So kannst du beim Camping dein flüssiges Spülmittel selber machen, aus nur wenigen (und natürlichen) Zutaten, biologisch abbaubar, umweltfreundlich, ziemlich günstig und, je nach Abfüllung, auch noch hübsch anzusehen. Ich liebe es sehr, die Dinge des Campingalltags selbst herzustellen. Zum einen schärft das mein Bewusstsein für die Bestandteile und ihre Wirkungsweisen, zum anderen macht das Selbermachen einfach extrem glücklich und stolz. Und um diese Freude auch an dich weiterzugeben, teile ich eins meiner liebsten und einfachsten Camping-DIYs mit dir: das selbstgemachte Spülmittel, inkl. aller Zutaten, Hilfsmittel und Details.
Diese Anleitung für ein nachhaltiges Camping Spülmittel ist ein einfach umsetzbarer Wohnmobil DIY Tipp. Über 30 weitere Ideen findest du unter DIY Camping: nützliche Dinge einfach selber machen.
Spülmittel selber machen: die Zutaten
Du brauchst für 600 ml selbstgemachtes Spülmittel:
• 30 g Pflanzenseife (ca. 6 EL)
• 2 TL Natron
• 600 ml Wasser
Transparenz: Der Artikel enthält *Affiliate Links, die mit einem (*) gekennzeichnet sind. Wenn ihr darüber das Produkt bestellt, bekomme ich eine kleine Provision, für euch aber entstehen keine zusätzlichen Kosten.
Als weitere Hilfsmittel legst du dir zurecht:
• Kochtopf
• Campingkocher
• Reibe
• Schneebesen
• Glasflasche (zum Abfüllen)

Pflanzenseife
Als Pflanzenseife verwende ich entweder Aleppo-Seife (aus Olivenöl und Lorbeeröl zu unterschiedlichen Teilen) oder reine Olivenölseife – naturbelassene Kernseifen pflanzlichen Ursprungs. Diese feste Seife ist vegan, palmöl- und tierversuchsfrei, aus nachwachsenden Rohstoffen und eine der ältesten Seifen der Welt. Aleppo-Seife beinhaltet keine Parfüme, keine Farb- und Konservierungsstoffe, kein Mikroplastik und keine synthetischen Tenside.
Aleppo-Seife (oder reine Olivenölseife) kaufst du am besten im Bio- oder Unverpacktladen, oder
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Übrigens ist die Aleppo-Seife auch meine Duschseife, wenn die selbstgemachte Seife unterwegs mal aufgebraucht ist. Mehr dazu liest du in meinem Artikel zur nachhaltigen Camping Hygiene.
Natron
Natron ist das Salz Natriumhydrogencarbonat (oder Natriumbicarbonat, aber nicht Natriumcarbonat, das ist Soda) und ein Allzweckwunder, eine eierlegende Wollmilchsau quasi. Damit lassen sich z.B. viele Reiniger, Hilfsmittel und Kosmetika herstellen, es dient als Backtriebmittel und gehört meiner Meinung nach in jeden Campinghaushalt.
Natron kaufst du am besten in der Apotheke, im Bio- oder Unverpacktladen, oder
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Achtung: Bitte kaufe nicht das Natron, das du im Supermarkt meist in der Backabteilung findest. Es ist in vielen kleinen Einzelverpackungen verpackt und im Verhältnis recht teuer. Am besten bestellst du vor deinem Campingtrip eine Großpackung Natron und teilst den Inhalt mit Familie und Freunden.
Da es alle Zutaten unverpackt zu kaufen gibt, gehört das DIY Spülmittel zum Zero Waste Camping.
In einigen Rezepten zum Spülmittel selbst herstellen, wird ätherisches Öl als weitere Zutat angegeben. Ich verwende es nicht (und möchte dir das Weglassen auch empfehlen), denn es hat, außer dem Geruch, keinen Nutzen und belastet die Umwelt zusätzlich. Ich benutze ätherische Öle nur in meiner natürlichen Reiseapotheke für’s Camping.
DIY Spülmittel: so geht’s
Du hast alles bereitgestellt und bist startklar? Super! Los geht’s. In den folgenden Zeilen zeige ich dir, wie du dein Spülmittel selber machen kannst.
Schritt 1: Aleppo-Seife raspeln
Zuerst raspelst du die Pflanzenseife in kleine Stücke – so viel, wie du brauchst, oder ein bisschen mehr. Letzteres kannst du einfach in ein Glas füllen und hast somit bei der nächsten Spülmittelherstellung gleich ein paar Seifenflocken zur Hand.
Schritt 2: Wasser kochen
Im zweiten Schritt füllst du die 600 ml klares Wasser in einen Kochtopf und bringst das Wasser zum Kochen.

Schritt 3: Aleppo-Seife auflösen
Jetzt gibst du die 30 g (ca. 6 EL) Seifenflocken in das heiße, nicht mehr kochende Wasser und rührst mit dem Schneebesen so lange, bis sich die Seife aufgelöst hat.

Schritt 4: Natron hinzugeben
Ins nicht mehr ganz so heiße Seifenwasser gibst du die 2 TL Natron und rührst, bis auch das sich aufgelöst hat.

Schritt 5: Spülmittel abfüllen
Zum Schluss füllst du das selbstgemachte Spüli in ein Gefäß deiner Wahl. Ich bevorzuge ein Schraubglas mit großer Öffnung, da sich das Spülmittel besser abfüllen lässt und Glasbehälter hübscher aussehen. Dafür kaufe ich mir übrigens nie neue Gläser, sondern verwende bereits benutzte weiter (das hier ist z.B. ein ehemaliges Smoothie-Glas).

Die Zusammensetzung (also das Verhältnis der Zutaten untereinander) kannst du individuell anpassen. Je nach Wasserhärte und gewünschter Dickflüssigkeit kann es sein, dass du mehr oder weniger Natron bzw. Seife hinzufügen musst.
Jetzt hältst du dein erstes DIY Spülmittel in den Händen, ein basisches Spüli, das sich auch perfekt als nachhaltiges Geschenk für’s Camping eignet.
Spüli richtig anwenden
Kann man (selbstgemachtes) Spülmittel überhaupt falsch anwenden? Jein. Die rein technische Anwendung ist klar, du gibst einfach einen Schwaps davon in dein Spülwasser. Eventuell musst du das Spülmittel vorher etwas schütteln, falls sich die Zutaten voneinander getrennt haben. Aufgrund der natürlichen Zusammensetzung schäumt das Spülmittel nicht und ist auch nicht so fettlöslich, wie konventionelle Spülmittel.
Die falsche Anwendung bezieht sich auf die unachtsame Anwendung in der Natur. Zwar sind alle Zutaten, dank ihrer natürlichen Bestandteile, leicht biologisch abbaubar, aber es gibt kein Wissen darüber, wie schnell es sich in der Natur abbaut. Alle Angaben zu einer biologischen Abbaubarkeit von Produkten, beziehen sich ausschließlich auf Verfahren in Kläranlagen (!), wo andere Bedingungen herrschen. Ganz besonders wichtig ist dieses Wissen in der Umgebung von Gewässern. Der Abstand der (möglichst zu vermeidenden) Entsorgung vom Spülwasser in der Natur, sollte mind. 100 m betragen.
Ich benutze deshalb das selbstgemachte Spülmittel nur auf Campingplätzen mit angeschlossener Abwasserentsorgung. Und beim Freistehen? Dann suche ich mir einen Gulli (wobei das in vielen Ländern kein Garant dafür ist, dass dieses Wasser in einer Kläranlage landet) oder verzichte ganz auf’s Spülmittel. Probier letzteres unbedingt mal, das geht nämlich erstaunlich gut.
In diesem Zusammenhang möchte ich dir gerne auch den Artikel von Mari auf Leise Reise empfehlen: “Biologisch abbaubare Seifen beim Vanlife: umweltfreundlich oder nicht?“
Bonustipp: Tannennadeln (oder etwas Sand, oder getrockneter Kaffeesatz – vom Kaffee kochen beim Camping übrig geblieben) sind ein natürliches Scheuermittel, ein Schuss Essig hilft bei stark fettigem Geschirr.
Warum herkömmliche Geschirrspülmittel die Umwelt belasten
Zum Schluss möchte ich dir gerne noch ein paar Dinge darüber erzählen, warum du ganz auf herkömmliches Geschirrspülmittel verzichten solltest. Klassische Spülmittel beinhalten eine lange Liste an Inhaltsstoffen, von denen sehr viele schädlich sind – für die Umwelt (z.B. durch Mikroplastik), für den Menschen (z.B. durch allergieauslösende Konservierungsstoffe) und für Tiere (z.B. durch an Tieren getestete Duftstoffe). Tenside, als ein Hauptbestandteil der Spülmittel, sind oft synthetisch und werden aus Erdöl gewonnen, oder nachwachsend aus Palmöl.
Außerdem sind beinahe alle Spülmittel in Plastikflaschen verpackt, die sich oft nicht einmal richtig recyceln lassen. Und zum Schluss noch der Fakt, dass jede Menge Wasser (in Flüssigspülmitteln) unnötig durch die Gegend gefahren wird.
Die Werbung verspricht uns vieles: Strahlenden Glanz, sanft für die Hände, dermatologisch getestet, fettlöslich, wunderbar duftend … Wir haben uns so sehr daran gewöhnt, ohne zu hinterfragen, wie das alles in Summe funktionieren kann, ohne die Umwelt zu belasten. Möchtest du dein Spülmittel nicht selber machen, die Natur dennoch schützen, dann greife am besten auf umweltfreundliches Spülmittel (nicht nur) beim Camping zurück.
Dir hat das Rezept zum Spülmittel selber machen gefallen? Du hast es auch schon ausprobiert? Wie war’s? Erzähle es mir gerne in einem Kommentar oder schreib mir eine Email an elisa(at)takeanadVANture.com.
Ich freue mich außerdem sehr, wenn du diese DIY Anleitung mit Freund:innen und Familie teilst. Schicke dazu einfach den Link weiter oder pinne die folgenden Grafiken via Pinterest.
Kennst du schon das grüne Camping-Manifest auf meinem Blog? Ein Plädoyer für mehr Nachhaltigkeit beim Camping.
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Alles Liebe

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