Roadtrippin‘ Oz: meine Tipps für einen Roadtrip in Australien – Vol.3

von Elisa | take an adVANture
Aller guten Dinge sind drei. Jetzt gibt es den dritten und letzten Teil meiner Postreihe über Tipps für einen Roadtrip in Australien. Im ersten Beitrag dazu habe ich ja schon ein wenig über die Dinge rund ums Auto geplaudert. Im zweiten ging es dann weiter mit dem Drumherum. Und jetzt? Jetzt verrate ich euch meine persönlichen Highlights der ganzen Tour.

 

1. TASMANIEN

„Under Down Under“. So richtig weiß ich noch nicht, wie ich Tasmanien in Worte fassen soll. Nach der Überfahrt mit der ‚Spirit of Tasmania‘ waren wir rund 10 Tage mit dem Auto unterwegs. Davon regnete es gefühlte 12 Tage. Und trotzdem ist mir die Insel in so wahnsinnig positiver Erinnerung geblieben. Tasmanien ist gerade mal so groß wie Bayern, hat aber eine der atemberaubendsten Landschaften, die ich je gesehen habe. Vom Regenwald über schneebedeckte Felsspitzen bis zum tiefblauen Meer war wirklich alles zu finden. Das Gefühl auf der Insel war karibisch, mystisch, kalt, warm, bedrückend und atemberaubend zu gleich.

Außerdem waren kaum andere Backpacker unterwegs, denn die meisten beschränken sich dann doch nur auf das Festland. Was definitiv ein Fehler ist! Wie sie oft wäre ich gerne noch länger geblieben. Aber das Date mit der Fähre stand.

Roadtrip in Australien

Roadtrip in Australien

 

Things to do on Tasmania:

the Nut: Im Norden Tasmaniens liegt ‚the Nut‘, was laut Wikipedia „eine freigewitterte erstarrte Magmakammer“ ist. Diese Nuss also kann man besteigen und dann auf dem Plateau rumlaufen (ca. 2km). Der Aufstieg ist ziemlich steil, wer sich die Puste sparen möchte, der kann sich wohl mit einem Sessellift nach oben fahren lassen.

Roadtrip in Australien

 

Cradle Mountain: Der Berg liegt im Nord-Westen Tasmaniens und gehört zu den Hauptsehenswürdigkeiten. Von hier startet auch der Overland Track, den ich, warum auch immer, NICHT gewandert bin. Leider. Stattdessen ging es nur auf den kleinen Rundweg rund um den Dove Lake (ca. 6km – leicht), dem Gletschersee zu Füßen des Cradle Mountain. Berg und See liegen in einem Nationalpark, für den Aufenthalt ist eine Gebühr zu zahlen.

Roadtrip in Australien

 

Wineglass Bay: Im Osten auf der Freycinet-Halbinsel liegt diese perfekt geformte Bucht. Angeblich gehört der Strand zu den 10 schönsten der Welt. So weit würde ich nicht unbedingt gehen, so ganz objektiv betrachtet. Aber trotzdem ist der Weg dort hin zu empfehlen. Und wer noch ein bisschen Zeit und Muse hat, der sollte den Rückweg via Hazards Beach antreten. Der Hazards Beach Track (ca. 11km – mittel) ist ein ca. 4stündiger Rundwanderweg via Wineglass Bay und Hazards Beach. Für den Nationalpark ist wieder eine Gebühr fällig.

Roadtrip in Australien

 

Bay of Fires: Im Nord-Osten der Insel befindet sich ein schöner, einsamer Strandabschnitt. Das Merkmal des Strands ist der weiße Sand, das blaue Meer und die orange leuchtenden Felsen. Für das Orange der Felsen gibt es übrigens eine ganz unromantische Erklärung: Flechten.

Roadtrip in Australien

Restareas gibt es auch auf Tasmanien. Die Duschen sind etwas spärlicher gesät als auf dem Festland, haben aber dafür die schönsten Aussichten. Genau unterhalb der Nuss gibt es einen kleinen Strand mit einer Duschsäule im Freien. Ich hatte noch nie eine schönere Aussicht, als mir bei 15Grad Außentemperatur das kalte Wasser auf den Kopf rieselte.

Wenn ihr mit der Autofähre nach Tasmanien kommt, dann denkt an einen halbwegs gefüllten Tank. Erstens: es kann passieren, dass ihr mit dem Auto über eine steile einspurige Rampe in das Schiff fahrt (bei uns war die Tanknadel nahe an Null, die Leuchte blinkte und dieses Stop-and-Go auf der Rampe trug nicht gerade zum Unterdrücken der aufkommenden Panik bei). Zweitens: der Sprit auf Tasmanien ist etwas teurer, als auf dem Festland.

 

 

2. GREAT OCEAN ROAD

DER Klassiker unter den Roadtriprouten in Australien. Die Great Ocean Road mit den legendären 12 Aposteln ist trotz der touristischen Berühmtheit einen Besuch wert. Wenn möglich, dann fahrt unbedingt mit dem eigenen Auto. Egal ob gemietet oder gekauft, Hauptsache ihr macht es auf eigene Faust.

Roadtrip in Australien

So direkt empfehlen kann ich euch nichts. Beziehungsweise eigentlich alles. An eine kleine Auflistung habe ich mich trotzdem gewagt, in der Reihenfolge von Ost nach West:

Bells Beach: Ja, genau DER Bells Beach. Einer der berühmtesten Surfstrände der Welt. Jedes Jahr zu Ostern findet hier das älteste Surffestival der Welt statt, der Rip Curl Pro. Filmfans dürfte der Strand außerdem aus dem Film „Gefährliche Brandung“ bekannt sein, einer der ersten Mainstream-Surferfilme mit einem unglaublich sexy Keanu Reeves.

Teddy’s Lookout: Der Aussichtspunkt liegt etwas oberhalb der Great Ocean Road und gibt einen schönen Blick über die Straße frei. Wobei ihr eigentlich jeden Lookout auf der Strecke mitnehmen solltet.

The Gibson Steps: Über eine Holztreppe gelangt man direkt runter an den Strand. Von hier aus wird einem erstmal das Ausmaß der Klippen bewusst.

Roadtrip in Australien

The Twelve Apostles: Felsen. Wasser. Felsen im Wasser. Aber es sind schöne Felsen und der Blick darauf ist wirklich beeindruckend. Die noch stehenden 8 der 12 Apostel sind das offizielle Highlight der Tour.

Roadtrip in Australien

Loch Ard Gorge: In die Schlucht kann man zu Fuß gelangen, sich auf eine Picknickdecke an den Strand setzen und der hereinströmenden Flut zuschauen.

London Bridge: Nach einer kurzen Pause geht es weiter zum nächsten Blickfang. Schade, dass das Wetter nicht so prall war. Stellt euch doch einfach Sonne, blaues Meer und keine Wolken vor… Da wirkt die Aussicht gleich noch beeindruckender, oder?

Roadtrip in Australien

Es gibt noch so viel mehr auf der Strecke zu entdecken. Lasst euch Zeit für die Tour. Wir sind die rund 250km relativ zügig gefahren, am Ende hatte ich echt keinen Bock auf noch mehr Felsen.

Wenn ihr die Strecke One-Way zurücklegt, dann empfehle ich euch die Fahrt von Ost nach West. Auf Grund des Linksverkehrs habt ihr die beste Sicht auf der Fahrerseite, ihr könnt leichter zu den Aussichtspunkten abbiegen und habt eine bessere Übersicht. Den Touristenströmen entgeht ihr am Besten früh am morgen.

 

3. noch ein paar Touren

Das Outback: Jaja, ich weiß, schon wieder. Aber ich habe mich dort einfach unglaublich wohl gefühlt. Ich muss nicht permanent in irgendwelchen Städten unterwegs sein. Absolut nicht. Aber menschenleere Gegenden, breite Straßen und viele Pferdestärken? DAS ist was für mich.

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Litchfield Nationalpark: Im Northern Territory ca. 120km südlich von Darwin liegt der Park etwas abseits vom Stuart Highway. Ihr findet viele schöne Wasserfälle zum Baden, viel Natur, traumhafte Restareas und ein paar nette Wanderrouten.

Matilda Highway: „Gehe nicht auf direktem Weg nach Townsville, gehe nicht über Los und ziehe keine 2000$ ein.“ Oder so ähnlich. Auf dem Weg Richtung Ostküste könnt ihr den „leichten“ Weg via Flinders Highway fahren oder ihr biegt in Cloncurry ab und genießt die Fahrt. Ich würde ja zweitens empfehlen.

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Barry Way von Jindabyne aus: Auf Empfehlung führte uns der Weg vorbei an den Snowy Mountains, teilweise am Snowy River entlang. Dort seid ihr definitiv im Nichts. Manchmal ist die Straße ziemlich steinig und fällt auf einer Seite steil ab. Die Strecke hat mir mal schön den Kopf frei geblasen.

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4. DIE TIERWELT

Wirklich, wirklich einzigartig ist die Tierwelt Australiens. Ohne den Roadtrip hätte ich nie so viele von ihnen wild in der Natur erlebt. Eine Auflistung ist eigentlich Quatsch, was soll ich euch denn da schon empfehlen? Also zeige ich euch einfach meine Lieblingsbegegnungen.

Koalas: Hautnah kann man wilden Koalas zum Beispiel auf der Great Ocean Road begegnen. Wir haben Ewigkeiten auf der Straße zum Otway Lighthouse zugebracht und mindestens ein Dutzend von ihnen beobachtet.

Roadtrip in Australien

Kängurus: Vor allem das rote Riesenkänguru lebendig und in der Wildnis zu erwischen, ist gar nicht so leicht. So nah ist es uns nur auf dem Matilda Highway gelungen.

Roadtrip in Australien

Meine zwei „lustigsten“ Begegnungen: hatte ich während meiner Zeit als Nanny in der Nähe von Brisbane.

Roadtrip in Australien     Roadtrip in Australien

Die Schlange kroch eines Nachmittags über das Verandadach durch einen Spalt ins Dach. Da es „nur“ eine Python war, sahen die Hausherren keine Veranlassung zur Sorge!!?? Danach habe ich mein Zimmer in allen Ecken und hinter jedem Schrank nach irgendeiner Öffnung abgesucht, durch die die Schlange reinkriechen könnte. Und Skippy? Den habe ich auf frischer Tat ertappt, als er mein Erdnussbuttertoast klauen wollte.


Roadtrip in Australien

Das waren meine persönlichen Highlights. Sicherlich gibt es noch viele tolle Dinge, die man unbedingt erlebt haben muss. Ich bin auf eure Kommentare gespannt! Leider habe ich es während meiner Zeit nicht nach Perth geschafft. Aber es war definitiv nicht mein letzer Aufenthalt in Oz. Beim nächsten Mal hoffe ich auf einen Roadtrip von Adelaide nach Perth und dann an der Küste hoch bis Broome und wieder in mein geliebtes Northern Territory.

Die Tipps werden immer mal wieder erweitert und ergänzt. Ich bekomme öfter Hinweise und Erfahrungen von Freunden und Lesern, was sie gerne vorher noch gewusst hätten. Habt ihr auch noch Fragen, Anregungen, Wünsche? Dann los!

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3 Kommentare

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Steffi 27. Januar 2015 - 19:39

Hallo Elisa,
ohja die Great Ocean Road ist wunderbar.
Leider habe ich weder Tasmanien, noch das Outback auf meiner Australienreise besuchen können.
Allein deshalb muss ich nochmal nach Australien reisen.
Dein Artikel macht Lust!
Liebe Grüße
Steffi

Antworten
Elisa
Elisa 27. Januar 2015 - 20:31

Hey Steffi,
ich danke dir!
Die Great Ocean Road hat mich trotz der touristischen Berühmtheit wirklich überrascht.
Da du ja schon in Neuseeland warst (NEID! ;) ), kannst du dir die Aussicht in Tasmanien ein bisschen so vorstellen. Ich hab mir sagen lassen, dass die Landschaft mehr neuseeländisch als australisch ist.
Liebe Grüße!

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3 Roadtrips, die jeder Roadtrip-Fan einmal im Leben gemacht haben muss 17. Juli 2015 - 07:39

[…] aufgefallen, als ich wieder auf dem Festland war. Noch ein paar Tipps mehr habe ich euch mal auf take an adVANture […]

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