Cape Le Grand Nationalpark & Lucky Bay in Westaustralien – Tipps und Infos.

von Elisa | take an adVANture
Lookout am Lucky Bay im Cape Le Grand Nationalpark

Cape Le Grand Nationalpark, Westaustralien. Vor meinem Solo-Roadtrip durch Westaustralien musste ich mich, zeitbedingt, für eine Richtung entscheiden. Nach Norden, hinein ins Outback, zu einer schroffen Landschaft mit vielen Schluchten? Oder in den Süden, mit den schönsten Stränden, Surfern, Weideflächen und Weinanbaugebieten? Ich entschied mich für einen Roadtrip in den Süden, denn mangels eines Allradfahrzeugs wollte ich mir den Norden für meine nächste Reise nach Australien mit Ehemann und mehr Zeit aufheben.

So landete ich nach mehreren Tagen Fahrt in einem Nationalpark, der wohl zu den schönsten in ganz Australien zählt und dessen Strände in einem grellen Weiß und Türkis leuchteten. Vor allem die Lucky Bay ist hier das Highlight und Ziel wahrscheinlich jeden Besuchers, da der Strand nicht nur mehrfach zu den schönsten der Welt gewählt wurde, sondern man hier auch Kängurus hautnah beobachten kann.

 

Die Strände im Cape Le Grand Nationalpark.

Auf irgendwelche Rankings à la „Die 10 schönsten XY von Z“ gebe ich nicht viel. Denn oftmals sind es nur subjektive Empfindungen und zu oft wurde ich dabei auch schon enttäuscht. Ob jetzt die Strände im Cape Le Grand Nationalpark die schönsten in ganz Australien sind, sei mal dahingestellt. Aber einen Besuch sind sie allemal wert!

Lucky Bay

Das offizielle Highlight im Cape Le Grand Nationalpark. Mit Sand so Weiß wie Schnee, einem Meer so Türkis, dass man an der eigenen Farbwahrnehmung zu zweifeln anfängt und Kängurus, die theoretisch direkt am Strand anzutreffen sind. Bei meinem Besuch zeigte sich leider nur ein Känguru, das sofort von einigen Menschen umringt wurde, sich aber von dem Tumult nicht beeindrucken lies. Ich kann euch einen kleinen Spaziergang (ca. 1h) bis zum Ende der Bucht empfehlen, wo man von einem Lookout einen schönen Blick über den Strand hat und auch noch zu zwei weiteren kleinen Buchten gelangt.

Lookout am Lucky Bay im Cape Le Grand Nationalpark

WC, ausreichend Parkplätze, BBQ und schattige Sitzgelegenheiten sowie ein Foodtruck (Lucky Bean) sind vorhanden. Die Kängurus zeigen sich wohl hauptsächlich in den Morgen- und Abendstunden.

 

Thistle Cove

Nicht weit vom Lucky Bay entfernt befindet sich die nächste malerische Bucht. Vom Parkplatz aus gelangt man zur Thistle Cove über einen kleinen Weg hinab. Wieder wird der wunderschöne Strandabschnitt von Felsen und kleinen Büschen umrahmt, diesmal geht es hier etwas gelassener zu.

Blick auf die Thistle Cove im Cape Le Grand Nationalpark

Parplatz vorhanden.

 

Hellfire Bay

Eine weitere Bucht, die der Thistle Cove sehr ähnelt. Auf den umliegenden Felsen kann man herumklettern und die Aussicht von weiter oben genießen. Eines der Dinge, die ich an Australien besonders mag, denn hier stören keine „Betreten verboten“ – Schilder. Von hier aus kann man einen kurzen Spaziergang (ca. 30min) zu einer weiteren kleinen Bucht unternehmen. Ich musste leider nach 15min wieder umdrehen, da es sich eine rund 1m lange Echse quer auf dem Weg bequem gemacht hat und partout ihren Platz nicht verlassen wollte.

Person geniesst Aussicht am Hellfire Bay

WC, Parkplätze, BBQ und schattige Sitzgelegenheiten sind vorhanden.

 

Cape Le Grand Beach

Der Cape Le Grand Strand gehört zu den längsten Stränden im ganzen Nationalpark. Er ist nicht sonderlich spektakulär, daher habe ich hier nur die Zeit während des Sonnenuntergangs verbracht.

WC und Parkplätze vorhanden.

 

Rossiter Bay

Den Bereich des Parks erreicht man nur über eine Schotterpiste. Da ich mich vorher bei Katrin von Viel Unterwegs informiert und in ihrem Beitrag gelesen habe, dass sich der Strand nicht lohnt, habe ich auf einen Besuch verzichtet.

Parkplätze vorhanden.

 

Wandern im Cape Le Grand Nationalpark.

Verschiedene Walking Trails im Park lassen das Wanderherz höher schlagen. Von Bucht zu Bucht führen Wanderwege mit unterschiedlichen Längen und Beanspruchungsgraden, zusammenhängend bilden sie den Cape Le Grand Coastal Trail mit rund 15km Länge und 8-9 Stunden Dauer (einfach). Im Infoblatt des Parks werden folgende Angaben gemacht:

• Cape Le Grand Beach zur Hellfire Bay: 3 Stunden (one way – Schwierigkeit: 5).
• Hellfire Bay zur Thistle Cove: 2-3 Stunden (one way – Schwierigkeit: 5).
• Thistle Cove zur Lucky Bay: 1 Stunde (one way – Schwierigkeit: 3).
• Lucky Bay zur Rossiter Bay: 2-3 Stunden (one way – Schwierigkeit: 4).

Person steht am Lucky Bay im Cape Le Grand Nationalpark

Ich bin leider keine der Routen vollständig gegangen, sondern habe meinen Tag mit verschiedenen Spaziergängen verbracht.

 

Wanderung Frenchman Peak

Gegen 8 Uhr am Morgen habe ich mich auf dem Weg zum 262m hohen Frenchman Peak gemacht, einem felsigen Berg, der markant in der Landschaft steht. Die Wanderung ist als Schwierigkeitsstufe 5 markiert, mit einer Länge von 3km (Hin- und Rückweg) und einer Dauer von 1-3 Stunden. Die ersten paar Meter verläuft der Weg noch auf ebenem Gelände, aber schon nach kurzer Zeit befindet man sich direkt am Fels entlang kletternd. Einen wirklichen Wanderweg gibt es von jetzt an nicht mehr, dafür markieren Holzpfähle den Pfad. Ich empfand die Tour als nicht wirklich anstrengend, kann mir aber vorstellen, dass Wanderanfänger ihre Probleme damit haben könnten.

Blick auf den Frenchman PeakWanderung auf den Frenchman Peak

Oben angekommen hat man einen unverstellten 360 Grad Blick auf den Cape Le Grand Nationalpark. Und läuft man früh am Morgen los, dann kann man diese Aussicht auch ganz für sich alleine genießen.

Aussicht vom Frenchman Peak im Cape Le Grand NationalparkAussicht vom Gipfel des Frenchman Peaks

Für alle Wanderungen empfiehlt sich festes Schuhwerk, Sonnenschutz und Sonnenbrille sowie ausreichend Wasser und für die längeren Touren auch Proviant. Einige Bereiche spenden keinen Schatten, deswegen sollte man bereits in den Morgenstunden starten. Die Wanderung auf den Frenchman Peak sollte ausserdem nur bei trockenem Wetter begangen werden, da der Fels sonst rutschig ist und keinen Halt spendet.

 

Camping im Cape Le Grand Nationalpark.

Da es hier im Park so viel zu entdecken gibt, lohnt sich mindestens eine Übernachtung. Zwei unterschiedlich große Campingplätze stehen dabei dem Besucher zur Verfügung. Es gilt bei beiden das Recht des Ersteren, da keine Buchung möglich ist. Am Parkeingang weist ein Schild auf die noch zur Verfügung stehenden Stellplätze hin.

Strandabschnitt im Cape Le Grand Nationalpark

 

Lucky Bay Campground

Wie der Name schon verrät, liegt dieser Campingplatz direkt an der Lucky Bay. Die Stellplätze verteilen sich terrassenförmig am Hang. Ein Pluspunkt ist definitiv die Aussicht, ein Nachteil die Größe und der wenige Schatten.

WC, Duschen (teilweise warm durch Solar), BBQ, schattige Sitzmöglichkeiten, Wasser (muss abgekocht werden) stehen zur Verfügung. Preis: 11$ / Person / Nacht

 

Cape Le Grand Campground

Der Campingplatz befindet sich in den Dünen am Cape Le Grand Beach und er war auch meine erste Wahl bei meiner Ankunft. 15 Stellplätze verteilen sich auf schattige Einbuchtungen. Ein Pluspunkt ist die geringe Größe und die Privatsphäre, ein Nachteil ist die Lage und die im Vergleich zum Lucky Bay Campground schlechtere Aussicht.

WC, Duschen (teilweise warm durch Solar), BBQ, schattige Sitzmöglichkeiten, Wasser (muss abgekocht werden) stehen zur Verfügung. Preis: 11$ / Person / Nacht

Gefunden habe ich beide Campingplätze über die App WikiCamps, die während meines Roadtrips einfach unersetzlich war.

 

Anfahrt und Eintrittspreise zum Cape Le Grand Nationalpark.

Der Cape Le Grand Nationalpark befindet sich ca. 60km südöstlich von Esperance und ist von dort innerhalb einer Stunde gut zu erreichen. Ein Tagespass kostet 13$ / Auto, der Monatspass 46$ / Auto und ermöglicht den Eintritt für mehrere Parks.

Der Park ist ganzjährig rund um die Uhr geöffnet. Wenn das Haus am Parkeingang nicht mehr besetzt ist, kann man die Gebühr entweder mit Karte an einem Automaten bezahlen oder bar in einen vorgefertigten Umschlag legen, mit Angabe zu Auto, Personenanzahl und Aufenthaltsdauer.

Bucht in Westaustralien

 

Was ihr noch wissen solltet.

ESSEN

Außer dem Food Truck an der Lucky Bay gibt es keine Möglichkeit Essen oder Trinken zu kaufen. Daher empfehle ich euch alles für euren Aufenthalt schon in Esperance zu besorgen. Die Campingplätze und einige Strände sind mit BBQs ausgestattet, ansonsten müsst ihr den Kocher in eurem Camper benutzen.

STRAßEN

Außer der Straße zur Rossiter Bay sind alle Straßen befestigt und lassen sich ohne Probleme mit einem 2WD befahren, inkl. auch der Schotterpiste.

Lucky Bay

4WD / ALLRAD

Wie gerade beschrieben ist für einen Roadtrip durch den Cape Le Grand Nationalpark kein Allrad nötig. Nichtsdestotrotz wird man hier Australier nur in ihren 4WD-Jeeps antreffen, da es erlaubt ist, auf einigen Stränden (Rossiter Bay, Lucky Bay, Cape Le Grand Beach) mit seinem Fahrzeug zu fahren und das vor allem am Wochenende auch gerne gemacht wird. Seid deshalb etwas vorsichtig, wenn ihr an den Stränden spazieren geht. Von Esperance aus hat man sogar die Möglichkeit direkt am Strand bis in den Park hinein zu fahren.

TANKEN

Im Park gibt es keine Tankstellen.


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4 Kommentare

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Planet Hibbel 6. Dezember 2017 - 15:09

Das ist so mit der schönste Strand Australiens. Ich sammel seit 25 Jahren Sand in Flaschen und das ist der weißeste Sand, den ich besitze. Weißer als Aitutaki, Tahiti oder irgendwelche Traumstrände in Südostasien. Hach…. irgendwann muß ich nochmal nach WA. ♥ LG/ Nadine

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Elisa | take an adVANture
Elisa | take an adVANture 6. Dezember 2017 - 15:34

Die Farbe ist wirklich einmalig. Ein reineres Weiß habe ich selten gesehen. Ich fand auch die Konsistenz bemerkenswert .. als würde man auf Schnee laufen. :D
Es war auch definitiv nicht meine letzte reise nach WA.
Lieben Gruß,
Elisa

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Reni - Swiss Nomads 10. Dezember 2017 - 00:36

Einfach traumhaft <3 Als wir auf den Malediven gearbeitet haben, dachten wir, einen weisseren Strand gibt's nicht. Da haben wir uns getäuscht. Der Strand an der Lucky Bay ist noch weisser.

Toller Bericht übrigens. Hat wunderschöne Erinnerungen geweckt.

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Elisa | take an adVANture
Elisa | take an adVANture 10. Dezember 2017 - 13:56

Hab vielen lieben Dank, Reni. Schon Wahnsinn, was die Natur so alles zustande bringt. :)

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