Rundreise Litauen: mit dem Wohnmobil durchs Baltikum [Route & Highlights]

von Elisa | take an adVANture

Rundreise Litauen mit dem Wohnmobil – unsere Route und alle Highlights für deinen Roadtrip. Ein paar Wochen Entschleunigung pur. Seelenbaumlerei in Form von schönsten Stellplätzen am See, wilde Nascherei beim Pflücken von Waldheidelbeeren. Sonnenuntergänge aus dem Bilderbuch. Litauen tat gut. Nach einigen aufregenden Monaten war unser Roadtrip durchs Baltikum genau das, was wir gebraucht haben.

Ich hoffe, ich kann dich in den folgenden Zeilen zu einer Rundreise durch Litauen mit dem Wohnmobil / Camper inspirieren. Ich zeige dir, wo wir überall waren und Land und Leben genossen haben. Am Ende gebe ich dir noch einige Tipps mit auf den Weg, damit du deinen Roadtrip entspannt starten kannst.

Hast du weitere Tipps für eine Rundreise durch Litauen? Oder planst du gerade deinen Roadtrip? Worauf freust du dich besonders? Erzähle es gerne in einem Kommentar oder schreib mir eine Email an elisa(at)takeanadVANture.com.

Rundreise Litauen: Highlights für deinen Roadtrip

Aus Polen kommend, wo wir ein paar Tage auf den Pfaden vergangener Familiengeschichte wandelten und uns anschließend durch die Masuren treiben ließen, nehmen wir einen der beiden großen Grenzübergänge nach Litauen hinein.

Person sitzt auf Waldboden an Baum gelehnt und blickt Richtung See. Sie trägt einen weißen Pullover, eine blaue Jeanshose und ist barfuß.
Person legt gesammelte Blaubeeren in eine Edelstahlschüssel voller Heidelbeeren.

Die Grenze (Suwałki-Lücke genannt) ist hier gerade einmal rund 100 km lang, zu Luft sind es sogar nur 65 km. Flankiert wird sie von Belarus und der russischen Exklave Kaliningrad. Aufgrund dessen sorgt sie regelmäßig für politischen Zündstoff – von dieser Anspannung merken wir aber nichts.

Kurische Nehrung: Sand so weit das Auge reicht

Eine Zwischenübernachtung später fahren wir von Klaipėda aus mit der Fähre zu unserem ersten Highlight der Reise: Wir setzen über auf die Kurische Nehrung.

Die Nehrung trennt das Kurische Haff von der Ostsee und teilt sich knapp zur Hälfte zwischen Litauen und Kaliningrad auf. Hier im Nationalpark gibt es vor allem eins: Sand, manchmal sogar so weit das Auge reicht.

Die Parnidis-Düne ganz unten ist eine der höchsten Wanderdünen Europas, die Tote Düne wiederum liegt streng geschützt im Nagliai-Naturreservat. Wir erklimmen beide und erinnern uns zurück an einen Roadtrip durch Frankreich, als wir die Dune du Pilat, die höchste der Wanderdünen, besuchten.

Blick von Düne auf Kurische Nehrung in Litauen. Sand im Vordergrund, Wald, Wiese und Meer im Hintergrund.
Holzsteg in Nationalpark Kurische Nehrung über Dünensand.
Leuchtturm auf der Kurischen Nehrung in Litauen, umgeben von Wald. Trockene Gräser unscharf im Vordergrund.
Blick auf das Kurische Haff mit kleinem Segelboot auf dem Wasser.
Wild und kreuz und quer wuchender Nadelbaum auf der Kurischen Nehrung in Litauen.

Besonders gut gefallen mir die vielen Baumformationen, deren wilde Gestalt ein Fest für die eigene Fantasie ist. So ist es vielleicht auch Thomas Mann ergangen, der einige Jahre hintereinander in Nida Urlaub machte. Das von ihm und seiner Familie bewohnte Haus ist mittlerweile ein Kulturzentrum.

Von oben betrachtet, ist die Kurische Nehrung nur ein ‚Strich in der Landschaft‘ – ein schmales Stück Land, das neben der geschützten Natur auch mehrere malerische Orte beherbergt.

Auf die Kurische Nehrung führt keine Straße. Von Klaipėda setzt man kostenpflichtig mit der Fährte nach Smiltyne über. Vor Ort zahlt man eine Art Ortstaxe, die je nach Saison und Größe des Campers / Wohnmobil zwischen 15 und 30 € beträgt (hier nachzulesen).

Freistehen ist auf der Kurischen Nehrung verboten, es gibt einen Campingplatz in Nida*.

Berg der Kreuze: Pittoresker Wallfahrtsort

Ein Berg, der eigentlich ein Hügel ist. Der Berg der Kreuze befindet sich ca. 12 km nördlich von Šiauliai und nahe der Fernstraße Richtung Riga. Du kommst quasi auf deinem Litauen Roadtrip ohne Umwege daran vorbei.

Kryziu Kalnas – der Berg der Kreuze – ist ein surrealer Ort. Zehntausende Kreuze zeigen sich mir hier im Licht der untergehenden Sonne besonders mystisch. Auf relativ flachem Land gelegen, stehen, stecken oder liegen (meist) Holzkreuze auf einem Hügel, der mal ein mittelalterlicher Burghügel gewesen sein soll.

Vom Parkplatz aus führt ein befestigter Weg zu diesem Wallfahrtsort. Kleinere Wege schlängeln sich dann über und am Hügel entlang, beinahe labyrinthartig verschlungen. Es gibt keine Ordnung oder gar ein System.

Während Rosenkränze im leichten Wind an kleineren Kreuzen baumeln, werfen die hohen Kreuze – menschengroß – bereits lange Schatten.

Berg der Kreuze in Litauen. Seitlich verlaufen hunderte hölzerne Kreuze in die Landschaft.
Holzkreuze auf dem Berg der Kreuze bei einer Rundreise durch Litauen.
Berg der Kreuze, Wallfahrtsort Rundreise Litauen. Mehrere Holzkreuze stehen wild neben- und hintereinander, Rosenkränze hängen daran.
Holzweg über den Berg der Kreuze, mit tausenden Holzkreuzen in unterschiedlicher Größe beidseitig davon.
Rundreise Litauen Tipp: Berg der Kreuze - Kryziu Kalnas.

Jede:r Besucher:in kann auf dem Gelände ein Kreuz hinterlassen. Für den Ursprung dieses Brauchs gibt es keine gesicherte Überlieferung.

Ich streife kurz vor Sonnenuntergang den Holzsteg entlang, das sommerliche Abendlicht tut das Übrige für ein Flair, das sich wohl – komplett wertfrei – mit kurios oder abstrakt am besten beschreiben lässt.

Wie viele Kreuze stehen auf dem Berg der Kreuze? In Zeiten der sowjetischen Besatzung wurde der Hügel mehrmals geräumt, die Kreuze wurden zerstört. Das regelmäßige Wiederaufstellen durch die lokale Bevölkerung machte den Hügel zu einem Symbol des Widerstands. Es gibt keine offizielle Zahl, aber geschätzt wird, dass es mindestens 200.000 Kreuze sind.

Einige der Kreuze sehen sehr hübsch und besonders kreativ aus, oder? Das hat mit dem litauischen Kreuzkunsthandwerk zu tun, das sogar auf der Liste des immateriellen Kulturerbes der UNESCO steht.

Vilnius: durch eine alternative Sonderzone

Wir sind keine Stadtmenschen. So ist es auf Reisen fast immer so, dass die Zeit in der Natur die Momente in einer Stadt zahlenmäßig weit übersteigt. Litauen macht da auch keine Ausnahme, nichtsdestotrotz lassen wir die Hauptstadt kurz auf uns wirken.

Wir nehmen ein paar Straßen hier und da und landen schließlich im eigentlichen Ziel unseres Besuchs: im Stadtteil Užupis, Künstlerviertel und selbsternannte Republik, sogar mit eigener Verfassung.

Užupis ist eine kulturelle Sonderzone. Einst jüdisches Viertel, nach dem 2. Weltkrieg aufgrund des Holocausts leerstehend, es folgten Kriminalität, Alkoholismus und Prostitution, einhergehend mit einem zweifelhaften Ruf der Gegend.

Günstige Mieten zogen Kunstschaffende an, es entwickelte sich eine alternative Kunstszene. Und irgendwann, ein paar Jahre nach der Unabhängigkeitserklärung Litauens von der Sowjetunion, wurde dann dieser Zwergstaat erschaffen, mit der Vision, dass hier jeder Mensch frei von gesellschaftlichen Konventionen leben kann.

Blick über Vilnius. Wohnhäuser, Kirchen und Baumwipfel wechseln sich ab.
Alte schwere Holztür in Vilnius. Die Sonne wirft lange Schatten auf den verzierten, breiten Rahmen.
Schild mit der Aufschrift 'Herr Katt', einem Barbershop, in Vilnius.
Bild von der Verfassung von Užupis, einem Stadtteil von Vilnius.

Auszug aus der Verfassung: „Eine Katze ist nicht verpflichtet, ihren Besitzer zu lieben, aber muss in Notzeiten helfen.“ (Das sehe ich ähnlich.) Oder: „Manchmal hat jeder Mensch das Recht, seine Pflichten nicht zu kennen.“ (Jupp.)

Dennoch – und das finde ich an alternativen Stadt- / Landentwicklungen und Utopien so spannend – findet auch hier eine Gentrifizierung statt. Der Stadtteil wird hip, die Mieten steigen. Deshalb ist es besonders wichtig, dass man möglichst kleine Cafés und Läden unterstützt, lokal geführt und örtlich verwurzelt.

Seen in Litauen: Seelenbaumlerei par excellence

Abseits dieser Highlights genießen wir einfach nur das Sein in Perfektion. Freistehen ist in Litauen (wie im Rest des Baltikums, außerhalb von Nationalparks) gestattet und an vielen Seen gibt es idyllische Plätze, die auch von Einheimischen gerne besucht werden.

Vor allem am Wochenende kann es dann passieren, dass sogar der einsamste Stellplatz richtig wuselig wird.

Nach einer besonders aufregenden Zeit in der Heimat (ein paar Monate zuvor hatte der Ausbruch von Covid-19 unsere aktuelle Lebensplanung über den Haufen geworfen) kommen wir hier langsam runter. Das Sammeln von Blaubeeren wird zum absoluten Tageshighlight, das Baden in Seen zum besonderen Genuss.

Angler in Holzboot auf See in Litauen, umgeben von grüner Natur.
Braune Echse auf Waldboden.
Heuschrecke auf Waldboden.
Blick entlang eines bewachsenen Seeufers während Rundreise Litauen beim Sonnenaufgang.
Seeblick durch einen Wald mit Sonnenstrahlen.

Einige Plätze an den vielen Seen sind mit Holzbänken und Tischen ausgestattet. Wasser ist für mich mit einem besonderen Seelenfrieden verbunden, weshalb ich solche Orte aktiv suche.

Wenn der Wind die Wasseroberfläche sanft kräuselt, kleine Wellen am Ufer leicht plätschern, dann fühle ich eine Pause im Kopf – eine Gedankenleere, die mich im Hier und Jetzt ankommen lässt.

Nach einigen Wochen Rundreise Litauen geht es für uns weiter auf einen Roadtrip durch Lettland.

Rundreise Litauen: weitere Highlights für deinen Roadtrip

Der pure Genuss und die Erholung standen bei unserer Rundreise durch Litauen im Vordergrund. Wir wollten uns einfach mal treiben lassen, ohne Zwang und ohne To-Do’s. Das war in dem Moment natürlich wunderbar, dennoch haben wir dadurch ein paar Dinge verpasst.

Auf meiner Wunschreiseliste stehen noch folgende Highlights:

  • Der Nationalpark Dzūkija im Süden, der größte Nationalpark des Landes.
  • Die Wasserburg Trakai, die zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten des Landes zählt.
  • Das Schutzgebiet Novaraistis im Herbst, wenn hier hunderte Kraniche Halt machen.
  • Die riesige Seenlandschaft östlich von Molėtai.
  • Roadtrip durch das Nemunas-Tal (Memel) entlang der Landstraße 141.

Einen weiteren spannenden Blogartikel über eine Litauen Rundreise findest du bei Travelinspired. Via Lithuania Travel gibts auch noch ganz wunderbare Tipps für die eigene Recherche.

Rundreise Litauen: Tipps für deinen Roadtrip

Litauen lässt sich mit dem Camper einfach und ohne große Vorbereitungen bereisen. Wir haben damals auch einfach den Camper bepackt und sind losgefahren.

Es herrscht Lichtpflicht, ganzjährig muss mit Abblendlicht gefahren werden. Die Straßenverhältnisse können abseits der Hauptstraßen manchmal schlecht sein, oft sind es dann Schotterstraßen, manchmal auch Wellblechpisten.

Mit Englisch kommt man vielerorts sehr weit, manchmal sogar mit Deutsch.

Noch viele weitere Tipps für deine Litauen Rundreise findest du in den folgenden Zeilen – damit steht deinem Roadtrip nichts mehr im Weg.

Anreise, Versicherung und Dokumente

Wie komme ich von Deutschland nach Litauen? Die Anreise nach Litauen erfolgt entweder via Landweg auf der Via Baltica (E67) durch Polen, alternativ verkehren Fähren von Kiel nach Klaipėda.

Die deutsche Kfz-Haftpflichtversicherung reicht aus. Die Mitnahme der Internationalen Versicherungskarte (ehem. Grüne Karte) ist zwar nicht verpflichtend, wird aber für den Fall eines Unfalls empfohlen.

Blick von unten in Baumwipfel von Nadelbäumen.

Wenn du deinen Führerschein weniger als zwei Jahre besitzt, darfst du mit deinem Wohnmobil auf Autobahnen (normal bis 3,5 t max. 110 km/h) und Schnellstraßen (normal bis 3,5 t max. 100 km/h) nur mit einer geringeren Geschwindigkeit fahren (90 km/h bzw. 70 km/h).

Für PKW, wozu sicherlich auch Campervans zählen, gelten nochmal andere saisonale Regelungen für den Sommer, wo die max. Geschwindigkeit 130 km/h bzw. 110 km/h betrifft.

Die beste Reisezeit für eine Rundreise Litauen

Die vielen Seen, die Wälder und die Wiesen machen Litauen zu einem Reiseziel vor allem für Naturliebhaber:innen. Ab Mai bis Oktober lässt sich das Land bei einem Roadtrip entspannt genießen, während das Wetter manchmal ein paar Überraschungen bereithält.

Dunkler Sonnenuntergang über einem See in Litauen.

Im Sommer sind die Tage lang. Wir hatten das Glück, kaum Probleme mit zu vielen Mücken zu haben, wir konnten viele laue Abende mit so einer Aussicht genießen. Regenschauer gab es nur wenige, summa summarum war es ziemlich perfekt.

Litauen liegt an der ostbaltischen Flugroute. Im Frühjahr und im Herbst lassen somit diverse Vogelzüge den Himmel optisch und akustisch zu einem Highlight werden. Hobby-Ornitholog:innen kommen dann voll auf ihre Kosten.

Camping und Freistehen

Die meisten Campingplätze, die wir gesehen haben, sind recht natürlich gehalten und liegen oft an irgendeinem Gewässer.

Grob übers ganze Land verteilt, gibt es größere und kleinere Plätze für jeden Geschmack – eigentlich immer mit dem Fokus auf Natur und Ursprünglichkeit.

Einige offizielle Picknickplätze sind mit Feuerstellen, Sitzgelegenheiten und auch mal einem Plumpsklo ausgestattet. Diese Plätze können meist kostenfrei genutzt werden, sie sind jedoch vor allem für Reisende mit Zelt gedacht.

Rundreise Litauen: silberner VW T5 Camper seitlich fotografiert, parkt auf Waldparkplatz.

Freistehen ist außerhalb von Nationalparks und geschlossenen Ortschaften geduldet. Vor allem an den Seen gibt es wunderschöne Plätze, die man unterhalb der Woche auch für sich alleine hat.

Beliebte Plätze können am Wochenende aber recht laut werden. Die Geräuschkulisse wandelt sich dann gerne mal vom Grillenzirpen weg, hin zum dumpfen Dröhnen einer Bassbox.

Nichtsdestotrotz ist es wie immer wichtig, eine nachhaltige und umweltschonende Camping-Etikette zu beachten, fürs entspannte Zwischenmenschliche, aber auch fürs Ökologische. Das betrifft z. B.:

  • die Lautstärke (auch wenns die Nachbarschaft anders handhabt)
  • den Untergrund (festen Untergrund bevorzugen und (vor allem feuchte) Wiesen meiden)
  • den Müll (sammeln, mitnehmen und entsorgen)
  • die Dauer (kein Dauercamping und keine großen Wagenburgen aufbauen)
  • das Entfachen von Lagerfeuer (Waldbrandgefahr beachten)
  • den Naturschutz (nicht die eigenen Bedürfnisse über den Schutz der Natur stellen)

Mehr Tipps fürs nachhaltige Camping findest du in meinem umfangreichen Ratgeber: Nachhaltig campen? So geht’s!

Müllentsorgung

Die Müllentsorgung gestaltet sich ziemlich einfach, denn vielerorts stehen Müllcontainer. Vor allem an beliebten Übernachtungsplätzen gibts mehrere Mülleimer, in den Städten befinden sich größere, öffentliche Anlagen, wo der Müll auch getrennt werden kann.

Trinkwasserbeschaffung

Die Trinkwasserbeschaffung, das Auffüllen deiner Wasserkanister, ist ebenfalls nicht kompliziert. Übers ganze Land verteilt findest du Quellen, Wasserstellen und öffentliche Wasserhähne (z. B. an Tankstellen).

Die Qualität ist oft sehr gut!

Wenn du dir diesbezüglich aber unsicher bist, kannst du einen Wasserfilter* benutzen (den von uns benutzten habe ich dir verlinkt).

Wiederbefüllbare Wasserflasche aus Glas von Soulbottle steht auf Holztisch, See im Hintergrund.

In Litauen haben wir oft sogar Fließgewässer oder Seen ‚angezapft‘ und mittels Pumpe das Wasser durch den Filter in unsere Kanister gepumpt.

Wäsche waschen

Und auch das Wäschewaschen ist easy peasy. Die Campingplätze sind in den allermeisten Fällen mit Waschmaschinen ausgestattet und so konnten wir unsere Wäsche ohne Probleme waschen.

Wäsche trocknet auf Leine, die zu einem VW T5 Camper gespannt ist, der auf einem Campingplatz steht.

In größeren Städten, wie z. B. in Vilnius, gibt es auch Waschsalons.

Toilette und Grauwasser

Öffentliche Ver- und Entsorgungsplätze gibt es nicht so viele. Du findest solche Möglichkeiten auf einigen Campingplätzen. Die öffentlichen Picknickplätze wiederum sind oft mit Plumpsklos ausgestattet (Achtung: Die Plumpsklos dienen aber nicht zur Entleerung der eigenen Toilette).

Wir selbst nutzen keine Chemietoilette, sondern sind mit einer Trockentrenntoilette unterwegs (nachhaltige Varianten einer Camper Toilette findest du im verlinkten Beitrag).

Dadurch können wir die Feststoffe im Restmüll entsorgen. Den Inhalt des Urinkanisters kippen wir in ein Klo, in einen Ausguss oder großflächig verteilt (und abseits frequentierter Plätze) in eine Hecke (wenn keine Medikamente o. ä. eingenommen wurden).

Die Grauwasserentsorgung geschieht ebenfalls an dafür vorgesehenen Stationen oder in einem Ausguss abseits von Gewässern.

Gasversorgung

Übers Land verteilt gibt es nicht so viele Auffüllstationen, was bedeutet, dass du eventuell ein bisschen planen musst. Grundsätzlich ist es aber möglich, Gasflaschen für ein paar Euro auffüllen zu lassen.

Person schneidet Lebensmittel auf Holztisch. Im Vordergrund steht ein Gaskocher, in der Mitte befinden sich Salz und Pfeffer sowie Essig. Im Hintergrund sieht man einen See.

Wir nutzen zwei wiederbefüllbare Gasflaschen von Campingaz, international mittels Adapter auffüllbar. Die Hauptflasche hat einen Inhalt von 2,75 kg, die Reserveflasche einen Inhalt von 0,4 kg.

➔ Hier kannst du den von uns genutzten Adapter bei Amazon kaufen*

➔ Hier findest du ein umfangreicheres Adapter-Set bei CampingWagner*

Geld, Internet und Lebensmittel

Geld: Litauen hat den Euro als Zahlungsmittel. Wir beide nutzen für unsere Reisen je ein DKB-Konto, mit dem Aktivstatus kann man weltweit fast überall kostenlos Geld abheben.

➔ Hier kannst du dein Reise-Konto bei der DKB eröffnen*

Internet: Da das Land Mitglied der EU ist, ist Daten-Roaming möglich. Alternativ kannst du dir vor Ort eine SIM-Karte besorgen.

Wenn du dich in der Nähe zur russischen oder belarusischen Grenze befindest, solltest du dein Smartphone in den Flugmodus schalten, um teure Roaming-Gebühren (bei versehentlichem Einwählen ins dortige Netz) zu vermeiden.

Blick vom See aufs Ufer, mit Schilf und einer spiegelnden Wasseroberfläche.

Lebensmittel: Saisonales und Selbstgeplücktes kann man zwischendurch immer mal wieder am Straßenrand kaufen. Ansonsten gibt es überall Supermärkte, in denen du alles findest, was du brauchst.

Litauen Rundreise in nachhaltig

Litauen ist kein Land für großen Massentourismus – und das wird es sicherlich auch nicht werden. Hier steht die Entschleunigung im Vordergrund.

Diese Entschleunigung findet man am besten dann, wenn Slow Travel praktiziert wird. Ich lese aber immer mal wieder Beiträge, wo Routen für 10 oder 14 Tage vorgeschlagen werden – und zwar fürs ganze Baltikum. Dieses ‚Abreißen‘ von Kilometern wird jedoch Land und Leuten nicht gerecht.

Slow Travel ist die Kunst des langsamen Reisens. Und langsames Reisen bedeutet weniger Spritverbrauch, weniger CO2-Emissionen, weniger Reifenabrieb, aber viel mehr Genuss. Wer langsam reist, sieht und fühlt mehr. Momente werden bewusster erlebt und du kannst dich aufs Umfeld intensiver einlassen.

Person hält Hand nach oben. Auf handfläche und Gelenk wurden mit Sonnencreme Wellen gemalt. Im Hintergrund befindet sich ein See.

Die Vorteile von Slow Travel beim Vanlife liegen auf der Hand: Es ist günstiger, Stress und Hektik haben keinen Platz, du hast mehr Zeit für dich und übst dich in Wertschätzung, es führt zur Entspannung, Authentizität kommt fast von selbst.

Vor Ort kannst du ökotouristische Angebote nutzen und z. B. ethnografische Orte besuchen. Einheimische direkt (finanziell) zu unterstützen, indem du schaust, dass du regional konsumierst, ist auch ein Tipp für nachhaltigeres Reisen.

Literatur / Reiseführer für eine Rundreise Litauen mit dem Wohnmobil

Jetzt dürfte deinem Roadtrip durch Litauen mit dem Wohnmobil nichts mehr im Weg stehen. Zum Schluss möchte ich dir noch folgende Reiseführer empfehlen (die du am besten in deiner örtlichen Buchhandlung oder gebraucht z. B. bei medimops* kaufst):

Dir hat der Artikel gefallen? Dann freue ich mich sehr, wenn du ihn mit Freund:innen und Familie teilst. Sende dazu einfach den Link weiter, verlinke den Artikel super gerne in deinem Blog oder pinne die folgenden Grafiken via Pinterest.

Rundreise Litauen mit dem Wohnmobil: Tipps für einen Roadtrip
Rundreise Litauen mit dem Wohnmobil: Tipps für einen Roadtrip

Transparenz: Der Artikel enthält *Affiliate Links, die mit einem (*) gekennzeichnet sind. Wenn du darüber buchst bzw. das Produkt bestellst, bekomme ich eine kleine Provision, für dich aber entstehen keine zusätzlichen Kosten.

Weitere nachhaltige Alternativen findest du unter Empfehlungen fürs Öko-Camping und alternative Wohnen.


Wenn du keinen Artikel übers Reisen im eigenen Camper auf meinem Camping Blog take an adVANture verpassen und immer auf dem Laufenden sein willst, dann folge mir via Facebook, Instagram oder LinkedIn. Auf Pinterest findest du außerdem ein Board, das ich den schönsten Roadtrips in Europa gewidmet habe.

Alles Liebe

You may also like

Kommentar schreiben