelle).

➔ Welchen Wasserfilter ich benutze, habe ich dir bei meiner nachhaltigen Camper Ausstattung aufgelistet.

virtuelles Wasser sparen

Virtuelles Wasser bezeichnet die gesamte Wassermenge, die bei der Herstellung eines Produkts oder eines Lebensmittels in allen Herstellungsschritten benötigt wird. Das sind z. B. bei einem Liter Milch 1.000 Liter Wasser. Bei einem Shirt sind es rund 2.700 Liter. Bei einem Kilogramm Rindfleisch sind es ganze 15.000 (!) Liter. Und bei einer Tasse Kaffee 130 Liter.

Dieser mittels Konsum erzeugte virtuelle Wasserverbrauch entspricht, ebenfalls lt. Umweltbundesamt, ca. 7.200 Litern pro Person und Tag und wirkt sich auf die Wasserressourcen weltweit aus.

Ausgetrockneter Salzsee, als Sinnbild, um virtuelles Wasser zu sparen

Wie kannst du also nachhaltig campen und virtuelles Wasser sparen? Indem du vor allem bereits existierende Waren kaufst (2nd Hand Kleidung, gebrauchte Campingausstattung, usw.) und regional sowie saisonal konsumierst (und nicht importierte Produkte / Lebensmittel aus Gegenden mit wenig Wasserreserven).

#12 – Camper mit Hausmitteln reinigen

Sehr viele herkömmliche Reinigungsmittel enthalten synthetische und teilweise sogar giftige Inhaltsstoffe und Mikroplastik, sie sind zudem nur schwer biologisch abbaubar. Und leider gibt es auch hier noch immer Inhaltsstoffe, die in Tierversuchen getestet wurden.

Reinigen geht aber auch in nachhaltig, umweltschonend und vegan. Außerdem benötigst du in deinem Camper weniger Platz, da zum einen nicht unnötig viele Putzmittel mitreisen, es zum anderen sehr viele ökologische Produkte in fester Form gibt und du Transportvolumen sparst.

Spülbürste und festes Spülmittel, um auch bei der Reinigung nachhaltig campen zu können

Alles in deinem Camper nachhaltig reinigen kannst du z. B. mit:

  • Geschirr: DIY Camping Spülmittel aus nur 3 Zutaten
  • Trockentrenntoilette: Natron und Essig
  • Waschbecken: Zitrone
  • Kleidung: Kastanien
  • Boden: Handfeger aus zertifiziertem Holz und pflanzlichen Borsten
  • Allzweck: Kernseife

Fürs Grobe gibst du einfach etwas getrockneten Kaffeesatz dazu (vom Kaffee kochen beim Camping übrig geblieben), zum ‚Scheuern‘.

#13 – Öko-Camping mit Öko-Strom

Aus Sonne wird Strom – und das ist, wie ich finde, eine ziemlich fantastische Angelegenheit. Alles, was du dafür brauchst, sind Solarpaneele, einen Laderegler, eine Zusatzbatterie zur Stromspeicherung und, je nach Verbraucher, einen Wechselrichter.

Mit dieser Kombi kannst du Öko-Strom selbst produzieren und nutzen, was in dem Fall unabhängig von fossilen Energieträgern und endlichen Ressourcen macht. Und das lohnt sich vor allem für Langzeitreisende.

Nachhaltig campen mittels Öko-Strom kannst du ebenfalls auf Öko-Campingplätzen, die – wie oben beschrieben – ihren Strom entweder selbst erzeugen oder von Öko-Stromanbietern beziehen.

Nachhaltig campen dank selbst erzeugten Ökostrom, mittels Solartasche

In Relation zum klassischen Wohnen in einer Wohnung, wo der Stromverbrauch lt. Stromspiegel bei mind. 5,5 kWh pro Tag (2.000 kWh im Jahr) bei einem 2-Personen-Haushalt liegt, ist beim Vanlife das Bewusstsein für die Endlichkeit des zur Verfügung stehenden Stroms sehr viel größer.

Da wir von unterwegs online arbeiten, verbrauchen wir max. 1 kWh pro Tag (im Durchschnitt sogar weniger). Wenn du nicht regelmäßig auf Strom angewiesen bist oder auch nur zeitlich begrenzt reist, dann empfehle ich dir eine kleine Ausstattung, an deine Bedürfnisse angepasst (und nicht überdimensioniert).

Denn ganz wichtig ist zu wissen, dass die Herstellung all dieser Komponenten ebenfalls Ressourcen verbraucht, die Anschaffung amortisiert sich ökologisch und finanziell erst nach einer ganzen Weile.

➔ Unser ganzes Setup und wie wir Strom mittels Landstrom, während der Fahrt und via Solar bekommen, findest du detailliert bei der Camper Elektrik beschrieben.

#14 – in Kreisläufen denken

Nachhaltig campen dank Cradle-to-Cradle. Dieses Prinzip ist zu einem meiner Leitsätze geworden. Es geht dabei um konsequente und nachhaltige Kreislaufwirtschaft, von der ‚Wiege zur Wiege‘. Unterschieden wird sie in den biologischen und in den technischen Kreislauf.

Beim biologischen Kreislauf (für Verbrauchsprodukte) geht es darum, dass das Produkt am Ende seiner Lebenszeit biologisch abgebaut werden kann und somit Nährstoffgrundlage für z. B. Pflanzen wird.

Beim technischen Kreislauf (für Gebrauchsprodukte) geht es darum, dass sich das Produkt am Ende seiner Lebenszeit problemlos in alle Einzelteile trennen lässt, die wiederum für die Herstellung anderer Produkte genutzt werden können.

Nachhaltig campen mittels Cradle to Cradle, thematisch passendes Buch in Bücherregal im Camper

In der Natur gibt es keinen Müll – Müll ist eine ‚Erfindung‘ des Menschen. Derzeit haben wir vor allem ein lineares Wirtschaftsmodell, von der Wiege zum Grab (Cradle-to-Grave). Produkte werden so hergestellt, dass sie sich nicht recyceln oder kompostieren lassen, sie müssen kosten- und energieintensiv entsorgt werden.

Wie kannst du das Cradle-to-Cradle Prinzip fürs Öko-Camping nutzen? Indem du dir bei Kauf und Konsum von Produkten dessen bewusst bist und bestenfalls Hersteller findest, die genau danach produzieren.

Buchtipp: Cradle to Cradle – Einfach intelligent produzieren. Du kaufst es am besten in deiner örtlichen Buchhandlung, oder
➔ online z.B. hier: GeniaLokal* (lokal) // Buch7 (sozial) // medimops (gebraucht)

#15 – Minimalismus ist der neue Luxus

Konsum mal anders gedacht, um nachhaltig campen zu können? Erleben statt konsumieren! Anstatt also Produkte zu kaufen, ist es doch viel schöner in Erlebnisse zu investieren und somit Erinnerungen zu schaffen.

Der Campingmarkt boomt und für so einige Probleme gibt es mittlerweile viele Dinge, die man kaufen kann. Die Frage ist nur: Braucht es sie auch? Sehr oft eher nicht.

Minimalismus – und das Nicht-Kaufen – schafft (finanziellen) Spielraum für mehr Erlebnisse. Und materialistische Qualität schlägt billige Quantität. Es ist nämlich so: Das Konsumverhalten muss sich radikal ändern.

Person sitzt auf Wiese und blickt ins Tal

Unser Konsum entscheidet über die Zukunft unserer Erde. Und das ist keine These, sondern ein Fakt. Unser Kaufverhalten trägt maßgeblich dazu bei, wie sich Klima, Umwelt und Politik verändern werden.

Der Wahnsinn unserer konsumorientierten Gesellschaft zeigt sich jährlich am Welterschöpfungstag (Earth Overshoot Day), der uns vor Augen führt, ab welchem Tag wir mehr Ressourcen verbrauchen, als nachwachsen können. Für 2023 leben wir seit dem 02.08.23 auf Pump.

Konsumentschleunigung und Minimalismus funktionieren hervorragend beim Camping, schon alleine des wenigen Platzes wegen.

#16 – antizyklisch reisen und Hotspots meiden

Nachhaltig campen und bewusst unterwegs sein kannst du auch, indem du antizyklisch reist und Hotspots meidest. Wenn du nicht an die Hauptreisezeiten aufgrund von Ferien gebunden bist, dann empfehle ich dir Nebensaison.

Massentourismus (oder auch Overtourism) ist mittlerweile ein großes Problem für die Umwelt und wirkt sich negativ auf Städte und Natur aus. Letztere kann sich z. B. aufgrund der Massen nicht mehr erholen, Tiere werden durch den andauernden Lärm gestört und Pflanzen niedergetrampelt.

Nachhaltig campen, indem man antizyklisch reist, zum Beispiel im Herbst im Baltikum

Und: Wo viele Menschen sind, gibt es leider auch jede Menge Müll. Zudem hat der Campingboom dazu geführt, dass Overtourism ebenfalls im Vanlife angekommen ist und stark frequentierte Gegenden (z. B. die Algarve / Portugal) darunter leiden.

Durch das Reisen in der Nebensaison kannst du viele Probleme umgehen. Auf Wanderungen bist du dann fast alleine, die Stimmung vor Ort ist entspannter und es ist viel, viel ruhiger. Freistehen wird oftmals geduldet und Campingplätze bieten günstigere Konditionen an.

#17 – nachhaltige Bank wählen

„Geld regiert die Welt“ und Geld bedeutet Macht. Was per se erstmal nichts Schlechtes ist, denn es kommt ganz darauf an, wie man diese ‚Power‘ einsetzt – z. B. nämlich für etwas Gutes. Jedoch ist es leider so, dass das eigene Geld auf der Hausbank oft für krumme Dinge genutzt wird, denn es liegt da ja nicht einfach nur rum, sondern damit wird gearbeitet.

Bei konventionellen Banken fließt unser Geld teilweise u. a. in die Atom- oder Kohleindustrie, in die Rüstungsindustrie oder die industrielle Tierhaltung, in Gentechnik, Kinderarbeit, usw., in Form von Krediten, Anleihen und Investitionen.

Ein Bündel mauretanische Ouguiya, als Sinnbild für nachhaltige Banken fürs Vanlife

Was kannst du da tun? Du kannst zum Beispiel die Bank wechseln und dein (Reise-) Konto bei einer nachhaltigen Bank eröffnen, die ethisch, sozial, ökologisch und fair agiert. Nachhaltige Banken sind z. B.:

  • GLS Bank (eine Genossenschaftsbank und Deutschlands erste Bank mit ethisch-ökologischer Ausrichtung)
  • EthikBank (eine ethisch-ökologische Direktbank)
  • Triodos Bank (eine europäische Nachhaltigkeitsbank, gegründet in den Niederlanden)
  • UmweltBank (eine Aktiengesellschaft, die sich auf die Finanzierung von Umweltprojekten konzentriert)
  • Tomorrow (ist Teil der Solaris SE und spricht vor allem eine jüngere Zielgruppe an)

#18 – nachhaltig campen mit der Wahl des richtigen Fahrzeugs

Die Wahl des ‚richtigen‘ Campingfahrzeugs hat dich sicherlich auch schon irgendwann einmal beschäftigt. In Bezug aufs Öko-Camping spielen vor allem Größe und Gewicht eine Rolle, hinsichtlich des Sprit- und Platzverbrauchs.

Aber auch das Thema der Schadstoffemissionen (Diesel oder Benzin, mit oder ohne Partikelfilter) ist nicht unerheblich. Umfangreich wird es dann, wenn man einen gebrauchten Camper einem neuen Camper gegenüberstellt.

VW T3 Postbus Oldtimer in Kasachstan

Ich selbst bevorzuge es, Bestehendes so lange wie möglich zu nutzen, da dafür bereits Ressourcen und Energien verbraucht wurden (in dem Fall die Ökobilanz also besser ausfällt). Aber: Alte Fahrzeuge emittieren meist mehr Schadstoffe als neue. Aber Nr. 2: Die Rußpartikel alter Dieselfahrzeuge sind dennoch weniger schädlich als die von neuen Fahrzeugen (Quelle).

Weitere Themen sind die Reparierbarkeit und die Ersatzteilbesorgung, der Verschleiß und die Haltbarkeit. Da das alles sehr umfangreich ist, möchte ich hier keine Empfehlung aussprechen, sondern nur Denkanstöße liefern.

#19 – Sachen selber machen

Nützliche Dinge fürs Camping kannst du ganz einfach selber machen. Do it yourself bedeutet für mich ganz viel Individualität und Innehalten in dieser doch oft konsumorientierten und kommerzialisierten Welt. Materialität bekommt dabei irgendwie eine greifbare Bedeutung. Und auch das Gefühl der Wertigkeit für Aufwand und Zeit.

➔ Über 30 kreative und nachhaltige Ideen fürs DIY Camping findest du im verlinkten Artikel.

Sachen selber machen beim Öko-Camping

Nachhaltig campen bedeutet in dem Fall für mich auch das Thema ‚reparieren statt kaufen‘ und die Pflege der Produkte, damit ich lange Freude an ihnen habe. Ich versuche sehr sorgsam mit meinem Campingzubehör umzugehen und setze lieber irgendwo eine neue Naht als etwas neu zu kaufen.

Andersherum ärgert es mich sehr, wenn etwas billig und beinahe wertlos hergestellt wurde, sich dadurch manchmal sogar noch nicht einmal reparieren oder wiederverwenden lässt (mehr dazu weiter unten).

#20 – Unterstützung nachhaltiger / sozialer / ethischer Organisationen

Gerne möchte ich dir ein paar Inspirationen geben (und gerne kannst du mir weitere Organisationen in den Kommentaren verraten):

Für Moore: Mission to Marsh ist ein Projekt (und eine Non-Profit Organisation) von Anni und Alex zum Schutz und zur Wiedervernässung von Feuchtgebieten, als Mittel gegen die Klimakrise. Mit Jeep und Dachzelt ausgestattet, haben sich die beiden auf eine mehrmonatige Reise durch die Amerikas begeben, um Daten zu sammeln, Kontakte zu knüpfen und Projekte anzukurbeln.

Streunender Welpe in Camper

Für Menschen: Projekt Heldencamper ist ein spendenfinanziertes Projekt von Steffie und Andrea, die jungen Erwachsenen während oder nach einer Krebserkrankung eine Auszeit mit dem Camper / beim Camping ermöglicht. Verschiedene Unterkunftsmöglichkeiten stehen zur Verfügung, die je nach finanzieller Notlage auch kostenfrei (ansonsten günstig) gebucht werden können.

Für Tiere: In den vielen Jahren unterwegs habe ich leider sehr viel Tierleid sehen müssen. Lokale Tierschutzorganisationen geben zwar ihr Bestes, sie sind aber oft finanziell, räumlich und menschlich am Rande ihrer Kapazitäten. Geldspenden, Sachspenden oder auch mal eine helfende Hand können kleine Wunder bewirken.

#21 – nachhaltig grillen

Das Grillen ist wohl eine der liebsten Freizeitbeschäftigungen beim Camping. Läuft man im Sommer über die Wiesen der Campingplätze, duftet es in jeder Ecke. Salate werden kreiert, es wird mariniert und darüber philosophiert.

Nachhaltig über dem Feuer grillen

Folgende Ideen helfen dir hier beim Öko-Camping:

  • bitte keinen Einweggrill und Wegwerfgeschirr verwenden (Stichwort: Müllvermeidung)
  • natürliche und gesunde Anzünder nutzen
  • gesundheitsschädliches Aluminium vermeiden (in Form von Grillschalen oder Folien)
  • bei der Wahl der (möglichst heimischen) Grillkohle auf umweltschützende Siegel achten (bestenfalls Naturland)
  • pflanzenbasiert schnabulieren und Beilagen sowie Saucen selber machen
  • Genuss und Wertschätzung leben, statt viel und billig konsumieren
  • Bio-Qualität bevorzugen, für Mensch, Tier und Natur

#22 – Öko-Camping dank Camper-Sharing

Laut einer Umfrage von Yescapa mit dem Marktforschungsinstitut Dynata (500 Camper:innen im Alter von 18 bis 65+) nutzen 84 % der Befragten ihren Camper max. 8 Wochen im Jahr. Die restliche Zeit des Jahres steht das Fahrzeug ungenutzt rum und wird zu einem immer größer werdenden Problem.

Quasi dauerhaft / Langzeit abgestellte Campingfahrzeuge blockieren Parkplätze, sorgen dadurch für noch mehr versiegelte Flächen und verursachen Kosten. Optisch wirken ganze Straßenzüge ‚entstellt‘, vor hübschen Häuschen parken riesige Kolosse.

VW T3 und VW T4 im Altyn-Emel Nationalpark in Kasachstan

Zum ökologischen Faktor (die massiv versiegelten Flächen sorgen für Überhitzung, Flächenfraß, sinkenden Grundwasserspiegel, lokale Überschwemmungen, Verlust von fruchtbarem Boden und Biodiversität) gesellt sich ein menschlicher: Die Stimmung kippt.

Eine mögliche Lösung? Den Camper teilen bzw. selbst ein Wohnmobil von privat mieten. Meine Großeltern haben z. B. einen Wohnwagen, der seit Jahren von der ganzen Familie genutzt wird.

Es gibt u. a. folgende Anbieter fürs kommerzielle Camper-Sharing: PaulCamper // Yescapa // WOBI

#23 – Einwegverpackung minimieren

Laut Statistischem Bundesamt produziert jede:r deutsche Bürger:in pro Tag 1,3 Kilogramm Müll. Darin enthalten sind auch Bio-Abfälle und Sperrmüll, ein beachtlicher Teil davon ist jedoch Verpackungsmüll in Form von u. a. Plastik, Glas, Aluminium oder Papier.

Einweg ist keine clevere Lösung. Ressourcen und Energien werden für etwas verschwendet, was nach kürzester Nutzungsdauer im Müll landet und / oder wiederum energieintensiv recycelt werden muss.

„Ja, aber wenn doch alles recycelt wird?“ Recycling ist eine Möglichkeit, die Rohstoffe im Kreislauf zu halten. Jedoch klingt das in der Theorie besser als es in der Realität ist.

Nachhaltig campen, indem man auf Bauernmärkten unverpackt einkauft (Blick auf Bauernmarkt in Kasachstan)

Erstens: Das recycelte Material hat meist eine niedrigere Qualität als das Ausgangsmaterial, es findet also ein Downcycling statt. Zweitens: Die lineare thermische Verwertung von Müll zur Energiegewinnung – die Müllverbrennung – zählt nicht zum Recycling, auch wenn sie gerne in die Recyclingquote eingerechnet wird (um sie besser aussehen zu lassen).

Drittens: Nicht alles, was recycelt werden könnte, wird auch recycelt. Weltweit werden tatsächlich nur 9 % des Plastiks recycelt (Quelle), stattdessen hat sich rund um das Thema Müll ein profitorientierte Handel entwickelt. Und viertens: Unterwegs ist eine Mülltrennung und korrekte Müllentsorgung sehr oft nicht möglich.

Die Lösung für das Müllproblem ist die Müllvermeidung. Nachhaltig campen kannst du, indem du Wiederbefüllbares und Mehrweg verwendest, möglichst unverpackt einkaufst, regionale Märkte bevorzugst und Plastikbeutel mehrmals verwendest bzw. bestenfalls viele Stoffbeutel dabei hast.

#24 – Firmen mit Impact wählen

Es gibt sie – die Firmen, die es anders machen, die den nachhaltigen Impact vor den kurzfristigen Profit stellen, die gemeinwohlorientiert denken, klimafreundlich handeln und dem Turbokapitalismus ‚Adieu‘ sagen.

Vorweg noch ein paar Begrifflichkeiten: Die Gemeinwohl-Ökonomie ist ein alternatives Wirtschaftsmodell basierend auf dem Wohl aller statt der Profitmaximierung einzelner. Die Purpose-Economy beschreibt ein Verantwortungseigentum, bei dem Unternehmen sich selbst gehören. Gewinne sind zweckgebunden, die Entscheidungshoheit bleibt in der Firma, meist vor allem in der Hand der Mitarbeitenden.

Nachhaltig campen dank Camping mit anderen und Teilen von Ressourcen.

Indem du nach Alternativen suchst und anschließend Firmen mit Impact wählst, kannst du einen weiteren Beitrag leisten, um nachhaltig campen und leben zu können.

  • WEtell ist ein nachhaltiger Mobilfunkanbieter, der klimaneutral agiert, gemeinwohlzertifiziert ist und im Verantwortungseigentum besteht.
  • Goldeimer ist ein „gemeinnütziges Unternehmen in Verantwortungseigentum, das sich für eine nachhaltige Sanitärwende und gesicherte Sanitärversorgung für alle einsetzt“.
  • Vaude und Patagonia sind Outdoor-Marken, die umweltfreundlich, fair und nachhaltig einen Wandel vollziehen möchten und Vorreiterrollen einnehmen.

Du kannst dich von Freund:innen (oder diesem Artikel hier) inspirieren lassen und ein bisschen Rechercheaufwand betreiben, um so eine Liste, wie diese hier, fortzuführen.

#25 – nachhaltig campen mit den 5 R’s

Diese 5 R’s der Nachhaltigkeit sind: Refuse, Reduce, Reuse, Repurpose und Recycle. Das bedeutet in der korrekten Reihenfolge, dass ich:

  • unnötige Produkte ablehne (refuse)
  • den Verbrauch von Ressourcen reduziere (reduce)
  • bereits existierendes wiederverwende (reuse)
  • Dinge umfunktioniere (repurpose)
  • Rohstoffe korrekt entsorge und dem Kreislauf zurückführe (recycle)

Ich habe ganze Strandabschnitte im Müll versinken gesehen (in Mauretanien – siehe Foto unten – war es sogar eine komplette Landschaft). Die 5 R’s der Nachhaltigkeit helfen dir und mir dabei, vor jedem Kauf eines (Camping-)Produkts darüber nachzudenken, wie und ob ich damit die Umwelt nachhaltig schützen und schonen kann.

Landschaft voller Müll in Mauretanien

Das ökologischste Produkt ist immernoch das, was nicht hergestellt werden musste. Denn dann wurden keine Ressourcen verbraucht. Mehr Produkte bedeuten zudem immer auch mehr Müll, mehr Transport, mehr CO2.

Beinahe alles gibt es irgendwo bereits gebraucht. Von privat z. B. via Kleinanzeigen, Technik z. B. via rebuy, Lesestoff z. B. via medimops. So haben wir es geschafft, den Bulli zum Großteil mit gebrauchten Materialien auszubauen.

Warum Camping nicht per se nachhaltig ist

Vanlife ist ein Privileg – weil ich so leben kann und nicht so leben muss, ich also die Wahl und die finanziellen Mittel habe, mich jederzeit wieder davon zu lösen.

Während es als Hype zu uns nach Europa geschwappt ist, entstand es in den USA vor allem aus der Not heraus. Der Fotograf Foster Huntington machte es 2011 unter dem Hashtag #Vanlife zu einem (idealisierten) Lebensstil.

Gerade diese Glorifizierung hat zu einer Inszenierung geführt, die dank Social Media über die ganze Welt geschwappt ist, mit Folgen in alle Richtungen. Ein vielzitierter Aspekt ist dabei auch die Nachhaltigkeit, die Camping und Vanlife oft per se als umweltfreundlich betitelt … weil man z. B. nicht fliegt, um ans Ziel zu kommen.

Es folgt eine möglichst reflektierte und etwas kritische Betrachtung.

#1 – Spritverbrauch

Fast alle Campingfahrzeuge verbrauchen Sprit. Und über die negativen Auswirkungen davon brauche ich dir wahrscheinlich nicht viel erzählen. Sprit – egal ob Diesel oder Benzin – wird aus Rohöl gewonnen (einer endlichen Ressource) und energieintensiv sowie verlustbehaftet raffiniert.

Neben den ökologischen Faktoren ist diese Ressource zudem nicht krisensicher.

Diesel tanken Öko-Camping

Es gibt mittlerweile einige Hersteller, die Campingfahrzeuge mit Elektroantrieb anbieten, und es ist schön diese Entwicklung zu sehen. Leider funktionieren E-Camper noch nicht für alle Reisende (in Bezug auf Anschaffungskosten und / oder Reichweite und / oder Lade-Infrastruktur am Zielort – vor allem bei Überland-Langzeitreisen).

Zudem stellt die Herstellung von einem nigelnagelneuen Fahrzeug erstmal eine weitere Ressourcenbeanspruchung dar. Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang das Projekt E-Luise von Schau aufs Land – die Umrüstung von einem alten VW T3 zum Elektrocamper.

#2 – Mikroplastik durch Reifenabrieb

Das ist ein großes Problem, dem jedoch die geringste Aufmerksamkeit geschenkt wird. Bei jeder Fahrt lösen sich winzig kleine Gummipartikel von den Reifen, die den größten Teil zur derzeitigen Verschmutzung mit Mikroplastik beitragen. Bis zu 140.000 Tonnen (lt. Umweltbundesamt) sind es alleine in Deutschland pro Jahr.

Es wird von diversen Herstellern zwar an nachhaltigen Alternativen geforscht (Bridgestone entwickelt z. B. Reifen nach Cradle to Cradle, Continental arbeitet an Kautschuk aus Löwenzahn, geforscht wird an Reifen aus biologisch abbaubarem Recyclingmaterial), aber eine Lösung gibt es meines Wissens derzeit nicht.

All-Terrain-Reifen an VW T5 Camper, Thema: Mikroplastik durch Reifenabrieb

Es ist nur möglich den Reifenabrieb durch das Anpassen des eigenen Fahrverhaltens zu minimieren, was u. a. einhergeht mit einer spritsparenden Fahrweise bzw. Ausstattung des Campingfahrzeugs: vorausschauend, langsam, leicht und so wenig wie möglich.

#3 – Graue Energie

Die graue Energie ist die gesamte benötigte Energie eines Produkts, die von Rohstoffgewinnung, Herstellung, Transport, Lagerung, Verkauf und Entsorgung aufgewendet wurde. Es ist quasi unsichtbare Energie (ähnlich dem virtuellen Wasser), die sich aufgrund der Komplexität vieler Campingprodukte kaum abbilden bzw. nachverfolgen lässt.

Je mehr graue Energie benötigt wurde, desto größer ist die Umweltbelastung. Meist sind mit der Herstellung eines Produkts sogar mehr Emissionen verbunden als mit der Nutzung. Werden Produkte also als energiearm in der Verwendung angepriesen, kann es höchstwahrscheinlich immernoch so sein, dass der Großteil der Energie für die Produktion angefallen ist.

Blick aus VW T3 Camper mit Person davor

Nachhaltig campen bedeutet in dem Fall mal wieder, bestehende Produkte zu verwenden, um die darin gebundene graue Energie weiterzunutzen und um die Lebensdauer zu verlängern. Oder aber du schaust nach Dingen, die einfach und simpel in der Herstellung sind.

#4 – Qualität und Marketing vs. nachhaltig campen

Ich schreibe bereits seit 2014 übers Camping und den eigenen Camper Ausbau. Damals gab es ein paar alteingesessene Platzhirsche in der Campingbranche. Die Auswahl an Campingprodukten war überschaubar und das Design war mehr praktisch als hübsch.

In all den Jahren ist diese Branche regelrecht explodiert. Was dazu führte, dass immer mehr Campingzubehör auf den Markt gekommen ist. Die Nachfrage ist riesig und das Marketing tut sein Übriges, einen Lifestyle zu verkaufen (und damit eine Sehnsucht zu befriedigen), der – leider – oft mehr Schein als Sein ist.

Greenwashing beim Öko-Camping? VW T3 Camper auf Piste in Kasachstan

Es gibt mittlerweile so viele sinnlose Sachen im Überfluss. Zudem fehlt oft das Bewusstsein für die verwendete Ressource, die Wertigkeit sinkt und eine Reparierbarkeit ist oft nicht gegeben. Ich habe dabei selbst sehr schlechte Erfahrungen mit mehreren namhaften Anbietern von Campingzubehör machen müssen.

Eine Kühlbox wurde mutwillig zerstört zurückgeschickt und als unreparierbar betitelt, ein Wechselrichter wurde als angeblich nicht defekt deklariert (er ist dann aber beim Versand verloren gegangen), ein teures Faltpaneel war so billig verarbeitet, dass es einen Kurzschluss gab.

Wenn ich mich mit anderen Camper:innen unterhalte, höre ich sehr oft ähnliche Geschichten. Es ist, wie so oft in einer wachstums- und gewinnorientierten Wirtschaft, ein ‚Aufspringen auf den Zug und Mitnehmen, was geht‘. Nachhaltig campen geht in dem Fall anders.

#5 – Greenwashing

Grünfärberei gibt es auch in der Campingbranche. Dinge / Produkte / Unternehmen werden grüner dargestellt als sie es am Ende tatsächlich sind, die Werbung ist meist stereotypisch.

Vor allem wird beim Vanlife gerne mal ein Image verkauft, das Naturverbundenheit suggeriert. Das ist natürlich erstmal nicht falsch, wenn es denn auch den eigenen Werten entspricht und danach gehandelt wird.

Schwierig wird es nur dann, wenn Worte wie ‚klimaneutral‘ in der Kommunikation auftauchen oder mit selbstkreierten (und selbstverliehenen) Gütesiegeln geworben wird. Und wenn die negativen Aspekte des Campingbooms außen vorgelassen bzw. mittels bildhafter / filmischer Inszenierung sogar noch angefeuert werden.

Blick von innen in VW T3 Camper Seitenspiegel

Dazu kommt das – ich nenne es mal – soziale Greenwashing. Vanlife muss man sich nämlich leisten können, diese Art des Reisens steht oft nur privilegierten Menschen zur Verfügung. Und dann ist da noch die häufige Abbildung normschöner weißer Personen (via Social Media, aber oft auch in Magazinen und Zeitschriften) und die fehlende Integration von Minderheiten dadurch.

Gerne möchte ich dir hier weitere Tipps / Infos geben, um nachhaltig campen zu können: das EU-Ecolabel für die Auswahl des richtigen Campingplatzes, ethicamper* für nachhaltiges Campingzubehör, der Artikel von Ute auf BRAVEBIRD (den ich aber selbst kritisch betrachte, nichtsdestotrotz liefert er gute Denkanstöße), der Verein WOHNmobil für Klimaschutz e.V.

Camping & Nachhaltigkeit? Ein Fazit!

Ich stelle mir oft die Frage: Wie nachhaltig ist das Leben im Wohnmobil eigentlich? Mein Camper, ein alter VW T3 Bulli von 1987, ist tatsächlich mein aktuelles Zuhause. Darin wohnen wir zu zweit, leben, arbeiten und reisen durch die Welt.

Darf ich da aber überhaupt von Nachhaltigkeit sprechen oder gar über Umweltschutz schreiben? Müsste ich nicht lieber ganz leise sein und die Worte denen überlassen, die perfekter sind? Die noch alternativer leben? Die gar kein Auto fahren?

Guilty Pleasure

Vanlife ist mein sogenanntes ‚Guilty Pleasure‘, mein Vergnügen zu Lasten der Umwelt. Aber: Ich ernähre mich seit 23 Jahren vegetarisch, seit 2 Jahren sogar vegan. Wir leben seit 2017 in Wohngemeinschaften (wenn wir nicht im Camper wohnen), teilen dadurch viel und verbrauchen weniger Ressourcen. Wir fahren zu zweit meist weniger Kilometer im Jahr als eine einzelne Person.

Der Bulli besteht innen fast ausschließlich aus ökologischen und / oder gebrauchten Materialien. Sogar die meisten Werkzeuge für die jeweiligen Ausbauten haben wir geliehen oder gebraucht besorgt. Wenn möglich, kaufen wir Lebensmittel biologisch, regional und saisonal ein. Ich versuche rund 5 % meiner Einnahmen u. a. an Naturschutzprojekte zu spenden.

Ich konsumiere kaum und falls doch, dann gebe ich mein Bestes eine möglichst umweltfreundliche und soziale Variante zu finden. Zudem habe ich mich zur Baubiologin weitergebildet, wir leben alternativ und minimalistisch.

Perfekte Nachhaltigkeit gibt es nicht! Dennoch bin ich der Meinung, dass es nicht (mehr) reicht, nur ein bisschen was tun. Es braucht einen Wandel, der jedoch nicht nur die Einzelperson selbst, sondern die gesamte Gesellschaft betrifft (die Verantwortung sollte nicht ständig auf Individuen abgewälzt werden). Zum Beispiel sollten wir Wohlstand und Wachstum neu definieren.

VW T3 Camper auf Straße in Tadschikistan

Die Gleichung ‚mehr Konsum = mehr Wachstum = mehr Wohlstand‘ hinkt nämlich gewaltig und bedeutet eher Abhängigkeit statt Freiheit.

Es braucht Kreativität, Inspiration und Vorbilder. Es braucht keinen Hass mehr, keinen Fingerzeig, keine Anschuldigungen und kein Dreschen von Phrasen in BILD-Manier, um sich selbst erhaben und besser zu fühlen.

Wir selbst haben es in der Hand! Jede:r einzelne von uns kann sich Herausforderungen stellen, experimentieren und dank eigener Kompetenzen (jede:r kann etwas besonders gut und selbst eine wunderbare Inspiration sein) mit Freude und Leidenschaft etwas beitragen, was diese eine Erde schützt. Wir können ein Teil der Lösung sein – oder Teil des Problems.

Zurück zum nachhaltigen Camping: Ich weiß auch nach langem Grübeln nicht, ob ich die richtige Person bin, um über Umweltschutz in Bezug darauf (und darüber hinaus) zu schreiben. Ich selbst bin dabei aber auch meine größte Kritikerin. Dennoch möchte ich es gerne weiterhin versuchen.

Vanlife kann nachhaltig(er) gestaltet werden

Ich wünsche mir mehr Einsicht in Bezug auf unser Handeln. Selbstreflexion ist da das Stichwort und die eignet sich hervorragend, mal von außen einen Blick aufs ‚Ich‘ zu werfen. Stelle ich meine eigenes Verlangen über das Wohl der Natur?

Nur, weil man nicht fliegt, bedeutet es nicht automatisch, dass man ökologisch unterwegs ist. Aber es gibt dennoch Wege, möglichst umweltschonend und nachhaltig(er) campen zu können – wenn man das Bewusstsein dafür schafft.

Für mich selbst sind Vanlife und Camping Formen, um ökologischer zu reisen und dabei die Welt in all ihrer Schönheit und Perfektion zu entdecken – zusammen mit meinen Bedürfnissen nach Rückzug und Privatsphäre. Für mich ist es aber auch ein alternativer Lebensentwurf, den ich seit Jahren zelebriere, und kein aktueller Trend.

Naturschutz beim Camping, heimische Pflanze im Kaukasus

Reisen mit dem Camper ist auf der anderen Seite aber auch nicht per se schlecht. Eine Studie des Heidelberger Instituts für Energie- und Umweltforschung (ifeu) zeigt, dass Urlaubsreisen mit dem Wohnmobil bei kurzen Reisedistanzen und längeren Aufenthalten deutlich nachhaltiger als Flug-, Kreuzfahrt- oder Hotelreisen sind.

Wie so oft ist Schwarz-Weiß-Denken hinderlich, der Graubereich dazwischen ist nämlich riesig. Und ganz wichtig: Es geht am Ende vor allem auch um eine Vorbild- und Signalwirkung, die wir haben, wenn wir Dinge tun und / oder öffentlich publizieren.

Du hast weitere Ideen, um nachhaltig campen zu können? Schreib sie doch in einen Kommentar oder schick mir eine E-Mail an elisa(at)takeanadVANture.com.

Ich freue mich außerdem, wenn du diese Tipps fürs Öko-Camping mit Freund:innen und Familie teilst. Sende dazu einfach den Link weiter, verlinke den Artikel super gerne in deinem Blog oder pinne die folgenden Grafiken via Pinterest.

Nachhaltig campen? So geht’s! 25 Tipps fürs umweltbewusste Öko-Camping
Nachhaltig campen? So geht’s! 25 Tipps fürs umweltbewusste Öko-Camping

Kennst du schon das grüne Camping-Manifest? Ein Plädoyer für mehr Nachhaltigkeit beim Camping.


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Alles Liebe

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