Wohnmobil reinigen: Hausmittel ohne Chemie. Ich liebe die Einfachheit. Ich mag es natürlich, ich mag simple Lösungen und ich mag das Leben in einem Camper, der sich rundherum gesund anfühlt. Das beginnt beim T3 Camper Ausbau aus ökologischen und gebrauchten Materialien und endet beim Saubermachen mit Hausmitteln.
Eine einfache, gesündere und umweltfreundlichere Reinigung ist ja nicht neu, denn die Fülle an unterschiedlichen Reinigungsprodukten gibt es erst seit wenigen Jahrzehnten.
In dem Artikel zeige ich dir, wie du dein Wohnmobil mit Hausmitteln reinigen kannst und welche 5 Grundzutaten du dafür benötigst. Weg von komplexen, synthetisch hergestellten Chemieprodukten, hin zu nachhaltigeren Alternativen.
Inhaltsverzeichnis
Wohnmobil reinigen: 5 Hausmittel für deinen Camper
Die folgenden Ideen sparen Plastik und chemische Inhaltsstoffe, sie schenken Platz und sind vielseitig einsetzbar. Damit kannst du dein Wohnmobil reinigen, Hausmittel sorgen zudem für ein gesünderes Raumklima.
➔ Das Wohnmobil mit Hausmitteln reinigen ist mein Tipp Nr. 12 fürs nachhaltige(re) Camping. Über 25 weitere Tipps und Lösungsansätze findest du unter: Nachhaltig campen? So geht’s!
Natron
Natron ist das Salz Natriumhydrogencarbonat (oder Natriumbicarbonat, aber nicht Natriumcarbonat, das ist Soda) und ein Allzweckwunder, eine eierlegende Wollmilchsau quasi.
Umweltschonend und ungiftig, basisch im pH-Wert, kannst du Natron beinahe überall anwenden. Damit lassen sich z. B. viele Reiniger, Hilfsmittel und Kosmetika herstellen, es dient als Backtriebmittel und gehört meiner Meinung nach in jeden Campinghaushalt.
Als Reinigungsmittel wirkt Natron desinfizierend und kalklösend.
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Achtung: Bitte kaufe nicht das Natron, das du im Supermarkt in der Backabteilung findest. Es ist in vielen kleinen Einzelverpackungen verpackt und im Verhältnis recht teuer.
Am besten bestellst du vor deinem Campingtrip eine Großpackung Natron (in manchen Apotheken oder im Unverpackt-Laden bekommst du es ohne Verpackung) und teilst den Inhalt mit Familie und Freund:innen.
Essig
Essig ist ein weiteres universelles Einsatzmittel. Es ist ein natürliches Heilmittel und Konservierungsmittel, es ist antibakteriell, entzündungshemmend, mit saurem pH-Wert. Durch Fermentation gewonnen, ist es zudem rein natürlichen Ursprungs.
Bei uns fahren so einige Essig-Sorten mit: Naturtrüber Apfelessig für die innere Anwendung, Balsamico-Essig fürs Kochen und um das Wohnmobil mit Hausmitteln zu reinigen, nehmen wir klassischen Tafelessig.
➔ Essig & Öl fürs Camping: die besten Tipps für eine gesunde Campingküche
Du bekommst vielerlei Essigsorten im örtlichen Bio-Markt. Von der Nutzung von Essig-Essenz möchte ich aber abraten (weil ätzend).
Quicktipp: Essigreiniger selber machen. Schalen von Zitrusfrüchten und Tafelessig in ein großes Glas geben. Nach 2 – 4 Wochen abseihen und in eine Sprühflasche füllen.
Pflanzenseife / Kernseife
Als Pflanzenseife verwende ich entweder Aleppo-Seife (aus Olivenöl und Lorbeeröl zu unterschiedlichen Teilen) oder reine Olivenölseife – naturbelassene Kernseifen pflanzlichen Ursprungs. Leicht basisch, eignet sie sich sehr gut zur Lösung von Fetten.
Diese feste Seife ist vegan, palmöl- und tierversuchsfrei, aus nachwachsenden Rohstoffen und eine der ältesten Seifen der Welt. Aleppo-Seife enthält keine Parfüme, keine Farb- und Konservierungsstoffe, kein Mikroplastik und keine synthetischen Tenside.
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Aleppo-Seife (oder reine Olivenölseife) kaufst du ‚offline‘ am besten im Bio- oder Unverpacktladen.
Einige herkömmliche Kernseifen werden aus Tierfetten oder Palmöl gewonnen. Möchtest du auf beides verzichten, dann achte auf eine vegane Kennzeichnung und die Vermeidung von Inhaltsstoffen wie Sodium Palmate oder Sodium Palm Kernelate.
Zitrone
Eigentlich geht es dabei eher um die Zitronensäure, die für die Wohnmobilreinigung mit Hausmitteln entkalkend wirkt.
Du kannst Zitronensäure in reiner Form* erwerben oder aber – und so mache ich es – du nimmst Zitronensaft oder die Schale von frischen (Bio) Zitronen aus deiner Campingküche.
➔ Wenn möglich, kaufe am besten Bio-Zitronen im Bio-Markt oder Supermarkt
Achtung: Nicht auf Oberflächen aus Aluminium anwendbar.
Kaffeesatz
Manchmal ist der Schmutz etwas gröber und es braucht etwas zum sanften Scheuern. Außerdem lassen sich damit auch ganz hervorragend Gerüche entfernen.
In der Sonne richtig getrocknet und im Schraubglas gelagert, ist es ein kostengünstiges Scheuermittel, biologisch abbaubar. Töpfe, Pfannen oder Grillroste kannst du damit nachhaltig reinigen.
➔ Kaffeesatz bleibt vom Kaffee kochen beim Camping als Lebensmittelrest übrig
Buchtipp: Fünf Hausmittel ersetzen eine Drogerie – Anwendungen, die Geld sparen und die Umwelt schonen. Du kaufst es am besten in deiner örtlichen Buchhandlung, oder
➔ online z.B. hier: GeniaLokal* (lokal) // Buch7 (sozial) // medimops* (gebraucht)
Einige der vorgestellten Hausmittel eignen sich auch hervorragend für eine natürliche Camping Hygiene.
Zubehör fürs Reinigen vom Wohnmobil mit Hausmitteln
Neben den vorgestellten Hausmitteln gehört für mich auch Zubehör aus Naturfasern in den Camper.
Der natürliche Touch der Dinge, die Naturbelassenheit und der Verzicht auf Plastik machen, dass all das nicht nur hübsch aussieht, sondern auch die Umwelt schont. Wie immer: Es ist ein Win-win für alle Seiten.
Handfeger
Nachdem wir unseren Handfeger irgendwo in Georgien verloren hatten, haben wir erstmal gemerkt, wie wichtig dieses kleine (und simple) Utensil für die Wohnmobilreinigung ist.
Mit einem Handfeger kannst du losen Schmutz jederzeit nach draußen kehren und so dafür sorgen, dass dein Camper easy peasy oberflächlich sauber ist.
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Spüllappen / Spülbürste
Auch beim Spülen setze ich auf Zubehör aus Naturfasern. Meine Spüllappen sind selbst gehäkelt, aus Wollresten aus Baumwolle bzw. neu gekaufter Bio-Baumwolle.
Unter DIY Camping findest du eine verlinkte Anleitung sowie viele weitere nützliche Dinge zum Selbermachen.
Ich verzichte komplett auf Spültücher (und auch Geschirrtüchern) aus Mikrofasern (auch, wenn sie von nachhaltigen Marken hergestellt oder in Öko-Shops verkauft werden), da sich bei jedem Waschgang Mikrofasern lösen können und sie als Mikroplastik in unsere Gewässer gelangen.
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Fürs Grobe nutzen wir noch eine Spülbürste aus unbehandeltem Buchenholz und Naturfaser, mit Wechselkopf.
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wiederverwendbare Küchenrolle
Ich persönlich sehe keine Sinnhaftigkeit in herkömmlichen Küchenrollen und nutze sie seit Jahren nicht mehr.
Die kurze Gebrauchsdauer als Wegwerfprodukt, die Nutzung einer Ressource, die lange zum Wachsen braucht, die energieintensive Herstellung und die teilweise Verwendung gesundheitlich bedenklicher chemischer Zusatzstoffe (wie Chlorpropanol 3-MCPD) machen Küchenpapier für mich zu einem ‚No-Go – Produkt‘.
Zudem kann es nicht recycelt und muss im Restmüll entsorgt werden.
Die Öko-Alternative? Dafür habe ich mir einfach wiederverwendbares Küchenkrepp aus alten Geschirrtüchern aus Leinen genäht. Papierfrei und waschbar, wiederverwendbar, kostengünstig, Zero Waste, reißfest und mit langer Lebensdauer, ist es fast schon ein ‚Muss‘ fürs nachhaltige Camping.
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Kupferschwamm
Kupfer ist ein Weichmetall, das im nassen Zustand nicht kratzt. So kann ich auf (chemisches) Scheuermittel verzichten und auch diesen Wegwerf-Schwämmen aus Kunstfasern ‚Adieu‘ sagen.
Das Material ist vollständig recyclebar und lässt sich in der Waschmaschine waschen.
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Achtung: Nicht auf Teflon und auch nur nass verwenden.
alte Zahnbürste
Ich sammle die benutzten Holz- oder Bambuszahnbürsten. Sie sind nämlich eine einfache und kostengünstige Reinigungshilfe, z. B. beim Saubermachen von Trockentrenntoilette, Wasserkanistern oder Schläuchen.
Gemüsebürste
Eine Gemüsebürste spart nicht nur Wasser, da sich die Lebensmittel leichter reinigen lassen. Sie sorgt außerdem dafür, dass weniger Gemüse aufgrund von Verschmutzung geschält werden muss und so die vitaminreiche Schicht direkt unter der Schale erhalten bleibt.
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Wohnmobil reinigen & Hausmittel anwenden
Wohnmobil mit Hausmitteln reinigen – die Anwendung. Nachdem du oben alles über die besten und einfachsten Hausmittel für die Wohnmobil-Reinigung erfahren hast, liest du jetzt, wie du all das anwenden und deinen Camper schadstofffrei putzen kannst.
Camper Boden reinigen
Die regelmäßige Sofortmaßnahme ist das Kehren vom Boden. Das macht nicht nur (oberflächlich) sauber, sondern verhindert, dass man sich durch kleine Steine und Schmutz Kratzer in weicheren Bodenbelag holt.
Gewischt wird mit einem Lappen und etwas Natron (ein Esslöffel je Liter) im Wischwasser. Anschließend wird mit klarem Wasser nachgesäubert.
Waschbecken und Camper Küche reinigen
Unser Waschbecken ist Kunsthandwerk und besteht aus gebranntem und glasiertem Ton. Im früheren Camper hatten wir ein Waschbecken aus einer Emaille-Schüssel gebaut. Beide Materialien reinige ich regelmäßig mit Zitrone.
Wenn vom Kochen also eine ausgepresste Zitronenhälfte übrig bleibt, reibe ich damit das Waschbecken ein und lasse es kurz einwirken. Danach wische ich es mit klarem Wasser aus.
Falls sich zu viel Kalk angesammelt hat, trage ich Essig auf und spüle das Becken nach kurzer Einwirkzeit aus.
Die Arbeitsplatte der Campingküche reinige ich hauptsächlich mit Wasser, zwischendurch aber immer mal wieder mit Essig.
Camping Geschirr putzen
Wir nutzen eigentlich nur noch reines (lauwarmes) Wasser für den Abwasch, also kein Spülmittel. Das hat meist damit zu tun, dass unterwegs eine korrekte und umweltfreundliche Entsorgung schwierig ist.
Wir reisen nämlich meistens durch Länder ohne Campingplatz-Infrastruktur, wo man Grauwasser richtig entsorgen könnte.
Und so funktioniert’s: Wir füllen in unseren faltbaren Campingeimer* Wasser, stapeln dort das Geschirr ein und stellen ihn kurz in die Sonne (wenn sie scheint). Etwas Essig im Spülwasser funktioniert als Klarreiniger (wenn nötig),
Eingebranntes oder Eingetrocknetes weichen wir in der Zeit einfach ein.
Alle paar Wochen übergieße ich Schneidebrett und Küchenmesser mit kochend heißem Wasser und lasse es anschließend in der Sonne trocknen. Natürliches Sonnenlicht, also die UV-Strahlung, wirkt nämlich leicht keimtötend.
Wenn wir aber die Möglichkeit haben, unser Abwaschwasser zu entsorgen, nutzen wir gerne auch mal selbstgemachtes Spülmittel aus nur 3 Zutaten ➔ Camping Spülmittel selber machen [Anleitung].
Die Spüllappen und Geschirrtücher (als potenzielle Nährböden für Keime) hängen wir nach der Benutzung sofort zum Trocknen in die Sonne auf und waschen sie regelmäßig bei 60 °C.
Trockentrenntoilette reinigen
Neben der Nutzung von Hausmitteln gibt es einen weiteren Tipp für eine ökologischere Reinigung deiner Trockentrenntoilette: kurze Leerungsintervalle.
Wenn du den Urinkanister in kürzeren Abständen leerst, z. B. aller 2 Tage, vermindert das die Entstehung von Gerüchen, die durch den Zersetzungsprozess entstehen.
Reinigung Urinkanister: In den Urinkanister kippe ich Natron, Essig und warmes Wasser (Achtung, die Kombination schäumt sehr) und lasse das alles einige Stunden stehen, bevor ich es in die Kanalisation kippe. Mit einer alten und benutzten Holzzahnbürste entferne ich Ablagerungen und Urinstein.
Reinigung Trenneinsatz: Den Trenneinsatz reinige ich zwischendurch mit einem nassen Lappen. Bei der Großreinigung alle paar Wochen nehme ich das Wasser-Natron-Essig – Gemisch und putze damit jede Ecke und Kante.
Reinigung Feststoffbehälter: Kunststoff nimmt mit der Zeit Gerüche an. Zwar steckt in unserem Feststoffbehälter ein Beutel aus recyceltem Plastik, dennoch ‚duftet‘ der Eimer irgendwann muffig. Mit Natron-Wasser gefüllt, lasse ich alles einige Zeit stehen, bevor ich es richtig auswische.
Auch hier nutze ich wieder die Hilfe der Sonne und lasse alles an der Luft trocknen. Falls ein unangenehmer Duft aus der Camper Toilette herausströmt, kannst du ein bisschen getrockneten Kaffeesatz in den Feststoffbehälter geben.
Kühlbox / Kühlschrank reinigen
Vor allem in den Kühlboxen können sich innerhalb kurzer Zeit ziemlich viele unhygienische Substanzen und Gerüche sammeln. Da darin Lebensmittel gelagert werden, empfehle ich dir auch hier die Reinigung mit einem Hausmittel als natürlichem Reiniger: Essig.
Mische Wasser mit Essig und säubere damit deine Camping-Kühlbox / deinen Camping-Kühlschrank. Gegen Gerüche hilft ein Schälchen mit getrockneten Kaffeesatz oder Natron.
Matratze lüften
Matratzen sind oft Problemstellen. Dunkel und feucht, bieten sie die ‚perfekte‘ Basis für Schimmel und Milben. Ich lüfte unsere Camper Matratze deshalb regelmäßig!
Dafür stelle ich sie, komplett abgezogen, in die Sonne und klopfe sie rundherum aus. Die UV-Strahlung und Wärme der Sonne hilft gegen Milben, ein laues Lüftchen sorgt fürs Durchlüften und die Geruchsentfernung.
Weil ich es bei sehr vielen Camper Ausbauten immer wieder sehe: Eine vollflächige Unterlagen aus Holz sollte unbedingt vermieden werden, da Feuchtigkeit sonst nicht abtrocknen und es großflächig zu Schimmel kommen kann.
Besser sind ein an die Maße des Campers angepasstes (und unlackiertes Lattenrost) oder Löcher in der darunter liegenden Holzplatte.
Campingmöbel reinigen
Nach jahrelanger Nutzung hat der klassische Alltag im jeweiligen Camper einige Spuren an den Campermöbeln hinterlassen. Ein bisschen Schmutz hier, der Abrieb einer Sohle da und etwas Undefinierbares dort, mindern zwar nicht die Qualität, aber die Optik an einigen Stellen.
Natron auf einen feuchten Lappen gegeben, wirkt wie ein sanftes Scheuermittel und entfernt groben Schmutz. Eine Essig-Olivenöl-Wasser-Mischung revitalisiert Campermöbel aus Holz.
Lebensmittel reinigen
Vor allem unterwegs, ohne dem Bio-Markt des Vertrauens in der Nähe, kann man nicht sicher sein, ob das gekaufte Obst und Gemüse unbehandelt / ohne belastende Chemikalien ist.
Bei Ungewissheit hilft etwas Natron und Apfelessig in Wasser gemischt, worin du die (meisten) frischen Lebensmittel dann baden kannst.
Scheiben / Fenster putzen
Das ist wohl die Aufgabe beim Wohnmobil reinigen mit Hausmittel, die man selten bis nie macht. Falls dir zwischendurch doch danach ist, dann brauchst du keinen chemischen Glasreiniger, sondern nur Apfelessig.
Davon gibst 1 – 2 EL auf rund 250 ml Wasser und säuberst damit die Fenster von deinem Camper.
Wassertank / Wasserkanister reinigen
Wir nutzen zwei Wasserkanister für Frischwasser, einer davon ist relativ fest eingebaut (20 L, unterhalb vom Waschbecken), der andere ist tragbar (ebenfalls mit 20 L).
Einen größeren Wassertank wollten wir nicht verbauen, um jederzeit und relativ einfach unser ‚Wasserreservoir‘ händisch reinigen zu können.
Denn mit der Zeit entsteht an den Wänden ein Biofilm voller Mikroorganismen, teilweise mit gesundheitsschädlichen Bakterien und Pilzen.
Das Wasser via Wasserhahn nutzen wir hauptsächlich zum Kochen und Zähneputzen. Das Wasser aus dem portablen Wasserkanister ist unser Trinkwasser. Beim Einfüllen in die Kanister filtern wir es manchmal mittels mobilem Wasserfilter*.
Für die Reinigung funktioniert Zitronensäure sehr gut (die darf aber nicht erhitzt werden), ich nutze meist Tafelessig (da sich in unserem einfachen System wenige Dichtungen befinden).
Dafür mische ich eine gute Portion Essig mit Wasser und säubere das Innere der Kanister gründlich. Anschließend lasse ich ein Wasser-Essig-Gemisch durchs Wassersystem laufen.
Du kannst auch einen festen Wasserfilter* zwischen Wassertank und Wasserentnahmestelle installieren, wenn du den Wassertank nicht so oft reinigen kannst (aber Achtung: das ist kein Allheilmittel).
ökologische Wohnmobilreiniger kaufen
Hast du gerade nicht die Zeit oder vielleicht auch nicht das Vertrauen in Hausmittel bei der Wohnmobilreinigung, dann stelle ich dir hier ein paar Tipps für die ökologisch-bestmöglichsten Reiniger.
Bestenfalls kommen diese Reiniger ohne Farbstoffe und ohne Duftstoffe aus (denn die sind meist schwer biologisch abbaubar und haben keinen reinigenden Effekt).
Auch auf Konservierungsstoffe sollte verzichtet werden, denn Duft- und Konservierungsstoffe wirken als Kontaktallergene.
Und wenn die Mittel dann noch für Pflanzenkläranlagen geeignet sind, kann man meist von einer guten Umweltverträglichkeit ausgehen (wenngleich sie dennoch nicht einfach so in die ’normale‘ Natur gehören).
Spülmittel » Beeta Geschirrspülmittel biologisch abbaubar & duftfrei*
Allzweckreiniger (weil ich der Meinung bin, dass es nicht für jeden Reinigungszweck ein extra Mittel braucht) » Beeta Allzweckreiniger 5-in-1 für den Haushalt mit Bio Rote Beete*
Weitere gute Firmen sind sonett, sodasan und Ecover, ohne besondere Duftstoffe (z. B. sensitiv oder Zero).
Problem mit herkömmlichen Putzmitteln
Der Gebrauch von herkömmlichen Reinigungsmitteln belastet die Umwelt immer mehr, denn viele dieser bunt verpackten Reinigungsmittel sind reine Chemiekeulen. Die Liste der Inhaltsstoffe ist lang und überfordernd.
„2021 haben in Deutschland private Verbraucher:innen etwa 1,5 Millionen Tonnen Wasch- und Reinigungsmittel gekauft“, schreibt das UmweltBundesamt (Gewerbe und Industrie kommen noch ‚on top‘). Trotz Kläranlage gelangen einige Inhaltsstoffe davon über das Abwasser in die Umwelt.
Da wären Silikone, Phosphonate, Polycarboxylate, Konservierungsmittel, Farbstoffe usw., die schwer oder nicht biologisch abbaubar sind und den Gewässern und ihren Organismen schaden.
„Der aus Wasch- und Reinigungsmitteln von privaten Haushalten resultierende Chemikalieneintrag in das Abwasser liegt bei etwa 500.000 Tonnen„, heißt es ebenfalls im oben verlinkten Artikel.
Risiken für den Menschen
Zu den Risiken für die Umwelt kommen die Risiken für den Menschen. Auf uns wirken täglich tausende chemische Substanzen ein. Zu den toxischen Bestandteilen in Putzmitteln kommen die aus Baustoffen, Möbeln und Kleidung usw. hinzu.
Lösemittel (wie z. B. chlorierte Lösemittel in chemischen Reinigern) zählen zu den VOCs, zu den leichtflüchtigen Schadstoffen. Sie schädigen das Nervensystem, manche sind sogar krebserregend.
Putzt man in geschlossenen Räumen mit herkömmlichen Reinigungsmitteln, merkt man manchmal (je nach Sensibilisierung) eine Reizung der Schleimhäute oder bekommt Kopfschmerzen.
Aber auch natürliche Lösemittel, wie Terpene (z. B. Limonen – in Reinigungsmittel mit Zitrusduft eingesetzt), sind nicht unbedenklich, sie können allergische Reaktionen auslösen.
Richtlinien beziehen sich meist nur auf einen einzigen Schadstoff und berücksichtigen nicht Synergieeffekte (das Zusammenspiel mehrerer Schadstoffe). Risikogruppen werden oft gar nicht beachtet, die Grenzwerte orientieren sich an gesunden, erwachsenen Personen.
Kleinkinder, alte, schwangere, kranke oder geschwächte Menschen sind dem verstärkt ausgesetzt.
Mein (baubiologisches) Fazit: Wohnmobil reinigen mit Hausmitteln
Hygiene ist wichtig, das steht außer Frage. Dennoch sollte man den Grad an Sauberkeit überdenken – es sollte nicht das Ziel sein, in einem sterilen Camper zu wohnen. Mikroorganismen sind schließlich Bestandteil unseres Lebens.
Ich mag es einfach und natürlich, mit möglichst wenig Plastik und einer überschaubaren Anzahl an Zutaten. Das tut mir gut und sorgt für eine Wohlfühlatmosphäre. Das Wohnmobil mit Hausmitteln zu reinigen, ist eine Möglichkeit, die Schadstoffbelastung innen gering zu halten.
Wenn du groben Schmutz sofort entfernst, gut und richtig lüftest (!) und den Innenraum trocken hältst, kombiniert mit einem gesunden Maß an Reinigungsmaßnahmen, hast du einen weiteren Schritt Richtung einem gesunden und baubiologisch empfehlenswerten Raumklima gemacht.
Du möchtest deinen Camper ökologisch ausbauen? Dein Wohnumfeld soll baugesund gestaltet werden? Du planst einen Öko-Campingplatz (Sanierung oder Neubau)? Gerne berate ich dich bei deinem Projekt! Schreib mir eine E-Mail an elisa(at)takeanadVANture.com.
Nutzt du bereits beim Wohnmobil reinigen Hausmittel? Verrate mir gerne deinen Tipp fürs ökologische Putzen in einem Kommentar am Ende des Beitrags.
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Weitere nachhaltige Alternativen findest du unter Empfehlungen fürs Öko-Camping und alternative Wohnen.
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