Georgien Roadtrip – ein ausführlicher Reiseguide für eine Rundreise durchs ganze Land. Im Norden liegt Russland, im Süden befinden sich Türkei und Armenien, im Osten grenzt Aserbaidschan und im Westen das Schwarze Meer. Dazwischen gibt es eine Vielfalt, die im Verhältnis zur Fläche ihresgleichen sucht.
Im Sommer 2022 haben wir Georgien das erste Mal mit unserem Camper bereist. Damals waren wir mit unserem VW T5 unterwegs, mittlerweile leben wir in einem alten VW T3 Postbus von 1987. Was als Besuch eines weiteren Landes unserer Route gen Osten gedacht war, wurde ganz unerwartet zu einer riesengroßen Liebelei.
Seitdem reisen wir regelmäßig nach Georgien und haben in Summe schon über ein Jahr hier verbracht. Alle meine Tipps und Highlights – unterteilt je nach Region – findest du in diesem Artikel.
Inhaltsverzeichnis
Georgien Roadtrip: Ein Reiseguide mit allen Regionen
Meine drei Lieblingsländer sind Australien (ich liebe das Outback), Kanada (der Yukon lässt mein Herz höher schlagen) und … Georgien. Dieses kleine Land am Kaukasus ist gerade einmal so groß wie Bayern, hat es aber geschafft, sich innerhalb kurzer Zeit in mein Herz zu schleichen.

Hier gibt es sieben Klimazonen. Es gibt ein Hochgebirge mit drei Fünftausendern, eine Küste, mehrere Feuchtgebiete und Steppen, eine Halbwüste, viele Wasserfälle, einige Canyons, markierte Wanderwege, nur zu Fuß erreichbare Dörfer, pulsierende Städte, Architektur zwischen Sowjetcharme und Moderne, und – das war es natürlich noch nicht – es ist die Wiege des Weins.
Georgien passt in keine Schublade. Und auch nach so langer Zeit entdecken wir immer wieder Neues, was uns begeistert.
Alle (!) meine Highlights und Tipps habe ich dir in einer umfangreichen Google Maps – Karte zusammengestellt.
Mit nur einem Klick bekommst du einen übersichtlichen und ausführlichen Reiseguide, der dir nach dem Kauf als Downloadlink zur Verfügung gestellt wird.

In dieser Karte findest du:
- über 200 Markierungen inkl. Beschreibungen und Infos
- Tipps zu den schönsten Sehenswürdigkeiten, meinen Lieblingsrestaurants + Cafés und aussichtsreichen Wanderungen
- die wichtigsten Denkmäler, um ganz in die kartwelische Vergangenheit einzutauchen
- lokale Märkte sowie Shops mit typischen und handgemachten Souvenirs
- sowjetische Architekturschmankerl und Street Art
- Campingplätze, Unterkünfte und Routentipps
- Organisatorisches wie Werkstätten, Checkpoints und Waschsalons
Die Karte wird regelmäßig erweitert und aktualisiert, du bist damit immer up-to-date.
Batumi & Adscharien
Direkt am Schwarzen Meer gelegen, ist der Grenzübergang bei Sarpi, zwischen der Türkei und Georgien, ein kleines Abenteuer für sich, mit Chaos, das aber Struktur zu haben scheint.
Unser erster Stopp führt uns nach Batumi, in die zweitgrößte Stadt Georgiens und ins Las Vegas des Ostens. Bereits hier komme ich aus dem Staunen nicht mehr heraus. Abgeranzte Gebäude stehen zwischen modernster Architektur, so etwas wie einen Bebauungsplan scheint es nicht zu geben.
Es kommt einem architektonischen Wildwuchs gleich und ein Ende ist wohl nicht in Sicht. Die Stadt boomt, vor allem dank der vielen Casinos und dem Glücksspielverbot in den umliegenden Ländern.
Meine Highlights in Batumi
Viele Reisende besichtigen Batumi auf ihrem Georgien Roadtrip nur kurz, wenn überhaupt. Und ja, man muss den Charme der Stadt etwas suchen. Wenn man ihn aber einmal gefunden hat, sieht man von da an die vielen kleinen Schätze, die es hier gibt.




Schöne Blickwinkel geben die Straßen in der Altstadt preis. Am Hafen hat man oft das Glück, Delfine ganz nah am Ufer zu sehen. Am Boulevard am Strand kann man ausgiebig flanieren.
- Die Ali & Nino Statue, der Alphabetic Tower, der Batumi Tower und Wyndham Batumi sind markante bauliche Sehenswürdigkeiten.
- Bier, Wein und typisch georgischen Schnaps gibt’s im Sami Ludi, in der Garage Wines und im Chacha Time.
- Insider-Tipp: Eine der schönsten Aussichten auf Batumi hast du im obersten Stock des Radisson Blu, wo sich ein sehr gutes Restaurant mit Bar befindet.
Meine Highlights in Adscharien
Adscharien ist eine autonome Republik innerhalb von Georgien, dessen Hauptstadt Batumi ist. Sie grenzt an die Türkei und erstreckt sich vom Schwarzen Meer bis in den Kleinen Kaukasus.
Da sich ein Großteil der Region in den Bergen befindet, ist sie saisonal manchmal nur schwer erreichbar. Deshalb haben wir es bisher auch noch nicht geschafft, die ganze Gegend zu bereisen.
Die meisten Orte befinden sich entlang der Straße, die hoch auf den Goderdzi Pass führt. Der wiederum ist mittlerweile fast vollständig asphaltiert, jedoch können Baustellen und unbefestigte Abschnitte den Weg – je nach Witterung – unpassierbar machen.


Wunderschön und saftig grün ist der Nationalpark Mtirala. Eine einfache und kurzweilige Wanderung ist die zum Tyablnari Wasserfall.
Richtig schöne Aussichten hast du, wenn du deinen Georgien Roadtrip an der Küste entlang fortsetzt. Vorbei am Botanischen Garten, der E70 folgend, via der Festung Petra bis zum Kobuleti Managed Reserve, einem Schutz- und Feuchtgebiet.
Schwarzmeerküste
Die Schwarzmeerküste erstreckt sich über mehrere Regionen des Landes und ist aufgrund der Abtrünnigkeit von Abchasien nur noch rund halb so lang als Anfang der 90er Jahre.
Georgien ist kein klassisches Ziel für einen Badeurlaub. Die Küste besteht entweder aus grobem Kies oder aus schwarzem, leicht magnetischem Sand, dem eine Heilwirkung nachgesagt wird.
Früher waren die Strände ein beliebtes Ziel für viele Reisende aus Russland, die georgische Schwarzmeerküste wurde auch als „Russische Riviera“ bezeichnet.
Viele Badeorte, wie Kobuleti oder Ureki, verfielen aber nach dem Zerfall der Sowjetunion und werden erst langsam wieder hergerichtet.




Die besten Badestellen gibt es entlang des Magnetic Beach. Ein spannendes fotografisches Highlight ist der Anaklia Tower im gleichnamigen Ort.
Gurien
Ohhh Gurien. Wenn ich eine Region wählen müsste, an der mein Herz besonders hängt, dann wäre das diese hier. Gurien ist eine der kleinsten und touristisch noch am wenigsten erschlossene Regionen Georgiens.
Die Lage zwischen Schwarzmeerküste, Kleinem und Großem Kaukasus sorgt für ein feuchtes Klima, subtropisch, und eine saftig grüne Landschaft.
Eine der größten Besonderheiten hier ist der Tee. Georgien galt zu Sowjetzeiten als viertgrößter Teeproduzent der Welt, das erste und auch das Hauptanbaugebiet war Gurien.
Mit dem Zerfall der Sowjetunion lagen bald schon alle Teeplantagen brach, die Grundstücke verwilderten, die Gebäude zerfielen.
Früher auf Massenkonsum ausgerichtet, entwickeln sich mittlerweile seit rund 10 Jahren Kleinstbetriebe, die die alte Teekultur wieder erwecken und den Plantagen neues Leben einhauchen.




Deren Fokus liegt dabei auf pestizid- und düngemittelfreien Anbau, mit nachhaltigen und ökologischen Ansätzen. Die Teeblätter werden von Hand (von Einheimischen) geerntet und schonend weiterverarbeitet.
Auf der georgischen „Tea Route“ zusammengefasst, bieten so einige Teeproduzent:innen Führungen an, bei denen du dir die Teeplantagen und die Verarbeitung anschauen und erklären lassen kannst, inklusive Verkostung und jeder Menge Wissensvermittlung.
Weitere Highlights in Gurien sind:
- Ozurgeti, die größte Stadt der Region, mit einem der authentischsten Märkte des Landes (meiner Meinung nach)
- die Bergdörfer Gomismta und Bakhmaro im Kleinen Kaukasus auf über 2.000 m Höhe
- der Campingplatz Camp Itara von Freund:innen und einer deutschen Familie, zum Entspannen und andere Reisende treffen
Mingrelien & Oberswanetien
Weiter geht’s in nordwestlich gelegene Swanetien, wo sich nicht nur die Landschaft verändert, sondern auch die Architektur wandelt. Die Dorfstrukturen sind geprägt von mittelalterlichen Steinhäusern mit hohen Wehrtürmen, die kulturell und historisch einmalig sind.
Neben dieser einmaligen Architektur und einer besonderen Geschichte gibt es hier mehrere viertausender Berge und mit rund 5.200m den höchsten Berg des Landes, den Schchara.
Das, der Fakt, dass wir uns mitten im Kaukasus befinden, und die reiche Biodiversität mit einigen endemischen Pflanzenarten, machen die Region für mich zu einem Ort für die Seele.
Die typisch swanetische Architektur lässt sich am besten in Ushguli erleben.
Ushguli – bzw. ein Ortsteil davon – ist ein UNESCO-Weltkulturerbe und als kleines Bergdorf mehrere Wochen im Jahr vom Rest der Welt abgeschnitten. Durch die Lage und den Status ist der Ort (bisher) größtenteils vor architektonischen ‚Entgleisungen‘ verschont geblieben.




Am besten lässt sich Swanetien wandernd erleben. Die Infrastruktur dafür ist relativ gut und das Erlebnis phänomenal.
- Wanderung zum Shdugra Wasserfall: mittelschwer, mit einigen Höhenmeter auf einem kurzen Abschnitt
- Wanderung zum Chalaadi Gletscher: einfach, jedoch mit einer schwindelerregenden Hängebrücke zu Beginn
- Wanderung zum Shkhara Gletscher: einfach, mit rund 16km jedoch relativ lang
- 21 Wanderungen in Swanetien und Ratscha* von Jens Jäger (*Affiliate-Verlinkung zu genialokal, wo du online bei deiner lokalen, inhabergeführten Buchhandlung kaufst)
Die Idylle der Bergwelt wird aber leider an einigen Stellen unterbrochen. Vor allem in Mestia sieht man die Folgen eines aufkommenden Massentourismus. Swanetien gehört zu den beliebtesten Zielen in Georgien, das führte zu einem unkontrollierten Bauboom.
Das Problem ist aber nicht der Tourismus per se, denn der spielt in Georgien eine sehr große Rolle – er ist eine der wichtigsten Einnahmequellen des Landes.
Problematisch ist, dass es kaum ein Konzept dafür gibt und dadurch der Tourismus nicht gelenkt, sondern sich selbst überlassen wird. Die Natur leidet.
Natürlich ist es schön, Swanetien zu besuchen, denn vieles hier ist einmalig. Ich empfehle dir jedoch die Nebensaison, das langsame Reisen vor Ort und der bewusste Konsum, wo das Geld auch wirklich bei den Einheimischen landet.
Kutaissi & Imeretien
Ähnlich grün ist es, wenn du weiter gen Osten nach Imeretien fährst. Kutaissi, die drittgrößte Stadt des Landes, ist die Hauptstadt der Region.
Als Sitz des alten Königreichs Kolchis und verbunden mit der Sage der Argonauten, eine der ältesten griechischen Mythen, befindet sich hier jede Menge Geschichte und noch mehr erlebbare Highlights.
Meine Highlights in Kutaissi
Kutaissi wurde von uns bisher noch recht stiefmütterlich behandelt. Zwar waren wir hier schon mehrmals unterwegs, aber erst so langsam entdecken wir die ganzen Perlen, die in der Stadt schlummern.
Was jedenfalls bei keinem Besuch fehlen darf, ist der Gang über den Green Bazaar, einem der größten Märkte des Landes.
Dort gibt’s jede Menge hausgemachte georgische Klassiker, wie Svanuri Marili (swanetisches Salz), Adschika (eine scharfe Gewürzpaste), Tkemali (eine saure Soße aus Mirabellen) oder naturreines Sonnenblumenöl.




Und da wir schon bei georgischen Köstlichkeiten sind, findest du hier meine Lieblingsrestaurants in der Stadt: Restaurant Sisters und Restaurant Maisis Ezo (+ weitere siehe meiner Georgien Reisekarte).
Straßenkunst, modern (‚Grandma (ბებოს)‘ von Sasha Korban) und sowjetisch (Pano Kolkheti), wechselt sich ab mit einem Stadtleben, das bei schönem Wetter vor allem draußen stattfindet.
Da sich am Stadtrand von Kutaissi ein kleiner, internationaler Flughafen befindet, gibt es eine größere touristische Infrastruktur als größtenteils anderswo im Land. Die Billigfluggesellschaft ‚Wizzair‘ fliegt mehrmals die Woche verschiedene Ziele in Deutschland und drumherum an.
Meine Highlights in Imeretien
Georgien hat eine bewegende Geschichte. Die simple Kurzfassung: Es war Teil des Russischen Reiches im 19. Jahrhundert, dann unabhängig von 1918 bis 1921, dann eingegliedert in die Sowjetunion, seit 1991 ist Georgien demokratisch und eigenständig.
Überbleibsel der UdSSR sind aber immernoch zu sehen, zum Beispiel in Zqaltubo, einem der bedeutendsten und größten Kurorte in der damaligen Zeit. Leicht radioaktive Thermalquellen ließen hier viele Gebäude – Sanatorien, Hotels, Heime, Bäder – im von Stalin favorisierten Neo-Klassizismus entstehen.
Was einst eine touristische Hochburg und Teil der sowjetischen Kurortpolitik war, ist jetzt ein Lost Place par excellence. Die meisten touristischen Gebäude verfallen, einige können mehr oder weniger offiziell besichtigt werden.
Da in manchen Häusern Menschen leben (oft Geflüchtete aus der Region Abchasien), teils unter prekären Bedingungen, ist es wichtig, behutsam und rücksichtsvoll zu sein, um deren Privatsphäre nicht zu verletzen.




Fährst du an Zqaltubo vorbei, gelangst du zu bekannten georgischen Sehenswürdigkeiten, wie der Prometheus Höhle oder dem Okatse Canyon.
Setzt du deine Reise weiter gen Osten fort, dann empfehle ich dir einen Stopp am Kloster Gelati, einem der bedeutendsten Werke georgischer Kunst und Kultur und Weltkulturerbe der UNESCO. Das Kloster ist eine Grabstätte wichtiger Königinnen und Könige.
Ein weiteres besonderes Kloster ist das Kloster auf der Kazchi-Säule, das sich auf einer knapp 40 Meter hohen und freistehenden Kalkstein-Felsnadel befindet.
Nur ein paar Kilometer weiter kommst du nach Tschiatura und kannst dort alte, meist stillgelegte Seilbahnen bewundern, die oberhalb der Straße verlaufen. Die Gegend rund um die Stadt war das Zentrum des Manganerzabbaus in Georgien.
Ratscha-Letschchumi
Das ist eine der unbekannteren Regionen in Georgien. Ratscha-Letschchumi besteht größtenteils aus den Bergen des Kaukasus. Du findest hier jede Menge dörfliche Strukturen und weniger klassischen Tourismus bzw. nur den, der einzig auf Naturerlebnisse ausgerichtet ist.
Um erst einmal in die Region zu gelangen, musst du einige Höhenmeter auf (gut ausgebauten) Straßen hinter dich bringen, z. B. via dem Khikhata Pass mit toller Aussicht. Mit unserem Bulli mit nur 50 PS ist das Slow Travel par excellence.
Die meisten Reisenden lassen diese Region bei ihrem Georgien Roadtrip tatsächlich aus. Was etwas schade ist, denn auch wenn die Ecke nicht so berühmt ist, ist sie ähnlich schön wie der Rest.




Vor allem im Herbst soll es hier zauberhaft sein, wenn sich die Blätter der Bäume in allen möglichen Rot- und Gelbtönen färben. Wir waren im Frühling dort und waren nicht weniger begeistert.
Eines meiner Highlights ist das Shaori-Reservoir, ein riesiger Stausee, eingebettet zwischen grünen Wäldern. In Oni besuchen wir das ethnografische Museum und besichtigen eine der wenigen Synagogen des Landes.
Wenn du tiefer in die Berge fahren möchtest, solltest du dich in Oni erkundigen, wie die Straßenverhältnisse sind. Denn Hangrutsche und Gerölllawinen können die Wege zeitweise unpassierbar machen.

Tbilisi
Während wir auf unseren Reisen Städte, vor allem die Hauptstädte, meist meiden oder nur kurz besuchen, zieht uns die georgische Hauptstadt regelrecht in ihren Bann. Hier pausieren wir mehrmals unseren Georgien Roadtrip und genießen die Vorzüge dieser kreativen Stadt.
Chaos – das ist das erste Wort (absolut charmant gemeint), das mir einfällt, wenn wir durch die Straßen schlendern. Und wie der Zufall es will, hat Nika, unser Guide einer der Free-Walking-Touren, dieses Wort sogar im Nacken tätowiert, als Hommage an seine Heimatstadt.
Genau wegen solcher Gebäudeensemble habe ich damals Architektur studiert. Hier passt nichts und doch irgendwie alles zusammen und die Häuser sind für und mit den Menschen.
Offene Balkone mit wackeligem Geländer, innen und außen findet beinahe gleichermaßen statt.
Wer in so einem Gebäude wohnt, der kennt die Nachbarschaft – und umgekehrt. Das lässt sich auch gar nicht vermeiden, schließlich spannt die eigene Wäsche kreuz und quer und für jeden sichtbar im Innenhof.




Auf der anderen Seite wiederum glänzen sanierte Häuser, es steht seelenlose Glasarchitektur vor feinstem sowjetischen Brutalismus. Und wie immer liegt der größte Charme dabei im Unperfekten, nicht unbedingt schick im klassischen Sinn, aber dafür umso authentischer.
- Das musst du in Tbilisi gesehen haben: Chronik von Georgien, Kartlis Deda (die Mutter Georgiens), Fabrika, Staatliche Akademie der Künste, Betlemi-Viertel, Abanotubani-Viertel, Sololaki-Viertel, Kukia-Viertel, Friedensbrücke, Sameba-Kathedrale
- Meine Lieblingsrestaurants und -cafés: Home Kitchen, Shavi Lomi, Café Leila (vegetarisch), Linville, Coffee Place (vegan), Stricha (vegan)
- Das musst du in Tbilisi gemacht haben: Tbilisi Free Walking Tours, Dezerter Bazaar besuchen, Kaffee trinken im Gardenia Shevardnadze, Street-Art bewundern
Mzcheta-Mtianeti
Von Tbilisi aus führt uns unser Georgien Roadtrip auf der legendären Georgischen Heerstraße Richtung russische Grenze.
„Ich habe die Georgische Heerstraße erlebt. Das ist keine Straße, sondern Poesie, eine wunderbare, phantastische Erzählung!“, soll der russische Dichter Anton Tschechow gesagt haben.
Mittlerweile asphaltiert, verläuft sie entlang eines Jahrtausende alten Karawanenewegs und führt zum einzigen offiziellen Grenzübergang zwischen Russland und Georgien und somit auch zur wichtigsten Handelsroute zwischen Russland und Armenien.
Oben angekommen, befindet man sich wieder mitten im Kaukasus, umgeben von einer spektakulären Natur, verpackt in Berg und Tal.
Stepanzminda ist hier, neben Mestia im Westen, ein weiterer Ort, der touristisch sehr gut erschlossen und relativ einfach erreichbar ist.




Der Kasbek wiederum ist mit seinen 5047 m der dritthöchste Berg des Landes und sogar Teil der griechischen Mythologie. An diesen Berg soll Prometheus gekettet worden sein, nachdem er den Göttern das Feuer entwendet und den Menschen gegeben hat.
Die Gergetier Dreifaltigkeitskirche im Vordergrund ist nicht nur ein schönes Fotomotiv, sondern auch vielbesuchte Pilgerstätte vieler Georgier:innen.
Abgesehen von den meistbesuchten Highlights gibt es hier noch sehr viel mehr zu entdecken:
- Mach während der Fahrt auf der Alten Heerstraße einen Stop an der Festung Ananuri und am Denkmal zur 200-jährigen georgisch-russischen „Freundschaft“.
- Das Trusso-Tal verspricht weitläufige Idylle, die du z. B. zu Fuß bei einer Wanderung zum Zakagori Fortress genießen kannst.
- Etwas geselliger und technisch anspruchsvoller wird’s im Juta-Tal bei der Wanderung rauf zum Chaukhi See.
- Fahre die Alte Heerstraße bis zum Ende und genieße dabei die Aussichten auf die Berge.
- Feine georgische Küche findest du im Restaurant Maisi, im Restaurant Tiba und im Ethno Café.
Kachetien
Wusstest du, dass die Wiege des Weins in Georgien liegt? Archäologische Funde deuten darauf hin, dass der erste Weinanbau hier schon vor rund 8.000 Jahren stattgefunden hat.
Eine Besonderheit ist der sogenannte Qvevri-Wein. Qvevri ist ein bauchiges Tongefäß, das in die Erde eingegraben wird. Darin reift und lagert der Wein, verarbeitet wird der Traubensaft zusammen mit der Maische.
Kachetien ist die größte Weinbauregion in Georgien, es ist das Zentrum georgischer Weinkultur, und das Schöne ist, dass es hier statt Massenware größtenteils viele kleine Weingüter gibt, oft sogar familiengeführt.
Eins meiner größten Highlights im Osten (wenn nicht sogar im ganzen Land) ist der Vashlovani Nationalpark im äußersten Zipfel, an der Grenze zu Aserbaidschan. Hier wartet eine eigene kleine Welt auf dich, die in Teilen eher an eine weite Steppe erinnert, mit Halbwüste und der Chance, Gazellen zu sehen.




Innerhalb des Nationalparks liegt das Vashlovani Strict Nature Reserve, das nur zu Fuß betreten werden darf.
Auch sonst ist die Erreichbarkeit eher eingeschränkt und in Gänze nur mit Allrad machbar. Bei anhaltend trockenem Wetter kannst du aber einige der ausgewiesenen Strecken mit 2WD befahren.
Die Lage Kachetiens, vom üppig grünen Südhang des Großen Kaukasus bis zur steppenartigen Landschaft an der aserbaidschanischen Grenze, lässt viel Spielraum für weitere Sehenswürdigkeiten, die auf einem Georgien Roadtrip nicht fehlen dürfen.
Da wäre unter anderem:
- der Lagodekhi Nationalpark mit schönen Wanderungen
- der Nationalpark Tuschetien als einer der abgelegensten Orte, mit einer der gefährlichsten Straßen der Welt (Abano-Pass Richtung Omalo)
- das Kloster Dawit Garedscha als ältestes Kloster des Landes
- der Oasis Club in Udabno als schöne Einkehrmöglichkeit
Inner- und Niederkartlien
Wie so oft in Georgien – und einer der Gründe, warum wir uns so sehr in das Land verguckt haben – ändert sich hier die Natur abrupt.
Ich habe diesmal zwei Regionen zusammengefasst, die zum antiken Kartlien gehören, weil sich ein großer Teil der einen Region (Innerkartlien) im abtrünnigen Südossetien befindet.
Das hier ist die Mitte Georgiens, von West nach Ost gedacht. Sie ist, im Gegensatz zu den meisten anderen Regionen, für uns noch ein recht großer, weißer Fleck – was aber nicht bedeutet, dass es hier nicht auch Highlights für deinen Georgien Roadtrip gibt.




Uplisziche zum Beispiel ist eine Höhlenstadt, gegründet im ersten Jahrtausend v. Chr. Die Kura, den größten Fluss Georgiens, überblickend, befindet sich das Gelände auf einem Plateau. Uplisziche war ein Handelszentrum entlang der alten Seidenstraße.
Eine Besonderheit ist der Ort Assureti, dessen Bedeutung sich erst bei seinem früheren Namen zeigt: Elisabethal.
Das Dorf wurde 1818 von Kaukasiendeutschen gegründet, die Architektur wirkt mit Fachwerk, Krüppelwalmdach und evangelisch-lutherischer Kirche wie ein typisches Dorf in Süddeutschland. Bis zum zweiten Weltkrieg gab es einige deutsche Kolonien in Georgien, bestehend aus über 500 Großfamilien.
Wer die Natur mag, wird hier außerdem fündig. Wir wandern im Trialeti Planned Nationalpark zum Birtwissi Canyon und staunen über eine Landschaft, die uns teilweise an die Heimat, an die Sächsische Schweiz erinnert.
Wanderwege sind in Georgien, je nach Bekanntheit, oft nur schlecht markiert. Deshalb empfehle ich die Nutzung von Wander-Apps, ABER mit Vorsicht und gesundem Menschenverstand.
Samzche-Dschawachetien
Das ist wahrscheinlich die Region, deren Name der größte Zungenbrecher ist. Samzche-Dschawachetien liegt im Grenzland zur Türkei und zu Armenien.
Bei einem ausgiebigen Georgien Roadtrip durch diese Region, zeigt sich mal wieder die enorme Vielfältigkeit des Landes. Vom Parawani-See auf der baumlosen Dschawacheti-Hochebene auf über 2.000 m geht’s bis zu den tiefgrünen Wäldern im Bordschomi-Charagauli Nationalpark.




Auch architektonisch hat die Region so einige Schmankerl zu bieten. Da wäre einmal die Höhlenstadt Vardzia aus dem 12. Jahrhundert, erbaut für bis zu 50.000 Menschen. Du findest hier ein Labyrinth aus Räumen und Tunneln, die tief in den Bauch des Berges gehauen wurden.
Das Rabati Castle in Achalziche wiederum ist ein buntes Potpourri diverser Stile, die die bewegende Geschichte Georgiens zeigen. Mal war das Gebiet z. B. omanisch besetzt, dann russisch erobert. Das Rabati Castle beherbergt daher eine Burg, eine Kirche, eine Moschee, eine Madrasa und als Festung noch so einige Gebäude mehr.
Bordschomi ist ein Kurort und bekannt für Heilwasserquellen und das ‚Borjomi Water‘, ein natürlich kohlensäurehaltiges Mineralwasser aus den Quellen vor Ort.
So einige Passstraßen hier stehen noch auf meiner Wunschliste. Dreimal waren wir jetzt schon in Samzche-Dschawachetien, aber bisher hat das Wetter nie für diese Überquerungen gepasst. Das ist auch ein weiterer Grund, warum Georgien mehrere Reisen wert ist.
Dieser Artikel beinhaltet einen Großteil meiner Highlights für einen Georgien Roadtrip. Weitere Sehenswürdigkeiten, Restaurants, Denkmäler, Street Art, heiße Quellen, Campingplätze usw. findest du in meiner umfangreichen digitalen Reisekarte über Georgien.
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