Lofoten Sehenswürdigkeiten und Highlights. Wusstet ihr, dass „Lofoten“ im Norwegischen eigentlich in der Einzahl steht und nur missverständlich in der deutschen Umgangssprache als „die Lofoten“ bezeichnet wird? Und das es übersetzt „der Luchsfuß“ heißt? Nein? Ich auch nicht. Und eigentlich tut diese Info für den Artikel auch nichts zur Sache. Möchte ich euch doch in den nächsten Zeilen einiges über die schönsten Orte, die phänomenalsten Aussichtspunkte und spektakulärsten Fotospots erzählen. Wobei der Superlativ ja immer auch irgendwie im Auge des Betrachters liegt.
Von Å bis Zimtschnecke – die Highlights für einen Lofoten Urlaub.
In Norwegen gibt es 18 sogenannte Landschaftsrouten, ausgewiesene Strecken mit einzigartiger Architektur und schönen Aussichtspunkten. Zwei dieser Routen, nämlich einmal auf der Insel Senja und eben auf den Lofoten, bin ich während meines Roadtrips durch den Norden Norwegens gefahren. Entlang der E10 reihen sich schöne Spots, die es zu erkunden und genießen gilt. Aber auch rechts und links davon findet ihr Orte, deren Genussfaktor in puncto Natur ganz hoch anzusetzen ist.
Å i Lofoten.
Ein kleiner Ort am äußersten Zipfel der Lofoten. Und wäre da nicht dieser spezielle Name, wäre er sogar relativ unspektakulär. Hier sollen vor allem die Zimtschnecken das Objekt der Begierde sein, habe ich im kleinen Lofoten-ABC bei Mela auf individualicious gelesen. Leider war während meines Aufenthalts bereits die Nebensaison in vollem Gang und somit keine Zimtschnecke mehr zu finden.
Eggum.
Ein Fleckchen Erde, an dem die Zeit stillzustehen scheint. Auf der einen Seite das Meer, auf der anderen Seite hohe Bergflanken und dazwischen eine Wiese, die man sich manchmal mit einer Herde Schafe teilen darf. Für mich ist Eggum der Ort, der in der Spätsommersonne erstrahlte und wo ich vom Van aus die Nordlichter hab tanzen sehen.
Grunnfør.
Nahe Grunnfør, etwas abseits der E10, befindet sich ein kleines architektonisches Schmankerl, das seit einiger Zeit den rauen Gegebenheiten trotzt. Das Häuschen dient Fahrradtouristen als puristische Unterkunft und ist eine Fotopause allemal wert.
Haukland Beach.
Ein Strand, der sich optisch auf den Seychellen befinden könnte, temperaturtechnisch aber genau dort liegt, wo er hingehört – nämlich oberhalb des Polarkreises. Das Meer Blau, der Sand Weiß und das Gras Grün. Und genau dort kann man sein Zelt aufstellen und in der Nebensaison sogar seinen Bus platzieren. Mehrere Nächte und diverse Mahlzeiten habe ich am Haukland Strand genossen und mich des Lebens erfreut.
⇒ Wandertipp: Der Haukland Strand eignet sich hervorragend als Ausgangspunkt für eine schöne Wanderung auf den Himmeltinden.
Henningsvær.
Das Fischerdorf befindet sich auf zwei vorgelagerten Inseln und hat seinen ursprünglichen Charme nicht verloren. Trotz Regen, trotz tiefhängender Wolken – vielleicht aber auch genau deswegen – habe ich die kleinen Streifzüge durch den Ort sehr genossen. Perfekte Unvollkommenheit an jeder Ecke, gemischt mit einigen Murals von Mr. Hmm??.
Kvalvika Bucht.
Eine Bucht, die für alles steht, was die Lofoten ausmachen. Raues Meer in Kombination mit schroffen Bergflanken, die steil ins Wasser stürzen. Nur zu Fuß erreichbar, stellt der Kvalvika Beach ein schönes Fotomotiv und das Ziel einer kurzweiligen Wanderung dar. Eine besondere Sehenswürdigkeit ist dabei ein selbstgebautes Häuschen zwischen zwei Felsen, in der zwei junge Norweger eine komplette Wintersaison verbracht haben und die ein oder andere Welle gesurft sind.
⇒ Tourbericht: Eine Wanderung zur Kvalvika Bucht auf den Lofoten.
Nusfjord.
Nusfjord ist ein kleines Fischerdorf, das als Freilichtmuseum besichtigt werden kann und im Sommer sogar Eintritt kostet. Eigentlich fast schon zu perfekt schmiegt sich hier ein saniertes Rorbu (ursprünglich saisonal genutzte Fischerhütte) ans andere und dient mittlerweile als Unterkunft für Touristen. Ein bisschen ging für mich durch diese Perfektion der Charme verloren, vielleicht lag es aber auch am Dauerregen und meiner nassen Hose.
Reine.
Wenn man an die Lofoten denkt, dann hat man sofort dieses eine Bild im Kopf. Von Bergen im Hintergrund, dem Meer im Vordergrund und kleine Häusern als Farbtupfer irgendwo dazwischen. Viel mehr habe ich zu dem Ort eigentlich nicht zu sagen, außer dass er wirklich zu den schönsten Fotospots gehört, die die Lofoten Inseln zu bieten haben. Noch mehr fotografische Inspirationen findet ihr bei Anke und Thorsten von Moose around the world.
Unstad.
Weniger der Ort, mehr noch der Strand von Unstad ist hier das Highlight der Gegend. Nicht nur, dass sich wieder einmal die Natur alle Ehre erweist, findet man am Unstad Beach auch den wohl nördlichsten Surfspot der Welt. Eingemummelt in dicke Neoprenanzüge mit Booties und Kappe stürzen sich Anfänger und Fortgeschrittene in das maximal 14° Grad warme Wasser. Wer lieber gucken statt mitmachen möchte, der schnappt sich einfach Kamera, Kaffee und Wärmflasche und genießt die Aussicht.
⇒ Tipp: Mit Arctic Surf und Lofoten Surfcenter gibt es vor Ort sogar zwei Surfschulen, bei denen man Material ausleihen und auch Surfstunden nehmen kann.
Das war meine persönliche Übersicht über die schönsten Orte auf den Lofoten. Lasst euch treiben, nehmt auch mal die Schotterpisten und haltet an jedem Aussichtspunkt. Hektik ist hier fehl am Platz, stattdessen sollte die Langsamkeit siegen. Alle weiteren Infos über einen Roadtrip über die Lofoten findet ihr in einem separaten Artikel.
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10 Kommentare
[…] Weiterlesen bei Take an adVANture […]
Toller Artikel der Lust auf eine Reise zu den Lofoten macht. Das spukt eh schon lange in meinem Kopf herum. Auch ganz tolle Fotos!
Zu welcher Zeit warst Du denn? Wir mögen es auch gerne etwas ruhiger und hatten September anvisiert. Was bei Norwegenfans oft ein entsetztes “Oh! Das geht aber nicht mehr!” Hervorruft daher würde mich interessieren, wann Du unterwegs warst?
Hallo Sylvia, vielen lieben Dank. :)
Ich war tatsächlich im September dort, genauer von Ende August bis Mitte des Monats. Und ich fand es traumhaft. Viele Restaurants und Campingplätze waren zwar schon geschlossen, aber das hat mich nicht weiter gestört. So hatte ich die schönsten Flecken ganz für mich alleine.
Lieben Gruß
Das sieht wirklich toll aus. Haben dich die Temperaturen (es sieht wirklich sehr frisch aus auf den Fotos) sehr gestört?
Hallo Ralf, nein, nicht wirklich. Es war zwar schon recht frisch, aber Kälte ist mir sowieso um einiges lieber. Ich würde jederzeit wieder in der Nebensaison auf die Lofoten reisen. :)
Hallo Elisa,
interessanter Einblick zum Thema Lofoten. Ich werde in diesem Jahr auch dort sein, bin schon ganz gespannt und hoffe natürlich auch passables Wetter :-)
Hallo Stefan, vielen lieben Dank! :) Da wünsche ich dir jetzt schon viel Spaß und drücke die Daumen für ein angenehmes Wetter.
Viele Grüße,
Elisa
[…] quer rüber sind es gerade mal rund 160 km. Nichtsdestotrotz warten hier jede Menge Highlights und Sehenswürdigkeiten in Form von wilder Landschaft und farbigen Tupfern vor rauen Bergen. Lasst euch treiben, nehmt […]
Ich wohne seit 2005 in Norwegen und bin nach wie vor von der traumhaften Natur meiner Wahlheimat begeistert. Die Lofoten besuche ich immer wieder gern, die Trockenfische- das Lototengold – im Frühjahr oder eine Busrundfahrt durch die Lototen sind immer wieder beeindruckend.
Hallo Barbara,
deine Wahlheimat ist wirklich ein Träumchen! Deine Begeisterung für die Natur kann ich voll und ganz nachvollziehen.
Liebe Grüße
Elisa