Nachhaltigkeit im Camping-Badezimmer – Naturprodukte & Outdoor-Hygiene. Beim Camping, beim Vanlife, beim Wandern, beim In-die-Sterne-gucken, beim Kaffee am Morgen, beim Lagerfeuer am Abend – das sind nur ein paar dieser wunderbaren Momente, bei denen wir uns draußen befinden, mitten in der Natur, umgeben von ihrer Schönheit und Perfektion. Und dieser Perfektion, dieser Naturbelassenheit, gilt es bewusst und mit jeder Menge Achtsamkeit zu begegnen.
Im besten Fall fällt der ökologische Fußabdruck so gering und so grün wie möglich aus. Sind wir den ganzen Tag draußen, inklusive der Nacht, dann betrifft dieses Thema der Nachhaltigkeit auch unsere Körperhygiene. Der Einfluss ist direkt, hat keinerlei Filter, und aus diesem Grund möchte ich euch ein paar Probleme aufzeigen, Gedankenanstöße liefern und von möglichen Lösungen in Form von Naturkosmetik erzählen.
Inhaltsverzeichnis
1. Warum grüne Körperpflege (nicht nur) beim Camping so wichtig ist.
Lasst mich doch mit dem Problem starten, bevor ich eine schöne Auswahl an Naturprodukten aufliste. Der alltäglichen Hygiene draußen in der Natur sollte eine große Beachtung geschenkt werden. Nicht nur wegen der Hygiene an sich, sondern vor allem wegen der Pflegemittel, die wir dabei verwenden. Denn hier gibt es keine Kläranlage, alles Schmutzwasser fließt ungefiltert und ungereinigt direkt in die Natur. Und das ist sogar noch viel tragischer, wenn man sich an offenen Gewässern befindet.
Transparenz: Der Artikel enthält *Affiliate Links, die mit einem (*) gekennzeichnet sind. Wenn ihr darüber das Produkt bestellt, bekomme ich eine kleine Provision, für euch aber entstehen keine zusätzlichen Kosten.
Die Umweltverschmutzung durch Chemikalien und Mikroplastik ist enorm, mittlerweile können nicht einmal mehr Kläranlagen alle Giftstoffe herausfiltern – und somit gelangen sie ungehindert in den natürlichen Kreislauf. Mikroplastiken sind winzig kleine, nicht wasserlösliche feste Kunststoffteilchen, synthetische Polymere sind wiederum löslich und flüssig – aber genauso schädlich. Nicht biologisch abbaubar wird es u.a. in vielen herkömmlichen Hygieneprodukten verwendet, nur damit dieses besser schäumt, hübscher glänzt oder besser bindet, sie haben also nicht einmal einen pflegenden Effekt. Einige chemische UV-Filter gehören zu weiteren schädlichen Faktoren, da sie sich lösen und damit Gewässer und deren Bewohner langfristig schaden können.
Die Umweltzerstörung durch Raubbau bei der Palmöl-Gewinnung hat mittlerweile Ausmaße angenommen, deren Konsequenzen sich nur noch schwer abschätzen lassen. Regenwälder werden abgeholzt, Tieren (die teilweise nur dort vorkommen) wird die Lebensgrundlage genommen, ganze Ökosysteme werden zerstört und lokale Existenzen vernichtet. Der CO2-Fußabdruck ist riesig. Palmöl ist billig, ertragreich und dient u.a. der Geschmeidigkeit. Übrigens: Ein totaler Boykott und damit das Ausweichen auf andere tropische Pflanzenöle ist auch keine Lösung, stattdessen sollte man den Konsum reduzieren, heimische Öle verwenden und auf Palmöl in Bioqualität achten (wobei es für letzteres kaum Standards gibt und Ölpalmen-Plantagen als Monokultur wenig nachhaltig sein können).
Die Umweltbelastung durch Verpackungsmüll, allem voran nicht recyclebare Plastikverpackungen, muss unbedingt reduziert werden – die Gründe dafür liegen eigentlich auf der Hand. Vor allem Plastikverpackungen sind oft nicht sortenrein und selbst bei korrekter Entsorgung in der gelben Tonne können sie daher nur verbrannt werden, wofür dieser Müll teilweise sogar ins Ausland verschifft wird. Ein plastikfreies Camping-Badezimmer, im besten Fall sogar „Zero Waste“, hilft der Umwelt, spart Müll und Geld und sieht zudem noch wirklich schick aus.
Tierversuche sind ein NoGo und dem ist nichts mehr hinzuzufügen. Deshalb ist es wichtig auf tierversuchsfreie Hersteller und Produkte zurückzugreifen und deren Arbeit damit zu unterstützen. PETA liefert für die eigene Recherche eine wunderbare Liste für Kosmetik und Pflegeprodukte ohne Tierversuche.
Selbst wenn einem alle anderen genannten Punkte egal sind, dann kann es der folgende eigentlich nicht sein: Die Vergiftung unseres Körpers durch Polymere, Parabene, chemische Duftstoffe und diverse andere Verbindungen mit unaussprechlichem Namen. Sie gefährden unsere Gesundheit und können hormonelle Veränderungen, Allergien, Hautreizungen auslösen und sogar krebserregend wirken!
2. Hygiene-Artikel in der Natur nicht bzw. richtig anwenden.
Zwei Punkte möchte ich noch vorwegnehmen: Alle Produkte sollten vollständig biologisch abbaubar sein und dürfen dennoch NICHT direkt in oder in der Nähe von Fluss, See oder Meer benutzt werden.
Trotz biologisch unbedenklicher Inhaltsstoffe sind es nämlich eben solche, die in den Gewässern nicht vorkommen. Eine rückstandsloser und vor allem zeitnaher Abbau ist nie garantiert, im schlimmsten Fall kommt es zu einer Eutrophierung der Gewässer, was eine Nährstoffanreicherung bedeutet – zum Beispiel vermehren sich an der Wasseroberfläche Algen enorm und entziehen dem Wasser und den Lebewesen darin Licht, Sauerstoff usw. – das ökologische Gleichgewicht kippt. Die für einen Abbau benötigten Mikroorganismen und Kleinstlebewesen – Bakterien, Milben, Asseln, Pilze, etc. – befinden sich zudem hauptsächlich an Land in der Erde. Da durch mehrere Gesteinsschichten gefiltert und dadurch nahezu vollständig abgebaut, sind es deshalb ca. 100m, die die Entfernung zum Wasser betragen sollte. Ein weiterer Punkt gegen die Anwendung in einem stehenden Gewässer ist, dass Seifen jeglicher Art die Oberflächenspannung von Wasser verändern, wenn auch bei Einzelanwendung nur minimal. Und das raubt Insekten, wie Wasserläufer & Co., die Lebensgrundlage.
Auf diverse Duschmöglichkeiten beim Camping gehe ich bald noch genauer ein, zusammengefasst und das Thema hier betreffend sollte die Reihenfolge folgendermaßen aussehen: Die Campingplatzdusche oder öffentliche Dusche ist naturschonender als das Duschen im Van, das wiederum sollte dem Waschen in der Natur bevorzugt werden und dort wird entweder das Waschwasser aufgefangen und korrekt entsorgt oder mit Entfernung zu offenen Gewässern durch Erdschichten natürlich gefiltert.
▷ Einen sehr spannenden Artikel über biologisch abbaubare Produkte bzw. der Begrifflichkeit der biologischen Abbaubarkeit hat Mari auf leise reise geschrieben.
3. Umweltschonende Naturprodukte für die tägliche Camping-Hygiene.
Den ersten Artikel zu diesem Thema habe ich bereits Ende 2016 verfasst, mit reichlich Recherche, aber kaum gefundenen passenden Produkten und Informationen. Mittlerweile findet jedoch ein Umdenken statt. Naturkosmetik hat es in gängige Drogeriemärkte geschafft, „Zero Waste“ ist nicht mehr nur eine Randbewegung, Vanlife ist ein alternatives Lebensmodell. All das liefert neues Recherchematerial, weshalb ihr in den nächsten Zeilen neues Wissenswertes über natürliche Hygieneartikel findet, für’s Camping und Draußensein geeignet, zum Kaufen oder Selbermachen. Fast alles davon nutze ich selbst. Und ich freue mich schon auf eure Erfahrungen und Empfehlungen in den Kommentaren.
3.1 Die einfachste Alternative: Plastikfreie Zahnpflege im Camping-Bad.
Der mittlerweile wohl einfachste Schritt, um Plastik im Badezimmer zu reduzieren, ist die Zahnhygiene. Die Auswahl an Alternativen ist endlich nicht mehr nur überschaubar und einen Großteil der Produkte bekommt man sogar in herkömmlichen Drogeriemärkten zu kaufen. Da das Zähneputzen der wohl intensivste und häufigste Teil der Körperpflege ist, ist er es auch Wert eine besondere Aufmerksamkeit zu bekommen. Denn schließlich tut jedes gepflegte Körperteil sein Übriges für einen gesunden Körper.
Das Problem der konventionellen Mundhygiene ist ein Klassiker. Zahnbürste (+ die Verpackung) und die Zahnpastatube bestehen als Wegwerfware aus Plastik, können damit Weichmacher enthalten und sind Teil der Umweltverschmutzung. Zahncreme wiederum kann künstliche und chemische Zusatzstoffe, Triclosan, Mikroplastik und Süßstoffe enthalten, welche direkt in unseren Körper oder in den natürlichen Kreislauf gelangen, da sie von Kläranlagen nicht herausgefiltert werden können.
▷ Die Bambuszahnbürste ist wohl die hübscheste und nachhaltigste Alternative zur ewig bunten Plastikware. Bambus ist ein schnell nachwachsender Rohstoff, von Natur aus antibakteriell und biologisch abbaubar, der keine bzw. kaum künstliche Bewässerung, Pestizide oder Düngemittel benötigt. Die Borsten der Zahnbürste bestehen im besten Fall aus BPA- und Erdöl-freiem Bio-Nylon aus Rizinusöl. Vorreiter und Lieblingsmarke ist Hydrophil (z.B. via Avocadostore*, Pure Nature* oder Waschbär*), deren Zahnbürsten sogar klimaneutral sind und die es mittlerweile in Drogeriemärkten wie Rossmann, Müller und dm, aber auch in vielen Unverpacktläden zu kaufen gibt. Ich mag leider die runde Form nicht so sehr und bin deshalb auf die Marke Birkengold umgestiegen, mit flachem Bürstenkörper, die ich im Bioladen meines Vertrauens kaufen kann (leider aber mit normalen Nylon-Borsten). Es gibt mittlerweile eine wunderbare Vielfalt an Bambuszahnbürsten (online und vor allem aber auch „offline“), die Wahl liegt ganz bei euch. Schaut einfach, dass die Hersteller ethisch korrekt agieren, der Bambus aus nachhaltigem Anbau stammt und die Zahnbürste vegan ist.
Übrigens müssen für eine korrekte Verwertung die einzelnen Borsten (oder der gesamte Bürstenkopf) im Restmüll entsorgt werden, der Bambusgriff kann kompostiert werden oder darf im Bio-Müll landen. Bambus wird derzeit nur in Asien, hauptsächlich in China, angebaut und hat daher eine weite Anreise mit entsprechendem Treibhauseffekt – wie aber die meisten Plastikzahnbürsten auch. Alternativ gibt es bei der dm eigenen Marke alverde NATURKOSMETIK eine Holzzahnbürste aus FSC-zertifiziertem Buchenholz, hergestellt in der Schweiz, mit Borsten aus Rizinusöl. Und noch ein Tipp zum Schluss: Ich nutze für den Weg ins Sanitärgebäude vom Campingplatz noch ein Reise-Etui aus Bambus*, sonst steckt meine Zahnbürste aber luftig in einem alten Emaille-Becher.
▷ Auch für plastikfreie und umweltfreundliche Zahnpasta gibt es mittlerweile wunderbare Alternativen, zertifizierte Naturkosmetik, ohne Tenside und Füllstoffe. Und mit oder ohne Fluorid, letzteres ist dabei immer meine persönliche erste Wahl – die wiederum muss aber jede:r für sich selbst treffen. Seit über einem Jahr nutze ich Zahnputztabletten, DENTTABS (z.B. via Avocadostore*, Waschbär* oder Amazon*) in kompostierbarer Verpackung, gekauft bei dm. Bei der Recherche habe ich entdeckt, dass auch Hydrophil Zahnputztabs* im Angebot hat, ebenso wie mein örtlicher Unverpacktladen. Zur Zahncreme aus der (recyclebaren) Tube kann ich nicht viel sagen, würde euch aber wieder Hydrophil* verlinken. Im Eco-Shop von einem Naturcampinplatz an der Algarve habe ich mir Zahnpasta im Glas gekauft, bin damit aber nicht so gut zurechtgekommen. Falls ihr euch für die Glasvariante mit Zahnpasta oder Zahnpulver interessiert, dann stolpert ihr wahrscheinlich oft über die Marke BEN & ANNA (u.a. via Avocadostore*, Pure Nature* oder Amazon*) – zumindest war das bei mir der Fall.
Über die biologische Abbaubarkeit der einzelnen Produkte (die Verpackung ausgenommen), habe ich keine offiziellen Informationen gefunden. Deshalb wäre das Ausspucken im Waschbecken des Campers oder ein anderweitiges Auffangen am Besten. Ansonsten gilt auch hier keine Anwendung in oder an natürlichen Gewässern, außerdem sollten die Reste immer mit Wasser weggespült werden (wer kennt sie schließlich nicht, die eingetrockneten weißen Flecken vor allem bei stark frequentierten Freistehplätzen).
▷ Zahnpasta kann man übrigens sogar selbermachen. Rezeptvorschläge gibt es reichlich und zukünftig werde ich mindestens eins davon ausprobieren und euch das Ergebnis danach zeigen. Zusammengefasst kann man sagen, dass ein Hauptbestandteil von selbstgemachter Zahncreme (ein Beispiel habe ich euch verlinkt) Natron ist. Zusätzlich wird noch Xylit (wirkt ähnlich wie Fluorid karrieshemmend) oder Stevia hinzugegeben, ebenso wie Kokosöl und ätherische Öle.
▷ Zum Schluss möchte ich euch noch ein paar weitere Hilfsmittel für eine gesunde Mundhygiene verraten, die sich auch perfekt in den Camping-Alltag integrieren lassen. Ein Zungenschaber* aus Kupfer oder Edelstahl reinigt deine Zunge, da der Belag entfernt wird und mit ihm diverse Bakterien. Für die Zahnzwischenräume eignen sich entweder Interdentalbürsten* (Entsorgung im Restmüll) oder plastikfreie Natur-Zahnseide (Entsorgung im Biomüll), aus Seide als Naturfaser* oder komplett vegan aus Maisseide* (oder via Amazon*).
3.2 Feste Seife für weniger Plastik und mehr Natur bei der Körperpflege.
Vor allem bei den Roadtrips, die mich abseits funktionierender bzw. vorhandener Infrastrukturen geführt haben, habe ich die Vorzüge einer sauberen und warmen Dusche schnell wieder schätzen gelernt. Die Verständlichkeit wich einem Luxusvergnügen, mit Genuss bei jedem Tropfen Wasser. Die Körperpflege wurde spätestens dann ein Ritual und mit der achtsamen Wahl der Naturprodukte noch grüner.
Das Problem mit normalen Duschgels ist nämlich eins, das bereits genannt wurde und auch noch öfter in dem Artikel eine Rolle spielt. Zum einen ist da natürlich die Wegwerf-Kunststoffverpackung, zum anderen die Verwendung von billigem Palmöl, Mikroplastiken, chemischen Zusätzen … biologisch nicht abbaubaren Bestandteilen. Und da es beim Camping doch vorkommen kann, dass außerhalb sanitärer Einrichtungen geduscht werden muss, liegt der Fokus auf umweltverträglichen Naturprodukten.
▷ Die Lösung ist feste Seife oder Duschgel in fester Form, im besten Fall für Outdoor geeignet. Mittlerweile gibt es eine wunderbare Auswahl, teilweise vegan, plastikfrei, natürlich, biologisch abbaubar, ohne Palmöl, und kaufbar in diversen Unverpacktläden, Biomärkten oder alternativen Shops. Der Klassiker, im Original aus nur 2 Zutaten bestehend (Olivenöl und Lorbeeröl), ist die Aleppo-Seife* (u.a. auch via Waschbär* und Amazon*), die ich mir immer in meinem Lieblingsbioladen hole (und die ich u. a. auch zum Camping Spülmittel selber machen brauche). Ich teste mich schon eine ganze Weile durch das vielfältige Angebot von festen Naturseifen, deren Zutaten vor allem aus kontrolliert biologischen Anbau kommen und die mit natürlich ätherischen Ölen hergestellt werden sollten. Die Lemongras-Seife von Hydrophil* (bestellbar auch via Amazon*, dort aber etwas teurer) mag ich sehr, der Mann wiederum nutzt diese von Savion*. Empfehlungen und Inspirationen nehme ich jederzeit gerne entgegen. Meine festen Seifen lagere ich im trockenen Zustand in einer Seifendose aus Weißblech, ähnlich dieser hier*. Außerdem habe ich noch zwei Seifensäckchen, eins aus Sisal gekauft* und eins aus einem alten Jute-Tischläufer selbstgenäht.
▷ Möchtet ihr dennoch lieber flüssiges Duschgel beim Camping benutzen, dann empfehle ich euch die vollständig biologisch abbaubaren Dr. Bronners Naturseifen (mit nachhaltigem Palmöl – via Avocadostore* oder Amazon*) oder die i+m Naturkosmetik*. Möchtet ihr eure Seife für draußen selber machen, dann schaut euch das Buch Naturseife selber machen (bestellbar via Amazon*, Genialokal oder in der Lieblingsbuchhandlung) oder den Blogartikel Duschgel selber machen an.
3.3 Umweltfreundlich Haare waschen – mit und ohne Shampoo.
Mit meinen Haaren habe ich schon immer sehr viel herumprobiert. Früher leuchteten sie in allen möglichen Rottönen, mal waren sie glatt, dann gefilzt, vielleicht auch etwas blond und jetzt ganz natürlich wuschelig lockig. Das wiederum war immer wieder eine Herausforderung, um nicht mit einem einzigen Filzknäuel am Kopf vor dem Spiegel zu stehen – denn tatsächlich haben einige Bürsten und Kämme diesen Kampf verloren und mussten im Anschluss weggeschmissen werden.
Das Problem mit den herkömmlichen Shampoos, neben dem offensichtlichen hohen Plastikverbrauch, sind die synthetischen Inhaltsstoffe, die einen wunderbaren Kreislauf des öfter-Waschens und noch-mehr-Produkte-brauchens schaffen. Durch Tenside (SLS als Schaumbildner und für die Reinigung, die aber im Verdacht stehen, Krebs zu erregen), Silikone (für glänzendes Haar, das dadurch aber immer mehr „verstopft“, ebenso wie die Kopfhaut), künstliche Duftstoffe, Mikroplastik und Konservierungsmittel (Parabene, die eine allergische Reaktion hervorrufen können) irritieren wir Kopfhaut und Haare so sehr, dass keine Selbstregulierung mehr stattfinden kann. Von den chemischen Umweltfaktoren mal ganz abgesehen.
▷ Natürliches Haarwaschmittel ist die Lösung. Und das gibt es als Naturkosmetik in flüssiger und fester Form. Flüssiges Shampoo gibt es fast nur in Plastikverpackungen, wobei Glas in den Duschen der Campingplätze sowieso nicht gerne gesehen ist. Festes Shampoo ist Shampoo, dem quasi das Wasser entzogen wurde, Haarseife wiederum ist gesiedete Seife und schäumt im Vergleich weniger. Feste Haarwaschmittel sind entweder in Papier verpackt oder kommen ganz ohne Verpackung aus. Alle Produkte sind außerdem im besten Fall als Naturkosmetik zertifiziert, aus Rohstoffen in Bio-Qualität, vegan und biologisch abbaubar. Das Pflegeshampoo von Lavera* ist wohl eines der bekanntesten, Speick hat ein leicht biologisch abbaubares Shampoo* sowie eine biologisch sehr gut abbaubare Haarseife* im Programm, ebenso wie Savion*. Lamazuna* ist bekannt für festes Shampoo, Greendoor* gibt es in fest und flüssig, ELIAH SAHIL* in Pulverform.
▷ Shampoo könnt ihr auf Grundlage von Seife übrigens auch ganz einfach selbermachen. Eine andere Alternative um beim Camping Haare zu waschen, und die praktiziere ich seit einiger Zeit, ist die No-Poo – Methode, ohne Seife und Shampoo. Dafür nutze ich gutes Roggenmehl, das es sogar unverpackt gibt, von dem ich ca. 3-4 EL mit lauwarmen Wasser anrühre, es kurz stehen lasse und dann hauptsächlich im Haaransatz verteile. Da es nicht schäumt und auch nicht unbedingt verführerisch duftet, braucht es etwas Umgewöhnungszeit. Dadurch, dass das gründliche Auswaschen einiges an Wasser verbraucht, ist es eigentlich nur bedingt für Camping geeignet. Das Resultat ist aber so genial, dass ich diesen Umstand gerne in Kauf nehme und sowieso nur noch einmal in der Woche meine Haare waschen muss. Aller paar Wochen spüle ich die Haare im Anschluss noch mit einer sauren Rinse aus 1 EL Apfelessig auf 500ml kaltem Wasser (richtig gutes Essig und Öl gehört unterwegs auch zur Grundausstattung meiner Campingküche). Wichtig ist übrigens, dass ihr keine andere Mehlsorte verwendet, da das Gluten darin die Haare verkleben würde, und dass ihr auch auf die Vollkornvariante verzichtet. Für noch mehr Pflege gebe ich manchmal etwas Olivenöl oder Aloe-Vera-Gel in die Haarspitzen – Naturprodukte, die ich sowieso immer im Van dabei habe.
3.4 Feuchtigkeitspflege für Gesicht und Körper aus Naturprodukten.
Ich muss gestehen, dass ich beim Thema Feuchtigkeitsgesichtspflege / -körperpflege seit langem die Übersicht verloren habe und die Verwirrung diesbezüglich schon immer riesig ist. Da gibt es Tagescremes und Nachtcremes, es gibt Masken, Tinkturen, Öle, was für die Haut unter den Augen, dann für die neben der Nase, die einen sagen wir brauchen mehr, die anderen empfehlen wiederum weniger und schlussendlich umschwirrt eine einzige dicke Wolke aus jeder Menge Fragezeichen meinen Kopf. Deswegen mag ich es schon immer lieber minimalistisch. Die Haut aber als größtes unserer Organe ist so vielfältig und unterschiedlich, wie auch die Bedürfnisse jedes einzelnen Menschen in Bezug darauf.
Die Probleme von klassischen Cremes und Reinigungsmitteln sind meist die bereits oft genannten. Synthetische Polymere, Mikroplastik, Silikone, aggressive Tenside, Duftstoffe, Palmöl, Tierversuche, Plastikverpackungen und so weiter und so fort. Die Haut schützt uns tagtäglich vor allerlei Umwelteinflüssen und darf deshalb gerne mit Sorgfalt betrachtet werden.
▷ Auch hier ist Hautcreme (Körperlotion & Gesichtspflege) als Naturkosmetik (m)ein Allheilmittel. Vor allem nach langen Wanderungen in den Bergen oder ausgiebigen Lagerfeuerabenden merke ich, wie sich gerade mein Gesicht „durstig“ anfühlt. Ich habe aber keine wirkliche Pflegeroutine, hatte ich noch nie, sondern gehe da meist den einfachsten Weg. Das Aloe-Vera-Gel* von Junglück ist seit langem meine erste Wahl, für Gesicht und Körper, Haare und Hand, nach der Sonne und für kleine oberflächliche Wehwehchen.
▷ Dann mag ich es auch sehr, Dinge selber zu machen, mit dem, was ich sowieso bereits immer im Bus dabeihabe. In Form von Körperpflege ist das eine Mischung aus Kaffeesatz, der vom Kaffee kochen beim Camping übrig geblieben ist, und Olivenöl für alles von Kopf bis Fuß oder Kokosöl für die Lippen oder Heilerde aus meiner kleinen Camper-Apotheke für’s Gesicht.
Vergessen sollten wir bei der ganzen Pflege übrigens nicht, dass unsere Haut notwendigen Talg produziert sowie einen natürlichen Säureschutzmantel mit einem leicht säuerlichen pH-Wert besitzt (zwischen 4,7 – 5,7). Der schützt und sollte unbedingt erhalten bleiben. Das günstigste und langfristig erfolgreichste Mittelchen für eine intakte Haut ist übrigens eine gesunde Lebensweise.
3.5 Camping-Packliste: ✓ DEO in grün.
Wusstet ihr, dass Schweiß eigentlich überhaupt nicht riecht? Schweiß besteht zu 99% aus Wasser, das restliche eine Prozent setzt sich aus Salzen, Säuren und Zucker zusammen. Das wiederum ist dann der Nährboden für Bakterien, die sich natürlicherweise auf unserer Haut befinden und die die einzelnen Bestandteile zersetzen – somit entsteht der Schweißgeruch. Da Schweiß eine Körpertemperatur-regulierende Funktion hat, ist das Schwitzen zudem ein rein natürlicher Vorgang und sollte im Normalfall nicht künstlich oder gar chemisch unterbunden werden (Stichwort: Antitranspirant).
Ein Antitranspirant oder chemisches Deo kann problematische Inhaltsstoffe enthalten. Aluminium zum Beispiel ist so ein Inhaltsstoff von Antitranspirantien, das schweißhemmend wirkt und durch das Zusammenziehen der Schweißdrüsen in eine natürliche Körperfunktion eingreift. Zudem steht es im Verdacht an Stoffwechselerkrankungen beteiligt zu sein und kann die Poren verstopfen. Parabene als Konservierungsstoffe, künstliche Emulgatoren, Silikone und synthetische Duftstoffe sind weitere Bestandteile, die eigentlich nichts auf empfindlichen Hautpartien zu suchen haben. Verpackungsmüll und Treibgase in Deo-Sprays sind dann noch das negative i-Tüpfelchen.
▷ Natürliche Deos, flüssig, cremig oder fest, eignen sich hervorragend für die grüne Camping-Hygiene, für lange Wanderungen, ausgedehnte Kanutouren oder einfach nur für die Zeit draußen. Bio-Deos als Naturkosmetik basieren dabei auf rein natürlichen Inhaltsstoffen, sind hautfreundlich und kommen bei vielen Herstellern in abbaubaren, recycelten oder recycelbaren Verpackungen daher. Ich nutze eine Deo-Creme von Nelumbo Kosmetik, gekauft im Unverpacktladen, werde zukünftig aber mein Deo selber machen. Dann gibt es noch Deo-Sticks, wie die von We Love The Planet*, Deo-Sprays (flüssige Deos mit Zerstäuber, ohne schädliche Treibgase), wie das von Junglück, Deo-Roller, wie das von Primavera* und feste Deos, wie das von Lamazuna*, mit dem ich aber leider nicht so gut klargekommen bin, da es durch die Luftfeuchtigkeit im Camper bröckelig geworden ist.
Weite Kleidung aus natürlichen Materialien, wie Baumwolle oder Leinen, transportiert übrigens hervorragend Feuchtigkeit vom Körper und lässt Luft an die Haut. Synthetischen Materialien hingegen sind kaum atmungsaktiv, man schwitzt damit mehr. Um den Bakterien eine möglichst geringe Oberfläche zu bieten, hilft es auch die Haare unter den Achseln möglichst kurz zu halten.
3.6 In der Regel weniger Müll: gesunde und nachhaltige Damenhygiene.
Die Menstruation ist ein Thema, das über einen großen Zeitraum im Leben so ziemlich die Hälfte der Menschheit einmal im Monat betrifft – und dem dennoch wenig (wenn auch zunehmend mehr) Beachtung geschenkt wird. Denn, um es simpel und ganz einfach auf den Punkt zu bringen, ohne Menstruation gibt es kein Leben.
Das Problem bei der bisher geläufigen Herangehensweise ist ein Umwelt- und Gesundheitsproblem. Es entsteht unglaublich viel Müll durch die Wegwerfprodukte (geschätzt sind es ca. 14.000 – 17.000 Menstruationsprodukte im Leben einer Frau), herkömmliche Tampons (aus industriell hergestellter Viskosewatte und konventioneller Baumwolle, die mit Pestiziden behandelt wird) und Binden oder Slipeinlagen werden wasser- und energieaufwendig gebleicht und optisch aufgehellt und sind von einer feinen, erdölbasierten Kunststoffschicht (meist aus Polyethylen oder Polypropylen) umgeben. Viskose ist außerdem ein saugendes Material, das keinen Unterschied zwischen Blut oder Schleimhaut macht.
Die Lösung ist gleich eine Vielzahl an nachhaltigen Damenhygiene-Artikeln, plastikfrei, wiederverwendbar oder biologisch abbaubar, natürlich und frei von Chemie:
▷ Menstruationstassen bestehen aus medizinischem Silikon oder Naturkautschuk, sind über mehrere Jahre wiederverwendbar, werden in der Toilette ausgeleert (z. B. in der boardeigenen (umweltfreundlichen) Camper Toilette) und mit Wasser oder Toilettenpapier gereinigt und vor sowie nach jeder Periode in kochendem Wasser desinfiziert. Menstruationscups* gibt es in unterschiedlichen Größen und mittlerweile von diversen Herstellern (ich empfehle euch eine kleine Recherche, weitere Infos würden den Artikel hier wohl sprengen). Achtet beim Kauf auf eine BPA-freie Herstellung, also auf ein Material ohne Weichmacher.
▷ Periodenunterwäsche ist eine weitere Alternative. Bis zu 2 Jahre anwendbar, besteht die Unterwäsche aus mehreren Schichten, inkl. einer, die antibakteriell wirkt. Ausgewaschen werden die Höschen in kaltem (!) Wasser und an der Luft getrocknet, bis sie dann bei max. 40°C final in der Waschmaschine gewaschen werden. Hersteller sind u.a. ooshi, Kora Mikino*, Femtis, erdbeerwoche* oder Taynie aus Deutschland oder Pourprées aus Frankreich. Zum Thema Biozide, wie Zinkpyrithion oder Silberchlorid, die bei einigen Hersteller für die antibakterielle Wirkung sorgen, gibt es einen spannenden Artikel auf Utopia.
▷ Auswaschbare und somit wiederverwendbare Stoffbinden, oder Slipeinlagen, gekauft oder selbstgenäht (z.B. aus Baumwollstoffresten oder Bio-Baumwolle), dürfen in der Aufzählung nicht fehlen. Mehrweg-Stoffbinden gibt es auf erdbeerwoche zu kaufen oder von Kulmine, Nähanleitungen zum Selbermachen von Stoffbinden gibt es bereits einige. Achtet auf kunststofffreie Bio-Baumwolle bei den Produkten, denn mehr braucht es eigentlich nicht. Wie die Periodenunterwäsche werden auch die Stoffbinden erst kalt ausgewaschen, bis sie anschließend in der Waschmaschine landen.
▷ Ein Menstruationsschwamm (oder auch Levantiner Schwämmchen) ist ein reines Naturprodukt, geerntet an der levantinischen Küste in Griechenland. Die Menstruationsschwämmchen* sind auswaschbar und somit wiederverwendbar, die Handhabung ist leicht und ähnlich einem Tampon, die Reinigung vor und nach der Periode (zwischendurch reicht kaltes Wasser) etwas aufwendig (der Schwamm muss für ein paar Stunden in ein Essig-Wasser-Gemisch eingelegt werden).
▷ Falls ihr dennoch nicht auf die Einmalprodukte verzichten wollt oder könnt, dann empfehle ich euch aber Bio-Tampons und Bio-Binden – schon alleine eures Körpers und der Gesundheit wegen. Die Produkte sind umweltfreundlich aus 100% Bio-Baumwolle hergestellt, meist nicht in Plastik verpackt und biologisch abbaubar. Bio-Tampons, Bio-Binden und -Slipeinlagen gibt es z.B. von The Female Company, von einhorn* oder MYLILY*, online oder auch schon in einigen Bioläden.
Zwar sind die wiederverwendbaren Produkte beim Camping manchmal etwas unpraktisch, weil die nächste Waschmaschine oder auch saubere Toilette Kilometer oder Tage entfernt ist, dennoch verzichte ich auf Wegwerfprodukte und nehme lieber kleine Umstände in Kauf. Für den Transport und die Aufbewahrung eignet sich übrigens ein kleiner Wetbag*, eine Aufbewahrungstasche für feuchte Textilien.
⇒ Wusstet ihr, dass es den Begriff „Period Poverty“ gibt, also Periodenarmut? In vielen Teilen der Welt, aber auch in Deutschland, können sich Frauen und Mädchen keine Periodenprodukte leisten und verpassen so Schulunterricht oder greifen auf ungesunde und teilweise gefährliche Alternativen zurück. Interessante Beiträge, z.B. „5 Dinge, die du über Period Poverty wissen solltest.“ oder „Periodenarmut: Was ist das und was können wir tun?„, habe ich euch verlinkt.
3.7 Plastikfrei rasieren? Hallo Rasierhobel.
Könnt ihr euch noch an früher erinnern, als Opa oder Papa vor dem Spiegel im Bad standen, mit dem Rasierpinsel in der einen und dem Rasierhobel (manchmal sogar Rasiermesser) in der anderen Hand? Das Gesicht um den Mund herum war vor lauter Rasierschaum ganz weiß und so auch später das Waschbecken. So ein Rasierhobel hat es mittlerweile aus dem väterlichen Badezimmerschrank hinein in die Camping-Waschtasche geschafft und erlebt dort ein Revival.
Das Problem der klassischen Rasierer ist nämlich, dass sie zum Großteil aus Plastik bestehen, manchmal in Plastik verpackt und teilweise sogar nur Einweg-Produkte sind. Selbst Systemrasierer, die mit den austauschbaren Scherköpfen, verursachen reichlich Müll und lassen sich nicht korrekt entsorgen. Von den Hautreizungen trotz loser Versprechen allerlei Anbieter mal ganz abgesehen.
▷ Der Rasierhobel hingegen ist ein alternatives, plastikfreies und hübsch anzuschauendes Produkt, das theoretisch ein Leben lang hält und bei dem einzig die Klingen ausgetauscht werden müssen – und die wiederum gibt es ohne Kunststoffverpackung für nur ein paar Cent. Mein Rasierhobel aus Edelstahl und Holz ist von EcoYou (u.a. via Avocadostore*, Pure Nature* oder Amazon*), einem unterstützenswerten Projekt zweier Frauen für Zero Waste und Umdenken im Alltag. Es gibt ihn aber auch in diversen anderen Farben und Formen*.
Die Handhabung ist nach der ersten Übung wirklich kinderleicht und das Resultat super! Die Klingen werden, z.B. in Papier sicher verpackt, im Restmüll entsorgt. Es gibt Rasierseife sogar in fester Form, z.B. von Lamazuna* oder MÜHLE*, oder in flüssiger Form von FAIR SQUARED*. Mir selbst langt aber, des Minimalismus wegen, die normale Duschseife beim Rasieren und manchmal ein bisschen Aloe Vera Gel für danach.
3.8 Sonnenschutz oder Gewässerschutz. Geht vielleicht auch beides?
Wir sollten uns vor einer intensiven Sonneneinstrahlung, Sommer wie Winter, und somit einem Sonnenbrand schützen, um eventuellen Hautschäden und Krankheiten wie Hautkrebs langfristig vorzubeugen. Da erzähle ich nichts Neues und das ist sicherlich jedem:r von euch klar.
Das Problem einer herkömmlichen Sonnencreme ist aber, dass sie mit chemischen UV-Filtern schützt, diese wiederum die Natur, vor allem die Gewässer, und unseren Körper schädigen. Es ist wirklich sehr „faszinierend“, was sich alles in diesen konventionellen Sonnenschutzmitteln befindet, die wir uns direkt auf unsere Haut schmieren, und welche Wirkung sie auf uns und die Umwelt haben – allem voran auf die Korallenriffe unserer Erde, hochsensible Ökosysteme und Heimat einer Vielzahl von Meeresbewohnern. Oxybenzone und Octinoxate sind als chemische UV-Filter in einer Vielzahl der Cremes enthalten und enorm schädlich für Korallen und Meeresbewohner. Hinzu kommt, dass diese Stoffe krebserregend, Allergien auslösend und Hormone verändernd wirken könnten. Dadurch, dass jedes Jahr mehrere zigtausende (!) Tonnen Sonnencreme von uns Menschen in die Meere dieser Welt getragen werden, schreitet das Korallensterben voran, die Biodiversität gerät ins Ungleichgewicht. Denn die DNA der Korallen wird durch diese Stoffe verändert, sie bleichen aus und sterben ab. Weiterhin werden teilweise auch Mikroplastiken, Nanopartikel, weitere Parabene, Triclosan und Palmöl verwendet, deren Schädlichkeit bekannt ist. Und all das betrifft übrigens nicht nur die Ozeane, sondern alle Gewässer – vom Bergsee bis hin zum Flusslauf.
▷ Eine Lösung des Problems ist mineralischer (oder auch physikalischer) Sonnenschutz. Mineralische Sonnencremes enthalten Titandioxid und Zinkoxid als UV-Filter, Mineralien natürlichen Ursprungs, die sich wie ein Film auf die Haut legen und dabei das Sonnenlicht wie ein Schutzschild reflektieren. Zertifizierte Naturkosmetik ist hier das Produkt der Wahl, mit dem Zusatz Non-Nano, also keine Nanopartikel enthaltend. Da mineralische Sonnenmilch gegenüber der chemischen weißelt (einen weißen Film hinterlässt) und sich etwas schwieriger auftragen lässt, werden nämlich bei einigen Herstellern die Mineralien in Nanoteilchen zerlegt, die wiederum könnten aber in die Haut eindringen. Folgende Produkte für nachhaltige Sonnencremes ohne Nanopartikel und ungefährlich für Riffe und Gewässer sind empfehlenswert: Die Sonnenschutzmittel von Eco Cosmetics, wie z.B. diese Sonnenlotion*, als bekannteste Marke, die auf Palmöl und chemische Zusätze verzichtet und deren Sonnenschutzprodukte nach eigenen Angaben biologisch abbaubar sind. Die Sonnencreme von Speick* ist Sonnenschutz auf Basis einzig von Zinkoxid als UV-Filter, nach eigenen Angaben auch leicht biologisch abbaubar. Die Sonnenmilch der Berliner Naturkosmetikmarke i+m* schneidet mit den vorher genannten Vorteilen auch ziemlich gut ab und nutzt zudem recyclebare Verpackungen. Ich selbst nutze zur Zeit den Sonnenschutz von Villa Lavanda, der ohne Titandioxid auskommt.
Zusammengefasst sollte eure Sonnencreme zertifizierte Naturkosmetik mineralischen Ursprungs und mit vertrauenswürdigen Naturkosmetik-Siegeln ausgestattet sein sowie ohne Nanopartikel auskommen. Rifffreundlichkeit ist wichtig, wobei dieser Hinweis beliebig vergeben werden könnte. Der Weißeleffekt lässt sich übrigens nicht vermeiden, ist aber ein Zeichen für die Natürlichkeit des Produkts und für mich persönlich deshalb hinnehmbar. Ich bevorzuge Sonnenschutz ohne Parfüm (in Naturkosmetik in Form von ätherischen Ölen) und verzichte auch auf Sonnenspray, da bei einem Windstoß beim Einsprühen die Hälfte davon immer irgendwo landet, nicht aber auf der Haut.
Welchen Lichtschutzfaktor ihr wählt, ist natürlich euch überlassen. Die beste Wirkung erzielt man meistens mit dem LSF 30 (der Lichtschutzfaktor gibt an, wie viel mal länger man sich mit dessen Verwendung der Sonne aussetzen kann, als ohne – also bei LSF 30 sind es 30x länger als ungeschützt). Höhere Lichtschutzfaktoren bei mineralischem Sonnenschutz könnten dazu führen, dass die Creme mehr weißelt und man nicht ganz so bewusst und achtsam mit der Sonneneinstrahlung umgeht.
▷ Theoretisch könnte man Sonnencreme sogar selber machen, wobei hier Vorsicht und gute Recherche notwendig sind. Durch die verwendeten Zutaten sollte nämlich ein Schutz vor UV-A- und UV-B-Strahlen gegeben sein. Auch beim selbstgemachten Sonnenschutz dient mineralischer Filter, meist in Form von Zinkoxid (bekommt man u.a. in der Apotheke – ACHTUNG: non nano wählen), als Lichtschutz und bestimmt den Faktor. Dann braucht es noch Kokosöl, eventuell weitere Öle, Sheabutter und eventuell ätherische Öle (außer die von Zitrusfrüchten). Rezepte gibt es mittlerweile einige, vielleicht wage ich irgendwann tatsächlich einmal den DIY-Versuch.
▷ Beachtet man zusätzlich noch ein paar Verhaltensregeln, die uns schon Eltern und Großeltern beigebracht haben, dann kann man getrost die Sonne und das Kitzeln ihrer Strahlen in den Augen genießen. Weite, luftige Kleidung schützt zusätzlich vor Überhitzung, eine schöne Kopfbedeckung sorgt für ein gutes Gefühl und das Betrachten der Mittagssonne von 11 Uhr bis 15 Uhr aus dem kühlen Schatten heraus ergibt sowieso immer Sinn.
3.9 Naturprodukte und natürliche Hausmittel gegen Mücken (und Zecken).
Mücken sind Fluch und Segen zugleich. Der Segen gebührt der Natur, der Fluch entsteht in dem Moment, in dem man Abends vor dem selbstausgebauten Camper an einem wunderschönen See sitzt, vielleicht in Schweden, vielleicht im Baltikum oder auch in Deutschland, und das Piksen und Summen auch mit einer Engelsgeduld nicht mehr zu ertragen ist. Von einem Übertragungspotenzial von Krankheiten in anderen Breitengraden mal ganz abgesehen.
Lasst mich wieder mit dem Problem von konventionellen Mückenschutz- und Zeckenabwehrmitteln starten. Die herkömmlichen Insektenschutzmittel enthalten oftmals DEET, Diethyltoluamid, ein chemisches Insektenabwehrmittel. DEET wirkt als schützender Duftmantel zwar sehr effektiv, ist aber eine Chemikalie, die hautreizend und nervenschädigend sein kann. Durch die Haut dringt das Mittel in unseren Blutkreislauf ein und kann somit direkt auf das Nervensystem einwirken. Vielleicht macht auch hier erst die Masse das Problem, aber mich persönlich schrecken bereits diverse Warnhinweise auf Flasche und Verpackung ab.
▷ Natürlichen Mückenschutz kann man einfach selber machen. Vorbeugend hilft es zu wissen, was Mücken überhaupt anzieht – es ist nämlich vor allem unser körpereigene Geruch bzw. auch der Schweiß und das Ausatmen von Kohlendioxid. Letzteres ist unumgänglich, ersteres kann man aber beeinflussen. Zuerst einmal hilft es bereits, helle, lange und weite Kleidung zu tragen und sich zu waschen bzw. künstliche süße Düfte zu vermeiden. Ein Moskitonetz oder Insektengitter für die Nacht wäre hervorragend, leider habe ich für unseren „kleinen“ VW T5 noch nicht die perfekte Lösung gefunden. Da ein selbstgemachter Mückenschutz hauptsächlich aus reinen ätherischen Ölen besteht, wird der natürliche Körpergeruch durch den Duft der Öle überdeckt. Ätherische Öle sollten immer qualitativ hochwertig und naturrein oder natürlich sein und aus kontrolliert biologischen Anbau stammen. Die Basis für den Mückenschutz ist meist kaltgepresstes Kokosöl (gibt es z.B. auch im Bioladen), Bio-Hamameliswasser oder eine Wasser-Alkohol-Mischung, auf eine bestimmte Menge kommen dann wiederum wenige Tropfen Citronella-Öl, Pfefferminz-Öl, Eukalyptus-Öl, Lavendel-Öl oder z.B. Teebaum-Öl* (z.B. Citronella-Öl, Eukalyptus-Citriodora-Öl und Palmarosa-Öl haben den höchsten Anteil an Geraniol oder Citronellal, was Mücken nicht so gerne mögen). Im Laufe eines ganzen Tages muss so eine Mischung mehrmals aufgetragen werden, da der Duft verfliegt.
▷ Natürlich ist es auch möglich DEET-freies Mückenschutzmittel zu kaufen. Von Eco Cosmetics gibt es eine mineralische Sonnenlotion mit Mückenschutz* durch die Zugabe ätherischer Öle. Anti Brumm Naturel (gibt es u.a. in der Drogerie) ist zwar immernoch ein chemisches Repellent, aber kommt zumindest ohne DEET aus (enthält stattdessen PMD). Das Sjö&Hav Mückenspray sagt von sich selbst biologisch abbaubar zu sein und besteht aus gerade einmal 3 Zutaten. Insektenschutzmittel mit Icaridin oder PMD (pflanzenbasierter Wirkstoff aus dem ätherischen Öl des Zitroneneukalyptus-Baumes, als Citriodiol bezeichnet) sind im Vergleich zu DEET besser verträglich, schützen aber nicht so lange.
In den nördlichen Breitengraden, vor allem in Europa, ist die Übertragungsgefahr von Krankheiten durch Mücken eigentlich ausgeschlossen. Rein theoretisch könnte man also auf ein Insekten-Repellent, vor allem mit DEET, verzichten, wenn man das Jucken in Kauf nimmt. In (sub)tropischen Gebieten sind bestimmte Mückenarten aber die Überträger von Malaria, Dengue-Fieber oder Gelbfieber und somit von bedrohlichen Viruserkrankungen, weshalb da zum Einsatz von DEET geraten wird.
▷ Es gibt ein paar einfache Hausmittel (oder Campingmittel) gegen Mückenstiche und deren Juckreiz. Wärme von ca. 45 Grad neutralisiert die Proteine, die den Juckreiz auslösen. Entweder taucht ihr dafür einen Löffel in entsprechend warmes Wasser oder ihr erwärmt ihn über einem Feuer (aber Achtung vor Überhitzung!). Spitzwegerich wächst eigentlich überall und seine Blätter lindern zerrieben, ebenso wie Gänseblümchen (die ich getrocknet tatsächlich immer im Van dabeihabe). Etwas Essig desinfiziert, Teebaum-Öl und Spucke auch, Aloe Vera kühlt.
▷ Zecken (sind übrigens Spinnentiere und keine Insekten) hocken lauernd auf Gräsern oder im Gebüsch und lassen sich beim Vorbeigehen eines potenziellen Wirts einfach mitstreifen. Findet die Zecke dann eine geeignete Stelle am Körper, sticht sie zu und saugt das Blut. Dabei, und das ist das problematische, können Krankheiten wie FSME oder Borreliose übertragen werden. Deshalb gilt es vorbeugend lange, enge Kleidung und geschlossene Schuhe zu tragen. So ziemlich alle Mückenschutzmittel helfen auch gegen Zecken, sowohl die natürlichen wie auch die selbstgemachten oder chemischen. Muss doch einmal eine Zecke entfernt werden, dann sollte das so schnell wie möglich passieren. Dafür eignet sich eine Pinzette, mit der die Zecke ganz nah über der Haut gepackt, nicht gequetscht, und senkrecht herausgezogen wird.
3.10 Weitere Helferlein für die nachhaltige Hygiene beim Campen.
Tatsächlich lässt sich die vorangegangene Auflistung sogar um noch ein paar zusätzliche Stichworte erweitern, die ich euch hier jetzt gerne zusammenfassen möchte.
▷ Wattestäbchen sind ein beliebtes einmal genutztes und pures Wegwerfprodukt und bestehen aus Plastik sowie chemisch behandelter Baumwolle. 2021 wird die herkömmliche Variante nach einem EU-Beschluss zum Verbot von Einweg-Plastik aus den Märkten verschwinden, ökologischere Alternativen gibt es sogar bereits jetzt. Oder aber, und das wäre mein Tipp, ihr lasst das mit dem Stäbchen im Ohr einfach ganz, denn die körpereigene Ohrreinigung funktioniert durch feine Härchen im Gehörgang von alleine (dieser menschliche Körper ist schon ein ziemlich fantastisches Konstrukt). Falls ihr dennoch Q-Tips benötigt, dann gibt es zum einen die biologisch abbaubare Wegwerfvariante aus Bambus und Bio-Baumwolle*, zum anderen die Mehrwegvariante aus Bambus oder Nylon und medizinischem Silikon*.
▷ Sogar beim Kulturbeutel kann man nach ressourcen-schonenden Alternativen Ausschau halten. Nachdem meiner, den ich jahrelang benutzt habe und der mir immer treue Dienste auf so einigen Roadtrips geleistet hat, fast nur noch aus Löchern bestand, musste ich mir eine neue Kulturtasche kaufen. Meine Wahl fiel auf eine Waschtasche von Millican (bestellbar z.B. via Amazon* oder Bergfreunde*, in klein bei Langbrett) aus recyceltem Polyester und Bio-Baumwolle. Ein interessantes Interview mit dem kreativen Kopf der Marke, über Outdoor und Social Media, findet ihr bei Outville.
▷ Und zum Schluss möchte ich noch kurz auf das Thema Handtuch und Waschlappen für’s Camping eingehen. Seit meiner ersten langen Reise, als ich mit Rucksack und Zelt durch Australien gezogen bin, nutze ich ein Microfaserhandtuch. Es ist leicht, es ist platzsparend, es trocknet schnell … und es besteht aus kleinen Kunstfasern aus synthetischem Material. Die wiederum lösen sich winzig klein bei jedem Waschgang und sind Teil des Mikroplastiks in unseren Gewässern. Als mögliche Alternative sehe ich daher ein Frottee-Handtuch aus Bio-Baumwolle (was sich vielleicht sogar bereits im heimischen Badezimmer befindet) oder, als platzsparende Alternative für den kleinen Campervan, eine Art Hamamtuch. Dasselbe Prinzip gilt beim Waschlappen (statt Feuchttücher – die sind nämlich eine absolute Umweltverschmutzung und ein NoGo!), da findet ihr sicherlich noch ein / zwei gebrauchte Zuhause. Oder ihr näht sie euch aus alten Handtüchern selbst oder ihr haltet nach ökologischen Varianten aus Bambus oder Bio-Baumwolle Ausschau.
4. Zertifizierte Naturkosmetiksiegel.
Grundsätzlich sollte man Zertifizierungen immer mit Vorsicht betrachten, egal welches Thema betreffend, denn die Hintergründe und einzelnen Details sind oft nicht vollständig ersichtlich. Ist es vielleicht nur ein selbst-kreiertes Siegel? Werden überhaupt alle Kriterien des Zertifikats erfüllt oder nur ein Teil davon? Nichtsdestotrotz bieten Naturprodukte mit zertifizierten Naturkosmetiksiegeln eine Basis für die eigene Recherche, da diese sicherstellen, dass keine bedenklichen Inhaltsstoffe enthalten sind und man natürliche Produkte erwarten darf – denn die Begriffe „Naturkosmetik“ oder „Biokosmetik“ sind nicht geschützt. Deshalb möchte ich euch die wichtigsten Siegel kurz vorstellen.
Das BDIH-Label zertifiziert kontrollierte Naturkosmetik, seit 2017 nach COSMOS-Standard, und ist sicherlich das bekannteste. Das NATRUE-Siegel ist vergleichbar, jedoch noch strenger, und der dazugehörige Verein wurde u.a. im Hinblick auf die Vermeidung von Greenwashing gegründet. ECOCERT unterscheidet zusätzlich, wie NATRUE auch, zwischen Naturkosmetik und Biokosmetik und ist ebenso streng in der Vergabe. Der COSMOS-Standard ist kein Siegel, sondern eine Vorgabe an der sich z.B. BDIH und ECOCERT orientieren. Das vegane Gütesiegel ist umgangssprachlich als „Veganblume“ bekannt und erklärt sich von selbst. Die biologische Abbaubarkeit wird mittels OECD-Kriterien definiert.
5. Bücher, Webseiten und Onlineshops für eure Recherche.
Begeistert mich ein Thema, dann recherchiere ich stundenlang. Es ist keine Seltenheit, dass ich manchmal 50 oder 60 Tabs gleichzeitig offen habe, neben mir noch ein thematisch passendes Buch liegt und ich vielleicht dem ein oder anderen Podcast dazu lausche. Alle einzelnen Funde kann ich euch zwar nicht auflisten, möchte euch aber dennoch eine kleine Übersicht liefern.
▷ Starten möchte ich erst einmal damit, wo ihr Naturprodukte kaufen könnt. Denn neben der verlinkten Auswahl zu Amazon, gibt es folgende weitere Onlineshops: Beim Avocadostore können Anbieter bis zu 10 Kriterien erfüllen, die Nachhaltigkeit und Wertschöpfungskette betreffend. Außerdem gibt es alles, von Kleidung bis hin zu Pflegeartikeln, und ihr findet dort zudem eigentlich alle bereits erwähnten Artikel. Waschbär ist für Naturmode bekannt, hat sonst auch alles für Haushalt und Garten, aber auch fast alle bereits erwähnten Hersteller und Produkte. BioNaturel ist ein Naturkosmetik-Onlineshop, bestens geeignet also für die eigene Recherche, ebenso wie ECCO Verde. Und dann gibt es noch wunderbare Konzepte wie Slow Supply, Saltwater Shop oder den Zero Waste Laden, die ich absolut und mit ganzem Herzen empfehlen möchte. Nichtsdestotrotz ist es natürlich möglich die meisten Produkte offline zu kaufen, im Bioladen, im Unverpacktladen, aber auch in den Drogeriemärkten – was sogar die erste Wahl sein sollte. Dafür habe ich dann übrigens folgenden Tipp für euch.
▷ Da die Bedeutung der einzelnen Inhaltsstoffe auf der sogenannten INCI-Liste auf Produkt oder Verpackung sehr oft sehr unklar ist (zumindest mir und vor allem spontan), gibt es eine wunderbare App, Codecheck genannt, die schnelle Hilfe liefert. Mit dieser App auf eurem Smartphone könnt ihr Strichcodes scannen und euch werden dann Inhaltsstoffe und deren (Un)Bedenklichkeiten aufgezeigt.
▷ Webseiten und Blogs sind die Grundlage für eure Online-Recherche. Utopia und Smarticular sind oft meine erste Anlaufstelle, Wasteland Rebel mag ich sehr das Thema Zero Waste betreffend und dann sammeln sich noch ganz viele andere verschiedene Seiten an, wie z.B. Mehr als Grünzeug und diverses. Ich google nach Schlagworten, lese in Artikeln Wissenswertes, recherchiere dahingehend weiter und, ganz wichtig, überprüfe die gefundenen Informationen möglichst mindestens ein weiteres Mal.
▷ Folgende Bücher haben mir außerdem als weitere Recherchegrundlage gedient: Dasselbe in Grün – Grundwissen zum nachhaltigen Reisen (bestellbar via The Fernweh Collective oder WILDHOOD store) und Besser leben ohne Plastik (bestellbar via Amazon*, Genialokal, gebraucht oder in der Lieblingsbuchhandlung).
6. Fazit und Zusammenfassung über Naturprodukte beim Camping.
Camping oder Vanlife können jeweils eine der grünsten Reiseformen sein – wenn man sich aktiv damit auseinandersetzt und versucht, dabei keinerlei Spuren zu hinterlassen – #leavenotrace – und die Umweltbelastung gen Null zu minimieren. Ich selbst beschäftige mich mit dem Thema schon einige Jahre, mit jeder Menge unperfekter Leidenschaft, und suche noch immer meinen persönlichen Weg in dem ganzen Wirrwarr aus Informationen, Produkten und vermeintlichen gesellschaftlichen Gepflogenheiten. Mich ärgert es einfach immens, und es macht mich oft extrem fassungslos, dass ohne Rücksicht auf Mensch und Natur der Profit an oberster Stelle steht … Ja ja, ich weiß, das ist nichts Neues. Ich habe deshalb für mich beschlossen, dass ich so gut es geht wissen möchte, woher etwas kommt, was es für die Umwelt (vor allem beim Camping) bedeutet, welche Alternativen es gibt, was es mit meinem Körper macht, wie ich helfen kann. Es ist zwar zeitintensiv, die Recherche und das Schreiben machen mir aber unglaublich viel Spaß. Und ich hoffe, euch mit den Artikeln eine kleine Unterstützung liefern zu können. Eure eigenen Erfahrungsberichte bezüglich der nachhaltigen Campinghygiene sind jederzeit herzlichst willkommen.
„What you do makes a difference, and you have to decide what kind of difference you want to make.“ – Jane Goodall
Das Thema des Artikels betreffend lässt es sich jedenfalls mit folgenden Hinweisen zusammenfassen: Duscht so oft wie nötig, so wenig wie möglich. Die hauteigene Regenerationsfähigkeit ist absolut fantastisch und sollte nicht durch ständiges Waschen, Säubern und Putzen gestört oder gar unterbunden werden. Nutzt lieber wenige Produkte, um erstens den Konsum zu reduzieren und zweitens nicht die Übersicht zu verlieren. In der Notiz-App auf meinem Smartphone habe ich mir eine Liste mit meinen Lieblingsprodukten angelegt, auf die ich immer wieder zugreifen kann. Außerdem wechsele ich selten die Hersteller oder Marken, wenn ich einmal zufrieden damit bin – das macht Übersicht und Auswahl einfacher. Zuletzt sollte der Fokus auf biologisch abbaubare Naturkosmetik und Biokosmetik liegen, um Natur und Körper zu schützen.
▷ Habt ihr weitere Tipps für mich? Naturkosmetik eignet sich übrigens auch hervorragend für nachhaltige Camping-Geschenke.
Wenn ihr keinen Artikel, u.a. zum Thema Camping & Nachhaltigkeit, verpassen und immer auf dem Laufenden sein wollt, dann folgt mir doch via Facebook oder Instagram. Dort teile ich auch aktuelle Fotos und Geschichten von unterwegs sowie Gedanken und Erfahrungen. Via Pinterest sammele ich übrigens auf dem Board „Nachhaltigkeit beim Camping“ Ideen für bewusstes und ökologisches Camping und Vanlife.
AMAZON LINKS: Letzte Aktualisierung am 16.10.2024 / *Affiliate Link / Bilder von der Amazon Product Advertising API
32 Kommentare
Hey Elisa,
toll das du dir die Mühe dieser Aufstellung gemacht hast.
Vielleicht nehmen wir sogar mal ein bis zwei deiner Produkte in Augenschein.
Wenn wir unterwegs sind sorgen wir grundsätzlich dafür nichts zurück zu lassen. Das bedeutet für uns auch keine Rest wie Seife, Klopapier, etc. zurück zu lassen. Klar haben wir bei der Größe von Hannibal leicht reden, denn dort haben wir fast alle Möglichkeiten die für die Körperhygiene benötigt werden. Es fehlt nur die Dusche, aber ohne die können wir auch ein paar Tage leben.
In Sachen Mückenschutz schwören wir auf AntiBrumm. Damit haben wir europaweit gute Erfahrungen gemacht. Das darin DEET verwendet wird nehmen wir in Kauf.
Grüße
Gabi & Vasco
Hallo Gabi und Vasco,
danke euch für den ausführlichen Kommentar! Ich finde es auch wichtig, dass man nichts in der Natur zurücklässt, was dort nicht hingehört. Leider beachten das noch viel zu wenige.
Die Dusche zögere ich auch immer so lange es geht raus. Falls es langsam aber mal wieder an der Zeit ist, frage ich einfach auf Campingplätzen noch, ob ich nur für die Dusche bezahlen kann. Das hat bisher auch immer ganz gut funktioniert.
Beim Mückenschutz habe ich bisher immer mal wieder rumprobiert und nicht drauf geachtet. Aber beim nächsten Trip schaue ich mal, wie das AntiBrumm Naturel funktioniert.
Viele Grüße
Elisa
Super, danke für die lange Liste toller Tipps Elisa! Ich habe mich leider bisher viel zu wenig mit dem Thema beschäftigt, obwohl es mir auch wichtig ist, möglichst umweltschonend unterwegs zu sein. Da werde ich mich jetzt mal „durcharbeiten“ und ein paar Sachen ausprobieren. :-)
Danke dir & liebe Grüße!
Mandy
Hey Mandy,
das freut mich. Wenn du ein paar Sachen getestet hast, gib doch mal ein Feedback! Würde mich interessieren, ob sich alles so einfach umsetzen lässt, wie ich es mir vorgestellt habe.
Lieben Gruß in den Süden!
Wow toller ausführlicher Artikel! Gerade auf Roadtrips sehr hilfreich:)
Ich nehme auf Rucksackreisen oder Roadtrips auch immer einen kleinen Behälter mit Kokosöl mit, das hält ewig und ich benutze es als Haarpflege nach dem duschen und auch als Körperlotion. Angeblich hält es auch Insekten fern:)
Lieben Gruß
Hallo Franzi,
Dankeschön! :)
Ja, Kokosöl scheint ein wirklicher Allrounder zu sein. Bei vielen selbstgemachten Produkten habe ich Rezepte mit Kokosöl als Basis gefunden. Danke dir für den Tipp!
Lieben Gruß
Elisa
[…] Naturprodukte für den nächsten Camping- und Roadtrip. // take an adVANture Beim Camping ist man mitten in der Natur, und diese sollte auch entsprechend berücksichtigt werden. Zum Glück gibt es umweltfreundliche Pflegeprodukte, die Elisa mal unter die Lupe genommen hat und ihre Empfehlungen mit uns teilt. Sehr interessant! […]
Hallo,
Ich sehe dass auch wie meine Vorredner. Mein Ziel ist es keine Spuren zu hinterlassen. Jeder Krümel wird eingepackt und in Mülltonnen entsorgt. Das freut die Natur und sorgt für eine bessere Meinung bei den Einheimischen.
Zum spülen von Töpfen und Pfannen: am besten komplett ohne Seife/ Spülmittel: Sand und Kieselsteine in einem fliegenden Gewässer reichen vollständig. Wenn die Pfanne verkrustet ist einfach über Nacht ins Gras legen und die Verkrustungen werden ganz weich.
Ganz einfach und komplett Chemiefrei :-)
Grüße,
Olaf
Hallo Olaf,
das hört sich super an! Leider habe ich das Gefühl, dass das in vielen Köpfen noch nicht angekommen ist. Aber vielleicht können wir ja ein kleines bisschen dazu beitragen, dass immer mehr Menschen sich über eine gesunde Umwelt Gedanken machen. Und das nicht nur zu Hause, sondern eben auch auf Reisen. :)
Lieben Gruß,
Elisa
Hey, über Sea to Summit würde ich mich nochmal informieren. Laut Codecheck ist da nämlich einiges drin, was nicht zu unschädlich ist: https://www.codecheck.info/kosmetik_koerperpflege/koerperpflege/duschgel_oele/ean_9327868019328/id_10740542/sea_to_summit_Liquid_Body_Wash_Duschgel.pro
Deshalb hab ich mich dagegen entschieden :)
Liebe Grüße
Hallo Leonie, da habe ich mich doch glatt von Verpackung und Werbung blenden lassen. Danke dir vielmals für die Info!!! Ich schaue es mir so schnell wie möglich an und werde den Artikel überarbeiten.
Lieben Gruß,
Elisa
[…] Das ist noch mal ein Thema für einen separaten Beitrag, deshalb verweise ich hierzu auf einen tollen Beitrag von Elisa von TakeAnAdVANture: Naturprodukte für den nächsten Camping- und Roadtrip […]
Hi Elisa,
klasse Artikel! Danke dafür :) Ich habe mal eine Frage. Was hältst du von Naturseifen Alepposeifen wie diese hier zum Beispiel (Link entfernt).
Hast du das schon einmal ausprobiert?
Liebe Grüße Sabine
Hallo Sabine, ich danke dir! :)
Also Alepposeifen mag ich sehr, nutze sie auch selbst (ich kaufe sie im Bioladen). Das von dir verlinkte Produkt schaut erstmal nicht schlecht aus. Ich selbst mag es aber lieber, wenn auf Webseiten etwas mehr zu den Hintergründen steht. Also welche Werte haben die Macher:innen, woher kommen die einzelnen Bestandteile, wo wird produziert. Wenn man da sicher gehen will, kann man ja aber meist die Hersteller:innen anschreiben und weiß es dann ganz genau.
Lieben Gruß,
Elisa
Hallo, mit Interesse habe ich den Artikel gelesen. Wir stehen noch ganz am Anfang unserer Camping – Karriere. Einen kleinen Tipp zum Thema Haar – und Duschwäsche habe ich aber dann doch. Du hast geschrieben, dass du Kaffeesatz mit Wasser anrührst. Ich mache das auch und mische noch etwas Lavaerde dazu. In Kombination mit einem Schuss Zitrone und ggf. für die Körperpflege etwas Öl (Mandel –oder Kokosöl) gibt das eine tolle Pflege. Die Zeit bis zur nächsten Haarwäsche überbrücke ich auch mal gerne mit etwas Weißmehl. Für dunkle Haare eignet sich auch Backkakao.
Viele Grüße
Birgit
Hallo Birgit, wow, ich danke dir für den schönen Tipp! Das klingt super und werde ich mir für die nächste Tour merken. :)
Viele Grüße
Elisa
[…] Den schönen Artikel von TakeanadVANture lesen […]
[…] Nützliche Details zum Thema Umweltfreundliche Hygieneprodukte beim Camping. […]
Hallo Elisa,
ich finde deinen Artikel super informativ und bin dir echt dankbar, dass du dir die Mühe gemacht hast! Diesen Winter habe ich das erste Mal das Van-Life genießen dürfen und dabei gemerkt, dass viele der Produkte, die ich nutze nicht umweltfreundlich sind. Da jetzt bald der nächste Trip ansteht wollte ich mich informieren und habe in deinem Beitrag Antworten auf all meine wichtigsten Fragen gefunden! :) Ich benutze auch schon seit Jahren die Menstruationstasse, aber beim Campen finde ich sie schon sehr unpraktisch, da ich meine Tage auch oft ziemlich stark habe, aber vielleicht probiere ich die Periodenunterwäsche mal aus! Danke dir auf jeden Fall für die ausführlichen Beschreibungen, damit leistest du einen tollen Beitrag zum Umweltschutz!!!! :)
Hallo Diana,
vielen lieben Dank für deine schönen Worte – das freut mich sehr zu lesen. :D Es ist mir echt eine Herzensangelegenheit und es macht so viel Spaß diese ganzen Informationen zu recherchieren und aufzuschreiben. Bzgl. der Menstruationstasse: Hast du eine Toilette im Camper? Das erleichtert die regelmäßige Entleerung (zumindest für mich).
Hab ganz viel Freude bei deinem nächsten Trip!
Liebe Grüße
Elisa
Guten Morgen, wir haben jetzt einen Beutel um die Wäsche unterwegs zu waschen. Welches Waschmittel nehmt ihr? Kann man auch welches selber machen? Vielen Dank.
Hallo, ich nehme selbstgemachtes Waschmittel aus Kastanien, die ich immer im Herbst gesammelt habe. Alternativ empfehle ich dir dieses hier: https://www.smarticular.net/fluessigwaschmittel-selber-machen-ohne-kochen – da müsstest du aber nochmal schauen, wie es sich bei Wollwäsche verhält. Übrigens sollte das Waschwasser aber nicht direkt in Gewässern entsorgt werden, besser abseits davon oder in einem Ausguss.
Viele liebe Grüße
Elisa
Was für ein cooler Beitrag!
Wir nutzen auch total gerne unseren Mülleimer aus recycelten PET Flaschen :) Und perfekt für unseren Camper, da er verschiedene Befestigungsmöglichkeiten hat.
Danke dir, Rebecca, auch für den Hinweis zu eurem Produkt. :)
Liebe Grüße
Elisa
[…] Mehr dazu: Bei „Take an Advanture“ findest Du zwei sehr interessante Artikel zu den Themen CAMPING-TOILETTE und NACHHALTIGE OUTDOOR-HYGIENE. […]
Hallo Elisa! Vielen Dank für diese tollen Tipps. Ich werde dieses Jahr das erste Mal in einem Campervan wegfahren und bin daher fleißig aus der Suche nach den besten Tipps für einen reibungslosen Ablauf!
Jetzt hätte ich aber trotzdem noch eine andere Frage, die nichts mit dem Thema Nachhaltigkeit zu tun hat. Du siehst mir aber nach einer wahren Van Life Expertin aus, deswegen wollte ich einfach mal fragen ;-)
Einer meine Freunde hat zu mir gesagt, dass wir ja nicht losfahren dürfen, ohne vor dem Start die Achslast am Van gewogen zu haben. Muss man das tatsächlich machen? Ich hab mal online nach solchen Waagen geschaut und die sind ja wirklich extrem teuer. Zwar habe ich eine Seite gefunden, bei der man die Achslastwaagen ausleihen kann, aber wenn das wiegen kein zwingend notwendiger Schritt ist, könnte ich mir das natürlich auch sparen.
Was sagst du dazu? Machst du das jedes Mal bevor du losfährst und wenn ja, hast du dann deine eigene Waage und meinst du, das lohnt sich?
Vielen Dank schonmal im Voraus für deine Hilfe und Liebe Grüße!!
Hallo Magda,
danke dir für’s Kompliment. :) Also da nimmt es einer deiner Freunde aber ganz genau. ;) Im Prinzip geht es ja darum, dass das Fahrzeug (samt Ausbau, Inhalt und Menschen darin) nicht schwerer, als zugelassen sein darf – bzw. je nach Führerscheinklasse die 3,5 t nicht überschritten werden dürfen. Ich habe meinen Camper noch nie gewogen, das Gewicht wurde aber auch noch nie kontrolliert. Möchtest du auf Nummer sicher gehen, brauchst du dir aber nichts kaufen (oder leihen), sondern nur mal bei einem Landwirtschaftsbetrieb oder einer Getreideannahmestelle nachfragen, ob du dein Fahrzeug dort wiegen darfst. Das kostet dich max. eine Kiste Bier. Alternativ kannst du mal bei der DEKRA nachhorchen.
Liebe Grüße und gaaaaanz viel Freude bei deinem Trip! :D
Elisa
Hallo Elisa,
dein Artikel ist sehr informativ
Herzlichen Dank!
Jetzt will ich noch deiner Aufforderung folgen und ein bisschen was dazu beitragen.
Ich benutze Lavaerde oder Ghassoul (von Ayluna) beim Duschen für Körper und Haare, auf Reisen und Zuhause.
Das ist eine Marokkanische Tonerde die getrocknet u dann fein gemahlen wird.
So kaufe ich sie und rühre das Pulver mit Wasser zu einer Paste o Brei an.
Birgit- einige Kommentare vor mir- hat Lavaerde schon kurz erwähnt.
Pur ist sie ein 100%iges Naturprodukt, weil es eben Erde ist muß auch nichts davon abgebaut werden.
Die Reinigungs- u Pflegeeigenschaften sind, wie ich finde, sehr gut.
(Kann man auch im Netz nachlesen)
Es ist Anfangs etwas gewöhnungsbedürftig sich mit Erde zu waschen, schäumen tut sie natürlich auch nicht. Ein kleiner Nachteil ist der etwas höhere Wasserbedarf um die Erde wieder aus den Haaren zu bekommen. Das Ergebnis überzeugt jedoch die meisten.
LG
Matthias
Lieber Matthias,
vielen herzlichen Dank für deine Tipps und den Erfahrungsbericht! Das klingt genial – ich glaube, ich werde Lavaerde demnächst auch mal ausprobieren. :) Es ist so schön zu sehen, dass die Natur so ziemlich alle Mittel zur Reinigung ganz einfach zur Verfügung stellt.
Lieben Gruß
Elisa
[…] Naturprodukte beim Camping – Tipps für eine achtsame & nachhaltige Outdoor-Hygiene. […]
Danke für die super tollen Produkte, die in keiner Reisetasche fehlen dürfen. Allerdings hab ich einen kleinen Minuspunkt: Wir sind viel zu Fuß und Zelt unterwegs, da sind Glasflaschen leider nicht von Vorteil, zum einen auch weil sie einfach zu schwer sind. Für Camper/Vanlife allerdings super.
Hallo liebe Tanja,
danke dir für deine Worte. :) Und ja, absolut: Zu Fuß reisend ist Glas wirklich sehr unpraktisch. Da funktionieren feste Produkte bzw. Verpackung aus recyceltem Plastik wahrscheinlich am besten.
Lieben Gruß
Elisa