Auf Wellensuche am Mittelmeer – ein Roadtrip nach Levanto.

von Elisa | take an adVANture
Levanto

Ich würde ja nicht unbedingt sagen, dass ich Surfen kann. Ich habe zwar bisher schon ein paar Mal auf einem Brett gestanden, unter anderem in Portugal, Frankreich, Marokko und Mexiko. Da aber immer ungefähr 4 – 6 Monate zwischen den einzelnen Surfurlauben liegen, fange ich eigentlich immer wieder fast von vorne an. Aber mich fasziniert das Meer und diese Sportart so unglaublich. Und um die Zeit mal zu verkürzen, hat es uns an einem verlängerten Wochenende irgendwann im Frühjahr zur Wellensuche an die lingurische Küste in Italien verschlagen.

Levanto

Die Fahrt führte uns über Lindau – Bregenz – einmal komplett von Nord nach Süd durch die Schweiz – über den San-Bernardino-Pass  – vorbei an Mailand und Genua – bis nach Levanto. Eigentlich könnte ich schon alleine mehrere Tage nur auf dieser Route verbringen und an jeder Kreuzung und Abbiegung und Mitten auf der Straße anhalten. Die Aussichten, vor allem rund um den San-Bernardino-Pass herum, sind der Hammer. Und wäre ich alleine unterwegs gewesen, wäre ich auch wohl nie in Levanto angekommen, hätte dafür aber hunderte Fotos von Bergen und Hütten und Hütten an Bergen. Aber wenigstens die Fotos vom ersten Zwischenstopp in Lindau möchte ich euch nicht vorenthalten.

Levanto
Levanto
Levanto

LEVANTO.

Am nächsten Tag, einige Stunden später und einige Nerven weniger (genau im einspurigen San-Bernardino-Tunnel ist der Motor vom Auto heiß gelaufen) sind wir bei schönstem Wetter und absoluter Wellenflaute angekommen. Levanto ist ein kleiner Ort ca. 80km südlich von Genua, mit einem ca. 1km langen Sandstrand, einigen Sehenswürdigkeiten, ein paar guten Restaurants und umrahmt von mit Olivenbäumen bewachsenen Hängen. Wenn es also grad nichts mit dem Surfen ist, kriegt man den Tag auch ganz gut mit ein bisschen Sightseeing rum. Achja, mein Highlight des Tages: in einer Seitengasse konnten wir einem klassischen italienischem Streitgespräch zuhören. Eigentlich haben nur noch die fliegenden Teller gefehlt. Und ich glaube, der männliche Part hat den Kürzeren gezogen. Da fällt mir doch ein, ich muss unbedingt Italienisch lernen auf meine To-Do-Liste setzen. Selbst Streiten in der Sprache hört sich an, als würde man gerade eine Oper trällern.

Levanto
Levanto
Levanto
Levanto
Levanto

Wie gesagt, das Meer war flach. Flacher als flach. Gibt es ein Wort, das es noch mehr beschreibt? Vielleicht konkav? Trotz allem gilt die Bucht von Levanto als eine der besten Surfspots Italiens. Im Frühjahr und Herbst kann man wohl mit bis zu 4m hohen Wellen rechnen. Auch einige internationale Wettbewerbe fanden schon statt. Der Spot ist ein klassischer Beachbreak mit teilweise steinigem Untergrund und die surfbaren Wellen enstehen bei Süd-West-Winden oder dem Mistral. Doch auch beim Schirokko sind die Wellen zum Surfen geeignet. Weitere Infos dazu habe ich hier und hier gefunden.

Am letzten Tag, eigentlich waren wir schon am Abreisen, gab es dann doch noch ganz passable Wellen. Leider gibt es keine Fotos von der Session, da es wie aus Eimern gegossen hatte. Für den ersten Moment dachte ich nur: „Shit, Regen, da wird das mit dem Surfen wohl wieder nichts.“ Gut das der Moment geistiger Umnachtung nur kurz angedauert hat. Also Neo an, Surfbrett unter die Arme geklemmt und raus in die Wellen. Bei Regen im Meer auf einem Surfbrett zu sitzen ist ein absolut geniales Gefühl. Und vom Line-Up aus kann man super die Aussicht auf die Stadt und die Landschaft genießen. Der Untergrund kann an einigen Stellen ganz schön fies steinig sein, ich wünschte ich hätte Booties mit dabei gehabt.

Shops zum Ausleihen der Bretter gibt es vor Ort (nicht ganzjährig und auch nicht in Massen), auch wird wohl im Sommer Surfunterricht angeboten.


INFOBOX

Übernachten: Glücklicherweise und aus Versehen sind wir an den ersten Campingplätzen vorbeigefahren. Kurz bevor wir schon wieder am umdrehen waren, haben wir den für mich schönsten Campingplatz entdeckt. Mitten in den Hängen und in der Natur, nur nicht direkt in der City.

Packt unbedingt Kleingeld für die Mautstellen in Italien ein. Und denkt an die Vignette für die Schweiz, die es aber nur als Jahresvignette zu kaufen gibt (33€).

Und falls ihr auf dem Rückweg noch Zeit habt, dann ab nach Mailand.


Falls jemand von euch schon mal in Levanto war, bzw. zum Surfen in Italien, dann immer her damit in den Kommentaren. Gerne auch mit Links zu euren Beiträgen, Eigenwerbung erwünscht.

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2 Kommentare

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Nico 19. Mai 2015 - 14:18

Da wir letztes verlängertes Wochenende auch einen Roadtrip nach Levanto gemacht haben (allerdings um gezielt einen Swell zu jagen) haben wir mal alle Infos zum Surfen in Levanto (inkl. wie man einen Swell Forecast liest) zusammengestellt. Hier der Artikel http://www.buster-surfboards.com/d/wellenreiten-levanto-surfen.html

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Elisa | take an adVANture
Elisa | take an adVANture 13. September 2015 - 08:41

Hi Nico,
jetzt habe ich deinen Kommentar gerade erst entdeckt! Vielen Dank für den Link zum Artikel, coole Seite. :)
Grüße
Elisa

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